CUBE - REAL ESTATE SPECIAL 2023

MOBILITÄT BEGINNT IM KOPF – Mehr Zuversicht wagen und loslegen! VIEL MEHR ALS NUR PARKEN – Orte für neue Mobilitätsformen mit nachbarschaftsorientierten Zusatznutzen IDENTITÄT UND ORIENTIERUNG – Signaletik dient als Schnittstelle zwischen Mensch und Raum KOMPENDIUM – Nachhaltige Architekturprojekte aus neun Metropolregionen REAL ESTATE SPECIAL 2023 © Rasmus Hjortshøj / Copenhagen Media Center www.cube-magazin.de

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3 INHALT 4 MOBILITÄT BEGINNT IM KOPF – Mehr Zuversicht wagen und loslegen! 8 VIEL MEHR ALS NUR PARKEN – Orte für neue Mobilitätsformen mit Zusatznutzen 14 SMARTER PARKEN – Intelligente Neuentwicklungen sollen den Parksuchverkehr verringern 16 ZAHLEN UND FAKTEN zum Verkehr und Mobilitätsverhalten in Deutschland 18 IDENTITÄT UNDORIENTIERUNG – Signaletik dient als Schnittstelle zwischenMensch und Raum 20 FAHRT RAD UND GEHT ZU FUSS! – Beides hat großes Potential zur Entlastung der Umwelt 22 MAL SCHNELL LOSROLLERN – E-Scooter in Städten sorgen derzeit für Unmut 24 EINFACH DRÜBERSCHWEBEN – Seilbahnen als Fortbewegungsmittel der Zukunft fördern 27 FASSADE – Beispiele für nachhaltige Fassadengestaltung 34 VERSICHERUNGEN – Baurisiken absichern 36 MODULBAU – Nachhaltig in jeder Dimension 38 GEBÄUDEAUSSTATTUNG – Kreisläuffähige Produkte und zirkuläre Geschäftsmodelle 42 DIEWAHL DESMATERIALS –Holz und recyceltes Aluminium reduzieren Emissionen imNeubau 48 INTELLIGENTE UND KREATIVE RÄUME – Hier wird ressourcenschonend gearbeitet 50 WAS GEBÄUDEHÜLLEN LEISTEN – Zwei unterschiedliche Herangehensweisen 52 SMART UND EFFIZIENT – Innovative Konzepte für Theaterpavillon und Wohnquartier 56 NACHHALTIG WOHNEN – In dieser Wohnanlage lebt man gut und umweltbewusst 57 MUTIG SEIN UND VORAN GEHEN – Zwei Gebäude in Hybridbauweise 58 FÜR SPORT UNDWISSENSCHAFT – Ob Holz oder recyceltes Glas 60 BAUEN FÜR DIE ZUKUNFT – Dieses Wohngebäude ist energieeffizient und nachhaltig 61 GELEBTE NACHHALTIGKEIT – In einemQuartier inWien wird ökologisch bewußt gewohnt 62 IMPRESSUM Urban Mobility Green Architecture Beispiele aus 9 Metropolregionen RUHRGEBIET KÖLN BONN DÜSSELDORF HAMBURG RHEIN-MAIN BERLIN STUTTGART MÜNCHEN WIEN FAHRT RAD UND GEHT ZU FUSS! Beides hat großes Potential zur Entlastung von Umwelt und Menschen – Seite 20. SMARTER PARKEN Intelligente Neuentwicklungen sollen helfen den Parksuchverkehr zu verringern – Seite 14. Allgemeiner Teil

4 Stunde am Tag benutzt, 23 Stunden lang steht es auf – in der Regel kostenlosen – Flächen im öffentlichen Raum. Um zumeist nur eine Person zu transportieren, werden 1,2 bis 1,8 Tonnen Material benötigt. Die große Mehrheit aller Deutschen ist genervt von Verkehrslärm und zugestellten Straßen. Unter Autopendler:innen herrscht die höchste Unzufriedenheit mit der eigenen Verkehrssituation. Wir wissen, dass der motorisierte Individualverkehr den größten An1886 wurde das erste Automobil mit Verbrennungsmotor präsentiert. Erst langsam, dann immer schneller avancierte es es zum alles beherrschenden Verkehrsmittel. Der Mensch hatte schon immer versucht, seine Fortbewegungsmöglichkeiten Gehen und Laufen zu verbessern, mit Hilfe von Tieren, durch technische Innovationen wie das Rad, die Dampfmaschine und die Eisenbahn. Mit der gezielten Bevorzugung des Autos als individuellemVerkehrsmittel begann ab den 1930er-Jahren die Massenmotorisierung. Das Gefühl der Symbiose von Mensch und Maschine vermittelte den Fahrenden den Eindruck, die eigenen Kräfte zu maximieren sowie selbstbestimmt und uneingeschränkt Distanzen zu überwinden. Das subjektive Erlebnis der Energie und der Lust an der Geschwindigkeit wurden auf das Objekt Auto übertragen – und zum Symbol für Freiheit und individuelle Unabhängigkeit umgedeutet. Ein Versprechen, das der Realität in den Städten schon seit Jahrzehnten nicht standhält. Die Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt kontinuierlich, Staus und Parkplatzprobleme sind allgegenwärtig. Jedes Auto wird maximal eine © Matias Garabedian_Wikimedia Commons_CC-BY-SA-2.0 © Frank Vincentz_Wikimedia Commons_GFDL Kunstinstallation "Stattpark" von Klaus Madlowski in Leipzig-Lindenau Parkplätze in Manhattan sind rar und sehr teuer, da helfen selbst höhere Mächte nicht mehr VOM VERKEHR ZUR MOBILITÄT MOBILITÄT BEGINNT IM KOPF Mehr Zuversicht wagen und loslegen!

5 Vermögen eines Lebewesens, sich fortzubewegen, in denMittelpunkt. Sie ist nutzerorientiert, auf den Zweck der Fortbewegung fokussiert und damit multimodal. Muss man etwas Großes weit transportieren, wählt man ein elektrisch betriebenes Auto, auf kürzeren Distanzen reicht das Lastenrad, zur Arbeit oder mit dem Kind in die Kita nutzt teil an den CO₂-Emissionen des Verkehrssektors ausmacht und es ist bekannt, dass diese massiv das Klima, die Umwelt und die Gesundheit jedes Menschen schädigen. Und dennoch wächst die Zahl zugelassener Autos jedes Jahr wieder im zweistelligen Bereich. Ganz nüchtern betrachtet ist das paradox. Dabei gibt es bereits heute Lösungen für eine Mobilität, die das Klima schont, Städte lebenswerter macht und – ganz wichtig – Spaß macht. Diese Mobilität stellt das © Steven Fruitsmaak_Wikimedia Commons_GFDL © Muhwiki_Wikimedia Commons_CC-BY-SA-2.0 © autodelen.info_Wikimedia Commons_CC-BY-SA-4.0 © Fridolin Freudenfett_Wikimedia Commons_CC-BY-SA-4.0 © Jim.henderson_Wikimedia Commons_public domain Werbeaktion der städtischen Verkehrsbetriebe im belgischen Leuven Das Gehzeug als Karikatur des enormen Platzbedarfs des motorisierten Individualverkehrs, eine Aktion des Instituts für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der TU Wien Parklet in Berlin-Kreuzberg oben: Alternative Nutzung von Parkraum - Aktion zum Teilen von Autos in den Niederlanden links: Der Times Square, eine der meistbefahrenen und -besuchten Straßen New Yorks, wurde gegen alle Widerstände zur Fußgängerzone umgestaltet VOM VERKEHR ZUR MOBILITÄT

