CUBE - REAL ESTATE SPECIAL 2023

33 INTERVIEW eine Einweisung in die Verarbeitung des Systems. Es gibt natürlich Unterschiede zur Pfosten-Riegel-Fassade. Wir haben Anwendungstechniker, die unsere Kunden auf der ganzen Welt betreuen und schulen. Jemand, der Holzfassaden baut, muss keine spezielle Schulung zurThematik bekommen. Wir wissen aber auch, dass Metallfensterbauer und Metallfassadenbauer sich ebenfalls demThema Holz widmen möchten. Diese stellen natürlich einen Bedarf und den entsprechenden Trend fest. Das sind wiederum die, die im Bereich der Elementfassade eine Expertise haben, da imAlubereich schon seit mehreren Jahrzehnten Elementfassaden gebaut werden. Sie kennen sich aber mit dem Baustoff Holz nicht so gut aus. Hier muss sich natürlich Expertise angeeignet werden und auch entsprechend Fachkräfte aufgebaut werden, wenn sie sowas umsetzen möchten. Sie haben gesagt, Holz wird immer wichtiger. Stichwort Langlebigkeit und Nachhaltigkeit: Was macht denn RAICO in diesem Bereich zum Thema Nachhaltigkeit? Grundsätzlich haben wir bei der neuen Elementfassade versucht, den Gebrauch bzw. die Nutzung von Aluminium aufs notwendige Minimum zu reduzieren. Wir werden in einer verglasten Gebäudehülle nie komplett auf Aluminium verzichten können, insbesondere wenn wir eine Langlebigkeit anstreben. Wetterschutz und Langlebigkeit kommen außen über den Aluminiumschutz von Holz. Deswegen werden wir da nicht ganz drauf verzichten können. Wir haben es aber mit der neuen Konstruktion auf das Notwendigste reduziert – auch in unseren reinen Aluminiumkonstruktionen. Wir sind ja nicht nur imHolzbereich unterwegs, sondern auch in der Metallfassade. Bei den reinen Aluminiumkonstruktionen versuchen wir einen möglichst hohen Recyclinganteil zu erreichen. Zudem verwenden wir das bei uns so genannte Low-Carbon-Aluminium, das einen geringeren CO₂-Fußabdruck aufweist als herkömmliches Aluminium, weil es aus nachhaltigen Energien produziert wurde. Viele werden mit Energie aus Wasserkraft gepresst. Beim Pressvorgang brauche ich eine entsprechende Wärme und diese wird über nachhaltige Energien gewonnen. Wir möchten auch das Thema Architekten etwas beleuchten. Wie betreuen Sie diese genau?Welche Leistungen erhalten diese von Ihnen? Letztendlich sind wir als Berater bei RAICO für die Architekten unterstützend bei der Planung dabei. Das heißt, wir versuchen die Anforderungen, die von den Architekten definiert werden, technisch umzusetzen, so gut wie es eben geht. Beziehungsweise wenn es an manchen Stellen mal nicht so funktioniert, wie es gewünscht war, eine passende Kompromisslösung zu finden. Wir unterstützen die Architekten von der Entwurfsphase bis zur Ausschreibung. Natürlich stehen wir auch gerne im Weiteren zur Verfügung, wenn während der Ausführung Fragen aufkommen. Das fängt bei Wärmeschutzberechnungen an, damit entsprechende Vorgaben eingehalten werden können und geht weiter mit statischen Berechnungen. Welche Profildimensionen zum Beispiel eingesetzt werden müssen, damit die statischen Anforderungen erfüllt werden können. Hören Sie das gesamte Interview, das hier als Auszug abgedruckt ist, als Podcast. Hierfür einfach den QR-Code scannen. CUBE: RAICO hat eine neue Holz-Aluminium-Elementfassade entwickelt. Können Sie uns diese bitte vorstellen? Philipp Nuscheler: Elementfassaden kommen ja grundsätzlich imGroßprojekt zum Einsatz, wenn eine große Gebäudefläche in kurzer Zeit geschlossen werden muss, zum Beispiel beim Hochhausbau oder bei großflächigen Fassaden von Gebäuden. Und die Aluminium-Elementfassaden werden seit Jahrzehnten verbaut. Es hat bisher aber keine Lösung im Holz-AluBereich gegeben. Da wir im Fassadenmarkt so ein bisschen als Spezialist für die Holz-Alu-Konstruktionen gesehen werden, haben wir uns der Thematik angenommen und eine neue Lösung entwickelt, die es so vielleicht vorher noch nicht gab. Wird diese auch in großen Formaten zur Ferfügung stehen? Ja, genau. Die Elemente können bis zu drei Meter breit, bis zu vier Meter hoch und bis zu einer Tonne schwer werden. Das heißt, es können sehr großformatige, vorgefertigte Elemente produziert werden. Damit können natürlich auch entsprechend großformatige Scheiben realisiert werden. Welches Holz verwenden Sie dafür? Grundsätzlich sind die Holzarten, die wir da verwenden dürfen, in unserer bauaufsichtlichen Zulassung geregelt. Das sind Brettschichthölzer oder Funierschichthölzer aus Eiche, Fichte, Tanne, Lärche, aber auch aus Birke oder relativ neu jetzt auch Baubuche. Müssen die Verarbeiter mit diesen Holzprodukten anders geschult sein? Es kommt darauf an, umwas für einen Verarbeiter es sich handelt. Wenn es ein Verarbeiter ist, der schon seit 20 bis 30 Jahren Pfosten-Riegel-Fassade in Holz verbaut und bei Holz auch eine entsprechende Expertise hat, muss er nicht separat geschult werden. Natürlich bekommen sie von uns trotzdem Philipp Nuscheler Seit mehr als 12 Jahren ist Philipp Nuscheler bereits für RAICO tätig. Nach mehreren Jahren als Produktmanager führte ihn sein Weg in die Architektenberatung. Seit 2022 leitet er nun den Objektvertrieb bei der RAICO Bautechnik GmbH. RAICO entwickelt und vertreibt Profilsysteme rund um die Gebäudehülle. Als Spezialist für Fassaden (Holz | Stahl | Aluminium), Fenster, Türen und Glasdächer bieten wir flexible und langjährig bewährte Standardsysteme. Aber auch bei komplexen Spezialanfertigungen, die wir für außergewöhnliche Bau-Objekte realisieren, gilt das RAICO-Prinzip: Das Besondere ist für uns Alltag! DIESE LÖSUNG GAB ES NOCH NICHT RAICO Bautechnik entwickelt neue Elementfassade

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