CUBE - REAL ESTATE SPECIAL 2023

44 RUHRGEBIET © Stahm Architekten, Braunschweig / Mülheim Im Dortmunder Stadtbezirk Innenstadt-Nord erhält das brachliegende Areal der ehemaligen Westfalenhütte von ThyssenKrupp eine neue Chance. Die Unternehmen BPD Immobilienentwicklung und Immowerk realisieren mit dem „Karlsquartier“ auf der insgesamt acht Hektar großen Industriefläche ein neues Stadtviertel mit rund 800 Wohnungen, von denen 25 Prozent öffentlich geförderte Mietwohnungen sein werden. Das Gesamtkonzept des Quartiers verfolgt einen nachhaltigen und ganzheitlichen Ansatz. Es sorgt mit innovativen Lösungen für Energie und Mobilität sowie mit begrünten Dächern und der Nutzung von Regenwasser für eine niedrigere CO2-Bilanz. Auf einemDrittel der Grundstücksfläche des neuen Quartiers entsteht künftig eine neue Grünfläche. Sie schließt sich nahtlos an die Planung der Stadt Dortmund für einen etwa 35 Hektar großen Grünen Ring an der Westfalenhütte an. In einem von BPD Immobilienentwicklung ausgelobten Architekturwettbewerb für das erste von insgesamt zehn Baufeldern setzte sich das Dortmunder Architekturbüro RKWArchitektur + durch. Hier sollen auf rund 13.100m² Wohnfläche 186 Wohneinheiten entstehen, von denen 60 Wohnungen gefördert sind. Zusätzlich sind ein Café und ein Gemeinschaftsraum geplant. www.rkw.plus www.immowerk.com.de wwww.bpd-immobilienentwicklung.de PERSPEKTIVE FÜR DEN STADTTEIL Das „Karlsquartier“ in Dortmund wird vielseitiger Ulrich Brinkmann breitet hier einen kulturhistorischen Schatz aus: Postkarten aus Ost und West zeigen nicht nur die Begeisterung für die neue Infrastruktur, sondern geben eindrückliches Zeugnis wie die Massenmotorisierung nach 1945 zu tiefgreifenden Veränderungen der Städte führte. Straßendurchbrüche, Umgehungsstraßen, Tangenten und Stadtautobahnen sollten die Fahrt beschleunigen. Dass diese Straßen, Tunnel und Brücken um 1960 mehr waren als bloße Mittel zur Bewältigung von Quantitäten, offenbaren diese klug kommentierten Bildpostkarten, die bis in die Achtzigerjahre von diesen Ingenieurbauten produziert wurden. Es sind Fotos eines „way of life“, der sich leichter überwinden ließe, wenn es gelänge, an seine Stelle eine neue, ähnlich suggestive Erzählung zu setzen – und das eine oder andere bauliche Erbe jener Epoche als Teil einer Kulturlandschaft zu begreifen, die es zu erhalten und in den neuen Alltag zu integrieren lohnt. Als erster Teil der Auseinandersetzung Brinkmanns mit demThema Verkehr erschien bereits 2020 der Band „Achtung vor dem Blumenkübel! Die Fußgängerzone als Element des Städtebaus“ im selben Verlag. Ulrich Brinkmann (Autor) Vorsicht auf demWendehammer! 288 Seiten, 260 Abbildungen, 21 × 23 cm, Softcover 28 Euro ISBN: 978-3-86922-554-8 www.dom-publishers.com EIN ECHTER SCHATZ Postkarten huldigen dem modernen Verkehr BUCHTIPP

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