6 Fahrzeuge werden die Gestaltung der Städte beeinflussen, Mobilitätslösungen und Infrastruktur sich gemeinsamweiterentwickeln. Darauf warten genügt nicht. Aus gesamtgesellschaftlicher Sicht muss jede:r ab sofort handeln und auch die eigene Komfortzone verlassen, dann kann die Mobilitätswende gelingen und zu einem guten Leben für alle beitragen. man das Fahrrad oder den ÖPNV. Verreist wird mit der Eisenbahn, zum Shoppen geht es zu Fuß, und vom Konzert nach Hause kommt man bequem mit dem On-Demand Shuttle. Passgenau wählt man ein Verkehrsmittel, das sich barrierefrei und kostengünstig mieten, leihen, teilen und an jeder Ecke finden lässt. Die Digitalisierung wird Verkehrsmittel effizienter und schneller machen. Die Fortschritte in der Entwicklung autonomer VOM VERKEHR ZUR MOBILITÄT Änderungen der Verkehrsführung reduzierten drastisch den Lärm durch Straßenverkehr rund um den Park Stephen's Green mitten in Dublin Die Hamburg Hochbahn AG testet erfolgreich automatisierte U-Bahnen oben: RoundAround: Autonome Wasserfahrzeuge werden zur Infrastruktur in Amsterdam links: Der Holon Mover geht als autonomer Shuttle in Hamburg in Betrieb © Dronepicr_Wikimedia Commons_CC-BY-3.0 © HOCHBAHN © Massachusetts Institute of Technology and the Amsterdam Institute for Advanced Metropolitan Solutions © HOLON/Benteler

7 de ohne sicheren Abstellplatz eine „Fahrradgarage“ in der Nähe. Vorteilhaft für Architekten und Verkehrsplaner sind die kurzen Bauzeiten, die individuelle Fassadengestaltung sowie die geringe Fläche, die das System von V-Locker benötigt. Möglich sind Anlagen mit sechs bis 1.000 Fahrradboxen, die den Raum je nach Höhe stark verdichten. Für Gemeinden stehen Fördermittel für die Realisierung der Radinfrastruktur bereit. Das Förderprogramm „Stadt und Land“ ist dafür vom BMDV geschaffen worden. www.v-locker.ch Jederzeit einen sicheren Abstellplatz fürs Rad: In urbanen Entwicklungsgebieten stellen Fahradparktürme eine effiziente Lösung dar. Mit seinemV-Locker-System bietet das Unternehmen V-Locker Radfahrenden und Betreibern nicht nur das Parken in vollautomatischen 24/7 verfügbaren Fahrradparkanlagen, sondern auch ergänzende Dienstleistungen und Konnektivität über eine digitale Plattform. Die ganzheitliche Mobilitätslösung wurde imDialog mit Radfahrenden und Verkehrsplanern entwickelt. Mit der komfortablen Bedien- und Bezahl-APP hebt VLocker das Fahrradparken auf ein neues Level, das einzigartig im Markt ist. Weitere Zusatznutzen wie das Teilen der Box mit Dritten, die Verwaltung vonMieträdern oder das Laden von E-Bikes in einzelnen Boxen gehören dazu. Das System eignet sich für einzelne Standorte oder ermöglicht den Bau eines Netzwerks in einer Stadt. Genau diesen Ansatz verfolgt die Stadt Bonn mit vier Anlagen an einem Bahnhof und inWohnquartieren, die nach kurzer Bauzeit von acht Monaten bis Ende 2023 in Betrieb gehen werden. Damit erhalten Umsteiger:innen auf den Öffentlichen Nahverkehr, aber auch AnwohnenPARKLÖSUNGEN SMARTE RADGARAGEN Fotos und Visualisierung: V-Locker AG Ein System umfasst Fahrradparkanlagen und ein digitales Betriebssystem Fahrradparkanlage Mühlacker für 120 Fahrräder mit integrierter Photovoltaik-Anlage Fahrradparkanlage Meilen, Zürich, für 20 Fahrräder Fahrradparkanlage Bonn Stiftsplatz, in Betrieb ab Januar 2024

8 Nahezu einhellige Meinung von Expert:innen und Wissenschaftler:innen ist: Ohne dass der motorisierte Individualverkehr reduziert und der sogenannte „Umweltverbund“ gestärkt wird, kann die Mobilitätswende – und damit die signifikante Senkung der CO2-Emissionen – nicht gelingen. Das Parkhaus der Zukunft ist zentraler Baustein für eine umweltfreundliche Mobilität. Die Parkhäuser der Zukunft befördern das sich ändernde Mobilitätsverhalten mit passgenauen Angeboten, die weit über das Parken hinausgehen. Mobilität ist heute vor allem Mittel zum Zweck, um von A nach B zu gelangen, möglichst schnell, günstig und flexibel. Dazu werden die unterschiedlichsten Verkehrsmittel genutzt und kombiniert. Das Parkhaus wird zummultimodalenMobilitätspunkt. An diesemwird zwar auch geparkt, aber es können auch individuell und flexibel Bahn oder Bus, Leihautos und -räder, Cargo-Bikes, Angebote für Sharing oder Pooling, Das Auto als Heilsversprechen für persönliche Freiheit war von Anfang an mehr Wunsch als Wirklichkeit. Insbesondere in den Städten haben die Menschen die Massenmotorisierung auch als belastend empfunden. Betrachtet man Bücher, Zeitungsberichte und Bilder aus früherer Zeit, erkennt man seit den 1930er-Jahren die Konflikte rund um den Raum, den Fahrzeuge brauchen. Staus durch verstopfte Straßen sowie zugestellte Wege und Plätze in den Wohnquartieren und Innenstädten sind kein heutiges Phänomen, sondern seit Jahrzehnten ein Dauerthema. Früh versuchte man, des Problems Herr zu werden – durch die neue Baugattung Parkhaus. Diese ermöglicht ein „Stapeln“ von Fahrzeugen auf mehreren Ebenen. Dabei ist die Wahrnehmung dieser Bauten durchaus ambivalent: mal verklärt als „Oasen imVerkehr“, mal Objekt spektakulärer Entwürfe berühmter Architekten und häufig Sujet in Literatur, Film und Fotografie – dort aber vor allem ein Ort des Bedrohlichen und des Verbrechens. Das Parkhaus ist bis heute eine ungeliebte Notwendigkeit, die man benutzt, aber auch froh ist, wenn man sie wieder verlassen kann. Das Dokk1 in Aarhus von Schmidt Hammer Lassen Architects beherbergt neben Zentralbibliothek, Theater und Geschäften unterirdisch 1.000 automatisierte Stellplätze sowie Bahn- und Busstation In Kopenhagens neuem Stadtteil Nordhavn steht dieses Parkhaus von JaJa Architects mit begrünter Fassade und öffentlich zugänglichem Dach mit Spiel- und Sportf lächen PARKLÖSUNGEN VIEL MEHR ALS NUR PARKEN Orte für neue Mobilitätsformen mit nachbarschaftsorientiertem Zusatznutzen © Rasmus Hjortshøj/Copenhagen Media Center © Rasmus Hjortshøj/Copenhagen Media Center © Villy Fink Isaksen_Wikimedia Commons_CC-by-sa-4.0

