Eindrucks- und rücksichtsvoll
Die neue Wohnbebauung des Wolfshofs
Seit Ende vergangenen Jahres sind die Umbauarbeiten des stadtbekannten Wolfshofs im zwölften Gemeindebezirk abgeschlossen. Wolfshof Immobilien forderte in einem geladenen Wettbewerb einst die Teilnehmer auf, ein Gebäude zu sanieren, ein Gebäude bis auf die statisch relevante Bausubstanz zurückzubauen, zwei Erweiterungen als Neubau zu planen sowie den großen Innenhof als lebendige Mitte zu gestalten. Das Architekturbüro Gerner Gerner Plus aus Wien ging als Sieger hervor. Seine Idee, die Gebäude harmonisch im Stadtbild zu verankern und gleichzeitig dank Farbe und Materialität einen willkommenen Akzent im Grau des städtebaulichen Kontextes zu setzen, überzeugte und wertet insgesamt den geschlossenen Häuserblock, der zehn Gebäude umfasst, auf.
Die zwei gegenüberliegenden Bestandsgebäude sind heute kaum wiederzuerkennen. Nachdem die Entkernung abgeschlossen war, konnte man bereits ein offenes Raumkontinuum erleben, wovon auch die zukünftigen Bewohner profitieren sollten. Vorhandene Fertigteil-Rippendecken, neue bodentiefe Fensterflächen, ein durchgehender Holzboden und eingestellte Boxen, in denen sich Schlafräume, Gästezimmer und Bäder befinden, prägen heute die Wohnungen und geben ihnen einen einzigartigen loftartigen, industriellen Charakter. Während der Bestand großzügige Wohnungen generiert hat, bietet die neue Innenhofbebauung bewusst unterschiedliche Wohnungstypen mit einer Größe von 45 bis 77 m² an. Insgesamt wurden durch die Umgestaltung und die Neubauten 60 Wohnungen geschaffen, die sich durch zeitgemäße Grundrisse, hochwertige Ausstattung, viel Tageslicht sowie einem Freiraum in Form eines Balkons oder einer Terrasse auszeichnen. Neben den privaten Freiräumen bildet ein abwechslungsreicher Hofgarten das Herzstück des Häuserblocks. Sowohl den Bewohnern als auch den Mitarbeitern der Büros im Erdgeschoss bietet der Innenhof eine bunte Mischung aus Flächen zum Verweilen, Hochbeeten, einem Naschgarten, Orten zum Zurückziehen und Begegnungszonen. Grünflächen und Pflanzen sollen in Zukunft nicht nur auf den horizontalen Flächen angebaut werden, sondern sich auch entlang der Fassaden in vertikaler Ebene hochziehen. Dafür haben die Architekten einen vorgehängten Holzvorhang, der sich aus einem Strichcode aus schmalen Holzlamellen zusammensetzt, vorgesehen. Neben der prägnanten Holzfassade bilden unregelmäßig horizontal gegliederte Klinkerplatten in einem hellen Cremeton einen zweiten Fassadentypus. In Kombination mit den Balkonen in unterschiedlicher Tiefe und Höhe, die aus Weißbeton vorgefertigt wurden, zieht der neue, alte Wolfshof raffiniert die Aufmerksamkeit in der Nachbarschaft auf sich.
www.gernergernerplus.com
Fotos:
Gerner Gerner Plus | Matthias Raiger, www.raiger.info