Neue Wohnqualität
Blocksanierung: Für Bewohner und Nachbarn ein Gewinn
Umbauen, sanieren, nachverdichten – das hören wir heute immer wieder wenn es darum geht, unseren Bestand an die energetischen Anforderungen, an den demografischen Wandel und nicht zuletzt an die veränderten Wohnstile anzupassen. Das ist leichter gesagt als getan. Die tatsächliche Umsetzung erfordert neben den technischen und gestalterischen Qualifikationen vor allem eine Vision, das Potenzial der jeweiligen Umbaumaßnahme zu erkennen sowie eine frühe Beteiligung von Liegenschaftseigentümern, öffentlichen Ämter, Wohnbauförderungen und Bewohnern. Einer, der darauf spezialisiert ist, ist der St. Pöltner Architekt Andreas Aichberger. Drei sogenannte „Blocksanierungen“ hat er bereits mit seinem Büro (Wien und St. Pölten) abgeschlossen, weitere werden realisiert bzw. sind in Planung. Seine letzthin fertiggestellte Blocksanierung beinhaltet auch das hier vorgestellte Jugendstilgebäude von 1908 in der Pillergasse im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus.
Neben der kompletten inneren Modernisierung, der behutsamen Aufstockung des Haupthauses und der Anpassung des äußeren Erscheinungsbildes an den Originalzustand lag die große Absicht darin, mehr Licht und Luft in den dichten Innenhof zu bekommen: „Das haben wir durch den Teilabbruch auf einem der beiden Hausseitentrakte erreicht mit dem Effekt, dass nicht nur die Mieter von der Verbesserung der Lichtverhältnisse und der Lebensqualität profitieren, sondern auch die Nachbarliegenschaften“, erläutert Andreas Aichberger seine Idee. So erhielten die betroffenen Wohnungen einen Balkon bzw. eine großzügige Dachterrasse. „Den Verlust der Wohnnutzfläche an dieser Stelle haben wir durch die Zusammenlegung von Wohnungen bzw. Grundrissveränderungen kompensiert“, so der Architekt weiter. Nicht zu vergessen: Auch für die übrigen zum Hof gelegenen Wohnungen wurden Balkone und Loggien geschaffen. Bei der gestalterischen Aufwertung hielt sich das Architektenteam ganz an die Erscheinung der Straßenfassade und führte das Weiß der Putzflächen sowie den Grünton der Ornamente und Atlanten im Innenhof weiter. Die vielen anderen Vorzüge, die bei dieser großen Aufgabe entstanden sind – beispielsweise die neue Barrierefreiheit, die Berücksichtigung neuer Fahrrad- und Kinderwagenabstellräume, die Nutzung alternativer Energieressourcen und die Schaffung neuer Versickerungsflächen – müssen hier mindestens noch erwähnt werden. Mit all den anderen Maßnahmen zeigen sie auf, wie positiv sich ein Bestandsgebäude weiterentwickeln kann – dafür müssen, wie in der Pillergasse, die Rahmenbedingungen passen.
www.aichberger-architektur.at
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Architekten:
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Fotos:
Sebastian Schubert