9 in bester Innenstadtlage vieler Städte errichtet wurden, sind heute veraltet und oft marode. Kreative Ideen der Umnutzung als Fahrradparkhaus, Co-Working Space, Ateliers für Künstler:innen, Bürgerzentrum der Stadtverwaltung oder Wohnhaus für eine Baugemeinschaft machen sie zu einem lebendigen Teil der Innenstadt. E-Ladesäulen und Scooter ausgewählt werden. Noch einen Schritt weiter gehenMobility Hubs, die zusätzlich eine Paketstation, einen Kiosk, einen Kindergarten oder Nachbarschaftstreff bieten. Diese neuen Orte stärken nicht nur eine umweltfreundliche Mobilität, sondern machen auch Innenstädte und Wohnquartiere lebenswerter. Viele Parkhäuser, die imZuge des Leitbilds der autogerechten Stadt in den 1950er- bis 1970er-Jahre Siegerentwürfe für die beiden ersten Mobility Hubs für Hamburgs neuen Stadteil Oberbillwerder (links: Spengler Wiescholek Architektur, rechts: STLH Architekten) Das Mountain Dwellings in Kopenhagen-Ørestad von BIG vereint U-Bahn Station, Parkhaus, Sportstudio, Büros und Wohnungen mit Gärten oben: Parkhaus in der Hamburger Innenstadt wird zum Gröninger Hof mit 90 Wohnungen links: Umbau Parkhaus in Münster von Fritzen + Müller-Giebeler Architekten: Fahrradgarage, Büros, Ateliers und Wohnungen PARKLÖSUNGEN © Spengler Wiescholek Architektur // Stadtplanung PartGmbB © HSTLH Architekten Thauer Höffgen PartGmbB © Thomas_Hampel/Genossenschaft Gröninger Hof © Martin Auchenberg_Wonderful Copenhagen ©Nitram Elhür_CC by-SA 3.0 (DE)

10 Bei Konzepten für nachhaltigere und lebenswertere Städte denken wir an einenMix aus historischer und moderner, offener und zugleich funktionaler Architektur sowie viel Grün und Raum für öffentliche Begegnung. Auf den Straßen fahren E-Fahrzeuge und viele Radfahrer:innen. Nicht ins Bild passen hingegen zugeparkte Flächen, ob am Straßenrand oder auf Parkplätzen. Man stelle sich vor, wie viel nutzbarer Raum entstehen würde, wenn große Teile des ruhenden Verkehrs aus dem Stadtbild verlagert würden. Was damit alles möglich wäre. Im historischen Grachtengürtel der Amsterdamer Altstadt geschieht genau dies. 270 PKWStellplätze wurden in den Untergrund verlagert. Ein vollautomatisches Parksystem von Lödige Industries erlaubt es, diese Anzahl platzsparend auf fünf Etagen unterzubringen – in einem Zwischenraum unter der Straßenoberfläche und über der U-Bahn-Station. Aktuell ist ein Teil der Stellplätze für das Laden von E-Fahrzeugen ausgerüstet, künftige Erweiterungen sind möglich. Anwohner:innen steuern lediglich eine von drei Glaskabinen an, die unauffällig in die Umgebung PARKLÖSUNGEN AUTOFREIER STRASSENRAND Fotos: Lödige Industries Wie Parktechnologien für grünere Städte sorgen oben und links: Eingangskabinen, entworfen von der niederländischen Architektin Angie Abbink von Abbink X CO, stehen in der Vijzelgracht zum Parken oder zur Anforderung der Fahrzeuge zur Verfügung. I See For You © Föllmi Photography

11 System. Mit der CUBILE-Technologie können auch größere Anlagen effizient betrieben werden. Auf diese Weise lassen sich ganze Stadtquartiere mit Parkraum versorgen. Die lokale Bündelung von Stellplätzen, etwa auch für Car-SharingAngebote in Quartiersgaragen, kombiniert mit Anschlüssen an den öffentlichen Personennahverkehr, erlaubt es, die Bedürfnisse nach individueller Mobilität mit den Erfordernissen einer nachhaltigen Stadt in Einklang zu bringen. www.lodige.com integriert sind, um ihr Fahrzeug automatisch parken zu lassen. Möglich macht das RESPACE, ein vollautomatisches Parksystem, das mehr, größere und schwerere Autos auf kleinerer Fläche parkt als jede andere Lösung. Geparkt wird auf Paletten, die sich – wie in einemVerschiebepuzzle – an jede Stelle bewegen lassen. Diese können sehr flexibel platziert werden und passen sich so auch anspruchsvollsten Grundrissen an. Im dänischen Aarhus war ein weiteres Parksystem von Lödige Industries, an der Transformation des Innenhafens von einem Industrie- in ein lebendiges Stadtgebiet, maßgeblich beteiligt. Entstanden ist hier das größte automatische Parksystem Europas. Im Untergrund von DOKK1, dem vom internationalen Architekturbüro Schmidt Hammer Lassen entworfenen und prämierten Gebäude, das Skandinaviens größte Bibliothek, ein Café, Gemeinschaftsräume und vieles mehr beheimatet, bietet es Stellfläche für fast 1.000 PKW. Um bei dieser Größe verlässliche und schnelle Parkvorgänge zu gewährleisten, kommen statt Paletten Transferfahrzeuge sowie flache Transportroboter zum Einsatz. Diese heben die Fahrzeuge schonend an den Reifen an bewegen sie im PARKLÖSUNGEN oben und rechts: DOKK1, Aarhus, Schmidt Hammer Lassen © Jan van der Ploeg © Kristian Ridder-Nielsen oben und links: Vor der Neugestaltung des Hafens in Kopenhagen (BLOX, OMA) diente das Gelände als konventioneller Parkplatz – jetzt parken 350 Fahrzeuge in einem unterirdischen Parksystem.

12 einzigen Berührungspunkt für die Nutzer:innen im Parksystemgehören dunkle Angstzonen in schlecht ausgeleuchteten Tiefgaragen, fremdverursachte Parkrempler und Felgenschäden der Vergangenheit an. Außerhalb des Übergaberaumes entfallen imParksystem tägliche Grobschmutzreinigungen sowie der Winterdienst. Bei einemWohnbauprojekt direkt am Felsen von Gibraltar konnte mit dem auto-LP Parksystem in Shuttle-Lift Technik eine weitere passgenaue Lösung umgesetzt werden. Auf Grund der Gefahren durch Felsabsturz wurden die Stellplätze in einem Betonbaukörper auf den Ebenen 4–7 erstellt. Zusätzlich wurde das Parksystemauf demDach durch eine meterdicke Sandschicht geschützt. Über den um 90 Grad gedrehten Übergaberaum bringt ein Lift das Fahrzeug durch drei Zwischenebenen zum Stahlbau. Die Projektierung ließ sich nur durch den Einsatz des Parksystems mit 63 Stellplätzen umsetzen. stolzer Parksysteme reduzieren den Flächenbedarf von Parkraum und Ressourcen und ermöglichen die Verdichtung von E-Lade-Möglichkeiten z. B. auch mit der Chance auf Solarbetrieb und Raum für Begrünung. www.stolzer.com Mit dem Ziel den Lebensraum der Menschen in den Fokus zu rücken und Parkraum auf geringer Grundfläche wirtschaftlich und nachhaltig zu schaffen, verdichtet die STOPAAnlagenbau GmbH unter der Marke stolzer Parksysteme weltweit Stellplätze und E-Lade-Punkte. Diese zukunftsgerichteten Parkraumlösungen sind die optimale Möglichkeit nachhaltig zu bauen. Sie eröffnen zudem neue Spielräume bei Projektentwicklungen. In Luxemburg wurde in einer hochwertigen Immobilie ein Parksystemumgesetzt und Parkraum geschaffen. Bei diesem Projekt integrierte stolzer am steil abfallenden Ufer der Petruss auf vier unterirdischen Ebenen ein auto-LPT1-Shuttle. Hinter dem fassadenintegrierten Tor befindet sich der helle, geräumige Übergaberaum zumParksystemmit 16 Stellplätzen und E-Lade-Möglichkeiten auf der Palette. Der Übergaberaum mit optionalem Drehtisch ermöglicht vorwärts ein- sowie auszuparken. Der PKW wird vollautomatisch an einen witterungs- & diebstahlsicheren Stellplatz gebracht und nach Beendigung des Parkvorgangs in Fahrtrichtung zur Ausfahrt wieder bereitgestellt. Mit dem hellen und barrierefreien Übergaberaum als Anzeige PARKLÖSUNGEN NACHHALTIG PARKEN Fotos: stolzer Objektspezifische Parksysteme und Ladelösungen von stolzer Wohnturm und Fels umschließen Betonbaukörper des Parksystems in Gibraltar Impressionen des Parksystems in Luxemburg Impressionen des Parksystems in Luxemburg Blick auf das Shuttle während der Bauphase

