Nicht nur für Prinzessinnen

Nachhaltige Dachterrasse ermöglicht multifunktionale Nutzung

Im quirligen Kreuzberger Kiez entstand zwischen sanierten Gewerbebauten der Neubau eines Bürokomplexes nach einem Entwurf von Thomas Hillig Architekten und der GSG als Bauherrin. Im Innern des Gebäudekomplexes entstanden fünf Hinterhöfe und eine Dachterrasse, die es zu gestalten galt. Bei dieser Aufgabe, bestand die Herausforderung für das Landschaftsarchitekurbüro hochC darin, nicht nur die Freiflächen zwischen den Gebäuden – die so genannten Prinzessinnenhöfe – sondern auch eine bestehende Terrasse in einen  Dachgarten auf einer Fläche von lediglich 190 m² zu verwandeln. Nebst ansprechender Bepflanzung sollten auch genügend Aufenthaltsflächen für die Beschäftigten entstehen – für die kleinen Pausen zwischendurch, zum Arbeiten im Freien oder gar für Bürofeste. Grundvoraussetzung war die Vorgabe des Stadtplanungsamtes für eine extensive Dachbegrünung der kompletten Dachterrasse einen Biotopflächenfaktor von 0,50 zu erzielen, der sogar überschritten wurde. Mit Hilfe von begehbaren Gittern gelang es, eine Nutzfläche zu integrieren. Auf eine Formel gebracht bedeutete das für die Gestalter, eine Balance zwischen maximalem Grünanteil und einer hohen Nutzbarkeit zu finden. hochC erarbeiteten ein Konzept mit drei Schwerpunkten: Der erste Bereich sind die befestigten Flächen. Die Terrasse wird von zwei Seiten durch orangerote Mauern eingefasst, an deren  Farbton sich auch das Pflanzfarbkonzept orientiert. Hier wurden hochwertige, strapazierfähige, beige-graue Platten verlegt. Auf nutzungsdefiniertes Mobiliar wurde verzichtet, um eine multifunktionale Fläche zu erhalten. Die Nutzer:innen verbringen hier gern ihre Mittagspause oder nutzen die Terrasse für Veranstaltungen. Den zweiten Bereich und die eigentlichen Grünbereiche bilden Hochbeete unterschiedlicher Größe, die mit feuerverzinktem Stahl eingefasst sind. In der Mitte befindet sich das größte Beet. Hier wurde Wert auf mehrstämmige Solitärgehölze gelegt und zwei Zimtahorne gepflanzt, umgeben von Gräsern und Stauden. Das Lichtkonzept besteht aus Wandeinbauleuchten an der Fassade und Pendelleuchten an Stahlsystemen, die quer über die Dachterrasse montiert wurden. Die dritte prägende Fläche stellen die Stege aus ebenfalls feuerverzinkten Gitterrosten dar. Die begehbaren Gitter (engmaschig dort, wo man sie betreten kann und großmaschiger, damit die Bepflanzung hindurchwachsen kann), ergeben zusammen mit den üppig bepflanzten Bereichen, den Treibholzsitzbänken im Industrie-Charme und den restlichen Betonflächen einen „roughen“, urbanen Charakter, der mit den Gegensätzen im urbanen Bereich spielt. Die üppige, bunte und vielfältige Bepflanzung wurde daher absichtlich gewählt. Die zwei Gitterarten sind außerdem so gestaltet, dass die Pflanzen dort wo wenig Tritt stattfindet, aus den Gittern herauswachsen. Die einzelnen Gitter sind herausnehmbar, um die Pflege der Pflanzen durchführen zu können.

www.hochc.de

Fotos:

Marcus Witte
www.marcus-witte.com

(Erschienen in CUBE Berlin 01|24)

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