13 Außerdemwaren Rundgänge zur Kontrolle der Parkflächen notwendig, die mit hohem Zeitaufwand verbunden und aufwändig waren. Die neue smarte, digitale Lösung schafft durch komfortable Ein- und Ausfahrten, mit Kennzeichenerkennung und dem Verzicht auf physische Medien, somit ein positives Parkerlebnis. Zukünftig rundet auch ein digitales Besuchermanagement die Parkraumlösung ab. Seit Einführung des Systems konnten die Parkberechtigungen um mehr als 25 Prozent gesteigert werden. www.parkoneer.de 1.400 Beschäftigte amARAGCampus Düsseldorf – und nur 700 unternehmenseigene Stellplätze. Diese Parksituation war alles andere als optimal. Es herrschte hoher Parkdruck ohne flexible Nutzungsmöglichkeiten. Seit kurzem setzt der Versicherungskonzern daher in seinen beiden Tiefgaragen amDüsseldorfer Standort beimParkraummanagement auf eine moderne und smarte Lösung: Dank des Systems parkoneer von Scheidt & Bachmann können die Parkplätze und zugehörigen Berechtigungen digital verwaltet werden. Die dynamische Platzvergabe ermöglicht nun eine gesteigerte Auslastung. Der administrative Aufwand fürs Parkraummanagement konnte parallel auf einMinimum reduziert werden. Bei der Einfahrt liest eine Kamera das Kennzeichen oder die Parkenden nutzen wahlweise einen QR-Code. Parkkarten und manuelles Eingreifen entfallen. Zukünftig stehen für unterschiedliche Parkzeiten und Gruppen von Parkenden flexibel anpassbare Kontingente zur Verfügung – darunter auch externe Dienstleister und Anwohner:innen. Zuvor hatten starre Kontingente und eine händische Administration das Geschehen bestimmt. © Scheidt & Bachmann © ARAG PARKLÖSUNGEN SMARTES PARKERLEBNIS Digitalisiertes und dynamisches Parkplatzmanagement auf dem ARAG Campus

14 tomatischen Butler, sprich: die Technik, die es vollautomatisiert und fahrerlos zu einem freien Parkplatz fahren lässt. In einer Pick-up-Zone wird das automatisch zurückgebrachte Auto dann wieder abgeholt. Die Fahrzeuge benötigen lediglich ein Automatikgetriebe, eine elektrische Feststellbremse und Lenkunterstützung sowie eine intelligente Kommunikationseinheit. Ein solches Automated Valet Parking (AVP)-System haben Mercedes und Bosch im Parkhaus P6 in Stuttgart seit Ende 2022 in Betrieb. Auch Valeo und BMW testen derzeit AVP – ihr Sytem soll ohne aufwendige Änderungen an der Infrastruktur von Parkhäusern oder Parkplätzen Auch wenn sich Sharing-Konzepte mit Autos, Fahrrädern und E-Scootern immer mehr ausbreiten – der Individualverkehr in Städten ist tonangebend. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) geht davon aus, dass der Pkw-Bestand mittelfristig nicht signifikant sinken wird. Durch digitale Parkscheine und das Handy-parken ist das Abstellen eines Autos inzwischen sehr viel bequemer geworden. Auch Parkhausbetreiber setzen immer mehr auf smartes Parken – Kund:innenmüssen kein Parkticket mehr ziehen, sondern checken mit einer App clever ein. Auf intelligente Verknüpfung von Buchung und Zufahrt setzt inzwischen auch wieder der Flughafen Düsseldorf, bei dem von 2014 bis 2020 ein Parkroboter im Einsatz war. Es gab Stammkunden, die „Ray“ gerne ihr Auto anvertraut haben. Das Gros der Kund:innen bevorzugte es jedoch, selbst das Auto zu parken. Statt Roboter setzt die jüngste Neuentwicklung, das autonome Parken, auf künstliche Intelligenz in Fahrzeug und Parkhaus: Dabei fahren Fahrer:innen mit ihrem Auto ins Parkhaus, stellen es in einer Drop-offZone ab und übergeben es per App an den au- © Flughafen Niederrhein GmbH / Gottfried Evers © Vesale Parking GmbH © Flughafen Düsseldorf /Andreas Wiese PARKLÖSUNGEN SMARTER PARKEN Intelligente Neuentwicklungen sollen helfen den Parksuchverkehr in Städten zu verringern

15 auch das Community-Based Parking, das Bosch derzeit erprobt: Hier werden Autofahrer:innen zu Parkplatzmeldenden. Dazu sind imPrinzip nur Ultraschallsensoren nötig, über die Fahrzeuge mit Einparkhilfe ohnehin verfügen. Sie erkennen, wo der Straßenrand frei ist und senden die Informationen an die Cloud des jeweiligen Automobilherstellers, von wo aus sie an die vernetzte Fahrzeugflotte verteilt werden. Ebenfalls smart: Per App steuerbare Parkbügel, die Flächen vor der unbefugten Inanspruchnahme durch Dritte schützen sowie Parkflächen unter Solardächern. auskommen und vor allem auf fahrzeuginterner Technik basieren. Was die Straßen betrifft: Auch hier wird das Parken immer intelligenter. Mit moderner Scan-Technologie sollen künftig freie Stellplätze erfasst und die Infos in Echtzeit an Suchende übermittelt werden. Ein Beispiel ist das erst kürzlich vom Fraunhofer IEM entwickelte digitale Parkleitsystem in Paderborn. Dieses zeigt nicht nur freie Parkflächen auf Großparkplätzen und in Parkhäusern an, sondern auch straßenbegleitende Stellplätze sowie Anwohner-, Behinderten- und E-Ladesäulen-Parkplätze. Interessant ist © Xpert.Digital © Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH © Wöhr + Bauer GmbH © Bosch © mobileee GmbH PARKLÖSUNGEN

16 ZAHLEN UND FAKTEN MOBILITÄT Hier finden Sie grafisch aufbereitet aktuelle Zahlen, Fakten und Aussagen zum Verkehr sowie Informationen zumMobilitätsverhalten in Deutschland. Anzahl Fahrzeuge in Deutschland1 (Stand 01.01.2023) 47,59 Millionen 82,8 Millionen 1,17 Millionen 57% aller Wege und 75% aller Personenkilometer werden in Deutschland per Auto erledigt. PKW-Besitz in Haushalten2 Fahrräder pro 1.000 Einwohner:innen2 Verkehrsaufkommen2 (zurückgelegte Wege) alle Verkehrsmittel zusammen nach Zweck Nach Verkehrsleistung (zurückgelegte Personenkilometer) 3% zu Fuß 20% MIV*-Mitfahrer 19% ÖPNV 3% Fahrrad 55% MIV*-Fahrer Verkehrsmittelwahl2 Nach Verkehrsaufkommen (zurückgelegte Wege) 22% zu Fuß 14% MIV*-Mitfahrer 10% ÖPNV 11% Fahrrad 44% MIV*-Fahrer * Motorisierter Individualverkehr 30 25 20 15 10 5 0 16% 11% 16% 14% 28% 8% 7% Arbeitsweg Ausbildung Einkauf Freizeit Erledigung Begleitung dienstlich Nach Raumtypen in Prozent kein Auto gesamt BRD 22 53 21 4 Metropolen 42 48 9 1 stadtnah/ländlich 11 52 31 6 ländlicher Raum/dörf lich 10 53 30 6 PKW pro 1.000 Einwohner:innen2 West Ost gesamt BRD 527 Metropolen 394 328 stadtnah/ländlich 619 595 ländlicher Raum/dörflich 631 578 normal E-Bikes/Pedelecs gesamt BRD 880 51 Metropolen 907 23 stadtnah/ländlich 921 62 ländlicher Raum/dörflich 848 60 + Nach Alter in Prozent kein Auto jung (unter 35 Jahre) 42 46 11 1 Familien 9 43 43 5 über 65 Jahre 27 65 7 0 + Inhaber:innen von ÖPNV-Zeitkarten2 Abo-/Monatskarten, Job-/Semestertickets (nach Raumtypen) 18% 24% 8% 5% 0 5 10 15 20 25 gesamt BRD stadtnah/ ländlich ländlicher Raum/ dörf lich Metropolen

17 ZAHLEN UND FAKTEN MOBILITÄT 1 Statista 2023 2 M iD 2018, Mobilität in Deutschland, bundesweite Erhebung zum Verkehrsverhalten von Infas im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) 3 F raunhofer IAO für stolzer Parksysteme 4 U mweltbundesamt 2023 Parken beim Einkaufen Parken an sonstigen Standorten öffentlicher Straßenraum Garage/Carport/Stellplatz auf Privatgrundstück sonstige Parkhaus/Tiefgarage Parken bei der Arbeit Wo parken PKW2 (nach Raumtypen) Nutzung eines PKW pro Tag2 Zufriedenheit der PKW-Nutzer:innen mit Verkehrssituation vor Ort2 Zufriedenheit der ÖPNV-Nutzer:innen mit Verkehrssituation vor Ort2 Nach Nutzungshäufigkeit in Prozent täglich/ mehrmals Woche selten gesamt BRD 71 50 Metropolen 56 43 stadtnah/ländlich 82 76 ländlicher Raum/dörflich 81 67 Nach Nutzungshäufigkeit in Prozent täglich/ mehrmals Woche selten gesamt BRD 63 35 Metropolen 76 60 stadtnah/ländlich 46 27 ländlicher Raum/dörflich 32 21 27min. Fahren 46min. 50min. 1 Std. 42min. 20Std. 15min. gesamt BRD Metropolen stadtnah/ländlich ländlicher Raum/dörflich Der Verkehr benötigt über 27% des gesamten Endenergieverbrauchs und verursacht 20% aller Treibhausgasemissionen in Deutschland. Der Verkehrssektor hat seine Treibhausgasemissionen von 1990 bis 2022 nur um 9,4% gesenkt. Das ist der schlechteste Wert der 6 Sektoren und weit unter dem deutschen Durchschnitt von minus 40,4%.3 0 20 40 60 80 100 19 49 11 8 2 2 5 10 75 40 87 90 1 1 Anteil einzelner Verkehrsmittel am Gesamtenergieverbrauch im Verkehr4 57,3% 2,2% 1,3% 11,0% 27,8% Parken zu Hause Voraussetzungen für die Einführung von automatischen Parksystemen3 Anzahl Nennungen auf Rang 1 (Es wurde um eine Rangfolge aller Faktoren gebeten) Akzeptanz der Parkenden 9 Kosten für Planung und Realisierung 8 Verlässlichkeit der Systeme 8 Kosten für Betrieb 4 Flächeneinsparung und höhere Stellplatzkapazitäten 2 Kosten für Rückbau 1 Realisierungszeit 0 Einsatz nachhaltiger, recyclebarer Baumaterialien 0 Sicherer und zuverlässiger Wartungsservice 0

18 studio schlotthauer matthiessen - architecturemade entwarf fünf neue Stadtbahnhaltestellen, für die das Studio Gourdin die Signaletik und das Orientierungssystem konzipierte. Bunt, differenziert, identitätsstiftend, dynamisch – von gelb bis rot. Mit skulpturalen Raumstrukturen nehmen die Haltestellen Bezug auf die Allee, Signaletik kann viel mehr, als Wege auszuschildern. Die spontane Wahrnehmung eines Ortes ist für den Menschen von erheblicher Bedeutung, prägt sein Empfinden und seine Gefühle. Für die meisten von uns bedeutet Orientierungslosigkeit Unsicherheit, gar Angst. Eine sichtbare Beschilderung schafftVertrauen. Signaletik verbindet Menschen mit Orten auf emotionale Weise und ist so auch ein ImageFaktor. Orientierungs- und Leitsysteme steigern die Aufenthaltsqualität, fügen sich nahtlos in die Architektur ein, werten Gebäude auf und bauen Barrieren ab. Eine optimale Signaletik ist inklusiv, führt digital und analog alle sicher ans Ziel – unabhängig von Herkunft sowie kognitiven und körperlichen Fähigkeiten. Das Hamburger Studio Gourdin erarbeitet Lösungen, die Räume für Menschen intuitiv erlebbar machen. Vier Beispiele werden hier gezeigt. Im neuen Parkhaus des Zentrums für Angewandte Luftfahrtforschung schafft die lockere Neuinterpretierung der typischen Landebahnbeschriftung auf den Parkdecks und im Treppenhaus, gemeinsammit der großenWandgrafik an der Fassade, Identität und Atmosphäre. Das Parkhaus des ZAL (Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung) in Hamburg Entwurf für neue Stadtbahnhaltestellen in Dortmund SIGNALETIK IDENTITÄT UND ORIENTIERUNG Fotos: Studio Gourdin Signaletik dient als Schnittstelle zwischen Mensch und Raum © studio schlotthauer matthiessen – architecturemade © studio schlotthauer matthiessen – architecturemade

19 faltet sich von der Straße und der Fahrradgarage über die drei Höfe bis in die Innenräume und trägt zu einem lebenswerten Arbeitsumfeld bei. Das Leit- und Orientierungssystem für das ZAL und das Telegraph wurden bei den DNA Paris Design Awards 2023 in der Kategorie „Graphic Design - Communication Design“ als Sieger ausgezeichnet und haben außerdem GOLD beim Indigo Design award 2023 gewonnen. www.studio-gourdin.com aus der sie punktuell herauszuwachsen scheinen. Das Motiv der Überdachung wird als farbiges Schattenspiel für die Bodengrafik aufgegriffen und versinnbildlicht die Dynamik des Fahrens. ImGewerbehof in der Kreuzberger Ritterstraße treffen Bits und Bytes auf industriellen Charme. Wo einst Gaslampen und Wasserhähne hergestellt wurden, werden jetzt digitale Produkte entwickelt. Das Orientierungssystem verknüpft Neu und Alt, unterstreicht die Identität des Gebäudes. Auch in Berlin-Mitte, am Standort des einstigen Post- und Telegraphenbauamts ist mit „Telegraph“ ein neuer Ort der Kommunikation für digitale Arbeitswelten entstanden. Ungezwungen, gelassen, verspielt: Die Signaletik entGewerbehof „Ritt“ in Berlin Gewerbehof „Telegraph“ in Berlin SIGNALETIK

20 Autofahrten weniger als fünf Kilometer lang. In diesem Entfernungsbereich ist das Fahrrad bei weitem das schnellste Verkehrsmittel. Die Kosten für Fahrradinfrastruktur sind erheblich geringer, sie lässt sich schneller bereit stellen, benötigt deutlich weniger Platz und schafft dadurch auch Raum für mehr dringend benötigtes Grün oder gemeinschaftlich genutzte Flächen für Sport und Begegnung. Umfragen belegen, dass Städte, Gemeinden und Regionen mit hohem Radverkehrsanteil von den Menschen als besonders lebendig und lebenswert wahrEine klima- und ressourcenschonende Mobilität spielt für die Lebensqualität, insbesondere in Städten, eine zentrale Rolle. Die Fortbewegung zu Fuß oder mit dem Fahrrad hat dabei das größte Potential und bietet sowohl für Gemeinden und Städte als auch für jeden Menschen große Vorteile. Das zeigen nicht nur Studien, sondern auch besonders fahrradfreundliche Städte wie das dänische Kopenhagen, das nierderländische Amsterdam oder auch das deutsche Münster, in denen der Radverkehrsanteil (Anzahl der Wege) den MIV-Anteil (motorisierter Individualverkehr) deutlich überholt hat. Und die Fakten sprechen für sich: Radverkehr ist bezahlbar, ganz klar gesundheitsfördernd und schließt kaum jemanden aus. Er ist emissionsfrei, benötigt wenig Fläche (auf einem PKW-Stellplatz können acht Fahrräder abgestellt werden) und ist allen anderen Verkehrsarten, in Hinblick auf Lärm, Abgase und Feinstaub, überlegen. In deutschen Großstädten sind nach den jüngsten Erhebungen des Bundesministeriums für Verkehr und Digitalisierung (BMVD) zum Mobilitätsverhalten mehr als 40 Prozent aller MIKROMOBILITÄT FAHRT RAD UND GEHT ZU FUSS! Beides hat großes Potential zur Entlastung von Umwelt und Menschen in Städten © Superbass_Wikimedia Commons_CC-BY-SA-4.0 © Uwe Rohwedder_Wikimedia Commons_CC-BY-SA-4.0 © Dat Doris_Wikimedia Commons_CC-BY-SA-4.0 Fahrradparkhaus in Amsterdam Vorbildliche Streckenführung und Trennung der unterschiedlichen Nutzungen auf dem Schnellradweg Westliches Ruhrgebiet Ausschilderung speziell für Radfahrende in Hamburg

21 gerade auf der letzten Meile eine bequeme und umweltfreundliche Alternative zum Taxi sein. Im August 2022 hat das BMVD sogar einen „Nationalen Radverkehrsplan“ vorgestellt, um Deutschland zum Radfahrland zu machen. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) sieht darin eine gute Grundlage für die Radverkehrsförderung in den nächsten zehn Jahren. genommen werden. Und ebenfalls nicht zu unterschätzen: Fahrrad fahren macht Spaß! Von allen Verkehrsteilnehmer:innen sind Radfahrende am zufriedensten. Experten schätzen, dass sich in Ballungsgebieten bis zu 30 Prozent der Pkw-Fahrten auf den Radverkehr verlagern ließen, auch im städtischenWirtschaftsverkehr bieten (elektrisch unterstützte) Lastenräder und Cargo-E-Bikes noch reichlich Möglichkeiten für eine stadtverträgliche Gestaltung des Verkehrs und werden bereits von verschiedenen Logistikdienstleistern eingesetzt. Aber auch sperrige Einkäufe im Baumarkt oder der Wocheneinkauf einer vierköpfigen Familie lassen sich per Lastenrad transportieren. Neue Ideen, wie Fahrradmodell, die Rikschas ähneln, können MIKROMOBILITÄT © Roland zh_Wikimedia Commons_CC-BY-SA-3.0 © StagiaireMGIMO_Wikimedia Commons_CC-BY-SA-4.0 © JoachimKohlerBremen_Wikimedia Commons_CC-BY-SA-4.0 © Patrick_Wikimedia Commons_CC-BY-2.0 © Mikael Colville-Andersen_Wikimedia Commons_gemeinfrei Rikscha-Taxi in Zürich Frei verfügbare Reparaturstation für Fahrräder Stationsgebundenes Fahrradleihsystem Bixi in Montreal oben: Transportrad-Mietsystem der Stadtwerke Konstanz links: Alltägliche Fahrradkultur in Kopenhagen

22 Meile, den Fußweg zwischen ÖPNV und Start/ Ziel. Ebenso stellen sie für Urlaubs-Städtetrips eine smarte Fortbewegungsmöglichkeit dar. Der Anbieter mit der Limette als Logo hat es hochgerechnet: Seit Einführung der Scooter 2017 wurden laut demUnternehmen mehr als 250.000.000 Fahrten mit mehr als 480.000.000 Kilometern zurückgelegt, dadurch schätzungsweise 60.000.000 Autofahrten ersetzt und mehr als 25.000 Tonnen CO2-Emissionen vermieden. Doch das Abstellchaos ist derzeit das Hauptproblem – einige Städte haben deshalb Viele Menschen nutzen das E-Scooter-Angebot in deutschen Städten gerne und oft – mal schnell zum Einkaufen, abends von der Freundin nach Hause oder anstelle von Bus und Bahn. Mit ihnen verbindet sich – in Kombination mit weiteren Sharing Angeboten wie Fahrrad und E-Roller – die Hoffnung, mit Mikromobilität Städte vomAutoverkehr zu entlasten. Doch gerade bei E-Scootern sind die Meinungen kontrovers – denn im Moment überwiegen, wie es scheint, die Probleme: „E-Scooter haben nicht die Mobilität verbessert, sondern behindern und gefährden Millionen Menschen“, beklagt etwa Roland Stimpel von der Fußgängerlobby Fuss e. V. im dpa-Newskanal. Die Fahrzeuge bieten großes Stolperpotenzial vor U-Bahn-Stationen oder landen oft sogar in Flüssen und Seen. Hier haben die Hersteller bereits reagiert und bauen in die neueste Generation wasserdichte Gehäuse für Batterien ein. Die einen mögen die smarten Flitzer – einfach die App einer der Hersteller herunterladen, mit dem Bankkonto verknüpfen – und los gehts. Sie sind perfekt für die sogenannte erste oder letzte © Tier © Swobbee GmbH © Lime MIKROMOBILITÄT MAL SCHNELL LOSROLLERN E-Scooter in Städten sorgen derzeit für Unmut, Hersteller und Kommunen regaieren bereits

23 kern zusammengearbeitet, um regelmäßige und schnelle Reparaturen durchzuführen. Bei einem Hersteller werden nach eigenen Angaben sogar 99 Prozent der beschädigten E-Scooter wieder repariert, anstatt diese außer Betrieb zu setzen. Und vielleicht gibt es künftig auch die praktische Erfindung eines deutschen E-Scooter Start-ups – integrierte Gepäckträger – auch bald bei den großen Scooter-Anbietern, denn so könnten die Stehroller nicht nur hauptsächlich für „Spaßfahrten“, sondern noch besser als nützliches Transportfahrzeug genutzt werden. bereits Fahr- und Parkverbotszonen für EScooter eingerichtet. Dem Pariser Vorbild, wo die E-Scooter ganz abgeschafft wurden, wird aber wohl keine deutsche Stadt folgen. Dies sei ein „Rückschritt für die Mobilitätswende“, warnte auch Alexander Jung von der Plattform Shared Mobility gegenüber der Berliner Zeitung. Anstelle von Verboten würden „klare und möglichst einheitliche Rahmenbedingungen“ benötigt, forderte er. In Berlin gibt es dahingehend schon Pläne: Die schwarz-rote Koalition plant neue Zulassungen für die anbietenden Unternehmen, um sie so stärker reglementieren zu können. Darüber hinaus tun die Anbieter bereits selbst viel, um das derzeit auch durch hohe Unfallzahlen und eine schlechte Umweltbilanz bedingte negative Image zu beseitigen. So gibt es Kooperationen mit Batterieanbietern, um Batteriewechsel für E-Scooter-Sharing noch effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Eine Helm-Selfie-Technologie, die bereits am Standort Wien neu eingeführt wurde, soll mehr Menschen animieren, einen Helm zu benutzen. Und auch die Roller selbst sind nun schon weitaus besser und nachhaltiger ausgestattet als zu Beginn: So werden sie mit austauschbaren Bauteilen versehen, um die Lebensdauer zu verlängern. Oder es wird mit lokalen Technikern und Mechani- © Bolt © Moovi © Bolt © Tier MIKROMOBILITÄT

24 führt die Seilbahn vomKonrad-Adenauer-Ufer zur Festung Ehrenbreitstein. Auch die Kölner Seilbahn bringt Fahrgäste über den Rhein – sie wurde bereits 1957 zur Bundesgartenschau in Betrieb genommen. Die Berliner Bahn verbindet seit der Internationalen Gartenschau 2017 den U-Bahnhof Kienberg und die Gärten von Marzahn. Ende November 2022 verlängerte die Senatsverwaltung den Vertrag mit dem privaten Betreiber und will nun die Einbindung in den ÖPNV prüfen. Außerdem denken auch München, Stuttgart, Leipzig und Kiel sowie Frankfurt Im Ausland machen es schon einige Städte vor, etwa im bolivianischen La Paz, wo die Bewohner:innen „Teleféricos“ seit einiger Zeit ganz selbstverständlich zur Fortbewegung nutzen, genauso wie in Caracas und Rio de Janeiro. Mit dem Parvatmala-Programm gibt es seit 2022 ein nationales Seilbahnentwicklungsprogramm in Indien – dort sollen innerhalb von fünf Jahren mehr als 250 Projekte mit einer Seilbahnlänge von über 1.200 Kilometern entwickelt werden. Auch in Paris rollen bereits die Bagger. Hier wurde kürzlich mit dem Bau der ersten urbanen städtischen Seilbahn begonnen. Die „Cable C1“ soll die Vorstädte Limeil-Brévannes, Valenton und Villeneuve-Saint-Georges verbinden und in 105 Kabinen Platz für bis zu 11.000 Passagiere pro Tag bieten. Seilbahnen könnten in urbanen Gebieten viele neue und umweltfreundliche Verbindungen schaffen. Doch wie sieht es in Deutschland aus? Bislang sind nur wenige städtische Seilbahnen im Einsatz – wurden anlässlich von Gartenschauen installiert oder dienen der Anbindung höhergelegener Sehenswürdigkeiten. In Koblenz © Leitner © bauchplan © zatran GmbH MOBILITÄTSLÖSUNGEN EINFACH DRÜBERSCHWEBEN Seilbahnen sollen als Fortbewegungsmittel der Zukunft gefördert werden, sind aber auch umstritten

25 und Kapazität gering. Außerdem sind sie anfällig gegenüber Wind undWetter. Der wichtigste Diskussionspunkt zur Seilbahn dürfte die Belastung der Anwohner:innen sein: beimÜberfliegen von Privatgrund, aufgrund der Abstandsflächen zu lärmerzeugenden Stützen oder durch denWertverlust der betroffenen Häuser undWohnungen. Nicht ohne Grund ist in Deutschland noch nie eine Seilbahn genehmigt worden, die über bewohntes Gebiet führt. Genau wie in Wuppertal – hier wurde lange eine Seilbahn diskutiert. Sie scheiterte jedoch an einem Bürgerentscheid. amMain über urbane Seilbahnprojekte nach. Die Hochschule Darmstadt hat 2021 die interessante Vision High Line entwickelt. Studierende des Bau- und Umweltingenieurswesens haben zusammen mit Studierenden der Hochschule für Gestaltung in Offenbach nicht nur die verkehrliche Relevanz eines solchen Vorhabens ermittelt, sondern auch visuell dargestellt, wie ein erstes Seilbahnprojekt in der Region FrankfurtRheinMain konkret aussehen könnte. Die erarbeitete Strecke soll einen wichtigen Lückenschluss zwischen Frankfurt und Offenbach vornehmen. Rückenwind kommt von Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr (BMDV): Er will Seilbahnen als nachhaltiges Mobilitätsangebot im urbanen Raum voranbringen und sagte anlässlich der Cable Car World im Juni 2023 in Essen: „Beispiele in dicht besiedelten Regionen der Welt zeigen, dass Seilbahnen ein zuverlässiges, nachhaltiges und geräuscharmes Transportmittel sind. Ich setze mich aktiv dafür ein, dass dieses wichtige Zukunftsthema auch in Deutschland mehr Sichtbarkeit erhält.“ Als Argumente für urbane Seilbahnen nennt Wissing den geringen Platzbedarf auf dem Boden, die Überwindung von Hindernissen und die relativ schnelle Umsetzbarkeit. Doch die schwebenden Kleinbusse sind nicht unumstritten. Im Vergleich zu Bussen und Bahnen sind Reichweite © Doppelmayr Seilbahnen GmbH © OIMD © Leitner MOBILITÄTSLÖSUNGEN

26 PARKONE begleitet Entwicklungsprojekte von der Planung bis zumBetrieb. Bauliche Anforderungen und Mobilitätsbedarfe werden passgenau aufeinander abgestimmt. So entstehen nachfrageorientierte Stellplatzkapazitäten und maßgeschneiderte Mobilitäts- und Parkraumlösungen für Immobilienobjekte, Mieter und Kunden. Als Betreiber bietet PARK ONE neuste Parkraumtechnik, ansprechende Signaletik (German Brand Award 2021), Ladeinfrastruktur, E-Bike-/ Fahrradverleih, Carsharing, Valet Parking, flexible Stellplatzvermietung und vieles mehr. Für kundenorientierte Serviceleistung wurde PARKONE 2023 wiederholt unter die Besten Parkhausbetreiber gewählt (Handelsblatt „Deutschland beste Dienstleister“). PARKONE blickt auf eine erfolgreiche Entwicklung (Focus Wachstumschampion, Financial Times/statista 1.000 Europe’s Fastest Growing Companies) und freut sich die Mobilität Ihres Objekts nachhaltig zu gestalten. www.park-one.com © PARK ONE © PARK ONE PARKSYSTEME DIE GARAGE WIRD ZUM MOBILITY HUB PARK ONE organisiert Mobilität ganzheitlich Anzeige Wenn einMietverhältnis sich demEnde nähert, liegt nicht selten die Kommunikation zwischen Vermieter undMieter völlig brach. Trotz ausdrücklicher Aufforderung, sich zu positionieren, wartet der Vermieter all zu oft vergeblich auf ein Signal des Mieters, ob dieser pünktlich seiner Pflicht zur Räumung und Herausgabe nachkommen wird. Durch bereits erfolgte Neuvermietung, erforderliche Renovierung oder einen Verkauf mit Leerstandsgarantie kann das Interesse an einer solchen Information für den Vermieter jedoch immens sein. Die Not des Vermieters hat der Gesetzgeber gesehen und in Paragraph 257 ZPO die Zulässigkeit der Klage auf künftige Räumung normiert. Oberflächlich betrachtet müsste jedemVermieter, der sich einer unklaren Räumungsmotivation auf Seiten des Mieters ausgesetzt sieht, angeraten werden, bereits vor Beendigung des Mietverhältnisses eine solche Klage auf den Weg zu bringen. Jedoch ist ein nicht zu unterschätzendes Kostenrisiko zu berücksichtigen. Nicht ausgeschlossen ist nämlich, dass der Mieter – aufgescheucht durch die Klage – den Räumungsanspruch sofort anerkennt. Zwar ergeht dann nach Paragraph 307 ZPO ein klagestattgebendes Urteil. Gemäß Paragraph 93 ZPO hat jedoch der klagende Vermieter dann die Kosten zu tragen, wenn der beklagte Mieter nicht durch sein Verhalten zur Erhebung der Klage Veranlassung gegeben hat. Zu diesemThema hat der Bundesgerichtshof noch zuletzt in einemRechtsbeschwerdeverfahren unter dem 28.06.2023 – XII ZB 537/22 – deutlich klargestellt, dass den Mieter grundsätzlich keine Pflicht trifft, auf Anfragen des Vermieters zum geplanten Räumungszeitpunkt zu antworten. Insofern führt der Bundesgerichtshof aus, dass der Mieter allein durch sein Schweigen auf eine solche Aufforderung des Vermieters, sich zur Bereitschaft, die Mieträume bei Vertragsende herauszugeben, zu erklären, noch keine Veranlassung zur Klageerhebung im Sinne von Paragraph 93 ZPO gebe. Dazu bedarf es vielmehr eines aktiven Verhaltens des Mieters, aus dem der Vermieter den Schluss ziehen könnte, dass der Mieter seiner Räumungsverpflichtung am bei Ende der Mietzeit nicht nachkommen werde. Das wäre zumBeispiel der Fall, wenn der Mieter die Kündigung zurückweist. Letztendlich steht der Vermieter bei für ihn unklarer Motivation des Mieters, pünktlich zu räumen, vor der Wahl zwischen schlichtemAbwarten bis zum Mietvertragsende oder gerichtlicher Durchsetzung des zukünftigen Räumungsanspruches mit erheblichem Kostenrisiko. Hierauf muss in der Beratungspraxis hingewiesen werden. BERATUNGSZWICKMÜHLE BEI KLAGEN AUF KÜNFTIGE RÄUMUNG von Christian Kukuk KOLUMNE Christian Kukuk Zur Person: Christian Kukuk, LL.M. ist Rechtsanwalt und Notar sowie Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht bei Zuhorn & Partner Rechtsanwälte. © Zuhorn & Partner mbB

27 symmetrisch angeordneten, großformatigen Fassadentafeln sowie aus einer Farbgebung, die spannende Akzente setzt. Die einzelnen Stockwerke werden durch horizontale Bänder in Kieselgrau markiert. Die Farbe Kieselgrau wählten die Planer auch für die Flächen zwischen den Fenstern und kombinierten diese mit Paneelen in schwarz und schneeweiß. Generell sind die großformatigen Faserzementtafeln in fast allen RAL-Farben verfügbar, die speziell in Kombination mit anderen Baumaterialien wie Stein, Holz und Ziegeln für spannende Fassaden-Optik sorgen. www.jameshardie.de Erst die Fassade gibt einem Gebäude sein Gesicht, wobei ein prägnanter Gebäudehüllen-Look nicht mehr nur dem gehobenen Wohnungsbau vorbehalten ist, sondern auch immer mehr im bezahlbaren Mietwohnungsbau zum Einsatz kommt. Eine aktuelle Herausforderung stellen jedoch Materialmangel, Lieferengpässe sowie teure Grundstücke dar, die die Kosten für Sanierung und Neubau in die Höhe treiben. Steigende Zinsen und die Inflation verschärfen die Situation zusätzlich. Dem gegenüber stehen knappe Budgets bei Kommunen, Wohnungsgesellschaften und Investoren. Viele Gründe, warum bei zahlreichen Projekten, die derzeit realisiert werden, vor allem ein Fassadenmaterial gewünscht ist, das sich nicht nur beim Einbau, sondern auch langfristig als kosteneffiziente Maßnahme bewährt. Eine spannende Perspektive mit einer breiten Palette attraktiver Designmöglichkeiten eröffnen die pflegeleichten, witterungsbeständigen Hardie Panel Fassadentafeln, die auch bei der Fassadengestaltung eines neungeschossigen Holzhybridbaus zum Einsatz kamen. Das neunstöckige Wohngebäude bezieht seine Wirkung aus den streng FASSADE FASSADE GUT, ALLES GUT! Fotos: James Hardie Kosteneffiziente Lösungen für hohe Designansprüche Anzeige

28 gewahrt, es gibt zudem keine Klebestellen, die sich im Lauf der Zeit auflösen können. GIMA-Klinkerziegel stellen ebenfalls ein zentrales Gestaltungselement bei der Gebäudehülle eines Geschäftshauses und Hotels in München-Pasing dar. Sie ziehen sich über die gesamte straßenzugewandte Fassade sowie die skulptural ausgebildeten Dachflächen. Hierfür wurde die gedämmte Massivbaukonstruktion aus Beton im Bereich der Fassade mit einem Verblendmauerwerk aus Klinkersteinen umhüllt. Die Steine sind mit einer Die Gestaltung von Gebäudehüllen aus Klinkerziegeln ist klimafreundlich. Das Naturprodukt ist nachhaltig, da langlebig – und nachhaltiges Bauen erlangt in Zeiten von knapper werdender Ressourcen immer größerer Bedeutung. Dass sich die Verbindung aus Ziegeltradition und zeitgemäßer Architektur sehr vielfältig ausdrücken lässt, zeigt sich an Bauprojekten inMünchen, bei denen Klinker von GIMA, Spezialist für Architekturkeramik, zum Einsatz kam. So unterstreicht bei einemmodernen Büroneubau imMünchener Norden das Fassadenmaterial Klinkerriemchen am Standort einer alten Siederei den industriellen Charakter sowie den Anspruch an eine langlebige und wertbeständige Architektur. Die Riemchenproduktion bei GIMA erfolgt ungleich marktüblicher Fertigungstechniken in Form echter Klinkersteine, die dann zu Riemchen gespalten werden. Dadurch bleiben die authentische Optik und Haptik sowie die Qualität ganzer Klinkersteine gewahrt, anstatt diese lediglich als serielle Reproduktionen zu imitieren. Die Winkelsteine sind ebenfalls in einem Stück produziert sowie nicht nachträglich geschnitten und geklebt. Dadurch bleibt die homogene Klinkeroptik durchgängig an der Fassade FASSADE AUTHENTISCHE OPTIK Fotos: Alexander Bernhard Zeitgemäße Klinkerfassaden aus nachhaltigen Ziegeln © Meilenstein Kreativagentur © Meilenstein Kreativagentur Neue Siederei, GSP Architekten oben und links: Geschäftshaus und Hotel in München-Pasing, Auer Weber Architekten

29 fassaden in unterschiedlichen Farbtönen für die Objekte M5 und M6 ausgeführt. Die Schwalbenschwanzverzahnung, die bei Fertigteilriemchen des Herstellers zum Standard gehört, gewährleistet bei Details wie den Rundbögen einen äußerst beständigen mechanischen Verbund zwischen Stein und Betonkern. www.gima-ziegel.de authentischen Oberflächenstruktur ausgeführt. Dabei sorgt das Herstellungsverfahren mit Salz- und Kohlebrand für ein, von den Architekten bewusst gewähltes, lebendiges Farbspiel. Vereinzelte Steinrückseiten schaffen zusätzliche Kontraste. Ein gestalterisches Highlight liefert das Klinkerdach. ImDachbereich bekleiden Klinker derselben Serie und Größe das Gebäude, jedoch in einer abgetreppten Form. Durch eine Kombination aus einer Betonfassade mit eingelegten Ziegelplatten von GIMA überzeugt die hochwertige Fassadengestaltung des Hotelneubaus Werk 17 – ebenfalls in München. Die Wahl fiel hier auf einen Klinker-Formstein mit Schwalbenschwanzverzahnung von GIMA. Beim Neubau-Ensemble „Die Macherei“ wurden ZiegelFASSADE Die Macherei, M5, HWKN Architecture oben und links: Hotel Werk 17, Hild und K Architekten oben und links: Die Macherei, M6, OSA Ochs Schmidhuber Architekten

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