Neues Leben in alter Fabrik
Intelligentes Wohnen und Arbeiten unter einem Dach
Mit der Idee, stadtnahes Wohnen und Arbeiten unter einem Dach zu verbinden, war Architektin Wallie Heinisch samt Partnern vom Stuttgarter Büro Metaraum schon lange auf der Suche nach einer passenden Immobilie. Heinisch ist Teil einer sechsköpfigen Bauherrengemeinschaft, bestehend aus vier Familien mit je eigenen Büros für Energie- und Unternehmensberatung, Kommunikations- und Grafikdesign sowie Architektur. „Die gängigen Wohnformen in der Stadt erlauben es kaum, intensives und verantwortungsvolles Arbeiten mit einem engagierten Familienleben zu vereinbaren“, erläutert Heinisch. Der charmant-spröde Industriebau hingegen, der 1939 errichtet wurde, war für die Architektin ein Glücksgriff – bot er doch die idealen Vorrausetzungen, um den Traum vom integrierten Wohnen und Arbeiten zu verwirklichen.
Der Entwurf von Metaraum sah auf der ca. 4.000 m² großen Geschossfläche zwei Büros im Erdgeschoss sowie vier Wohnateliers in den Obergeschossen vor. Die Gemeinschaftsareale verbinden Bewohner und Mitarbeiter nicht nur in architektonischer Hinsicht, sondern schaffen – vom Kinderloft bis zur gemütlichen Lounge – auf jeder Ebene ein anderes Angebot. Oberste Maxime während der gesamten Revitalisierung war der behutsame Umgang mit dem Objekt. Das hieß vor allem, so wenig wie möglich, so einfach wie möglich zu verändern. Zum einen, um die Spuren der Geschichte zu bewahren – zum anderem, um das Projekt finanziell überhaupt tragbar zu machen.
Auch wenn man es der alten Fabrik nicht sofort ansieht, ist sie inzwischen auf dem neusten Stand der Technik: Grundlage dafür ist ein leistungsfähiges KNX-System, über das alle elektrischen Komponenten im Haus miteinander verknüpft werden können. Im Loft von Architektin Wallie Heinisch wird deutlich, dass die Gebäudeautomation keineswegs im Gegensatz zu dem Low-Tech-Konzept des Umbaus steht. Vielmehr unterstützt sie die Idee, alles möglichst einfach zu gestalten, indem sie maximalen Komfort und Sicherheit bietet und zugleich dabei hilft, mit Energie bewusst und sparsam umzugehen.
„Durch frühere Projekte war ich bereits von Gira-Lösungen überzeugt, aber dieses Mal war die Auseinandersetzung natürlich viel intensiver und emotionaler“, berichtet Heinisch. „Mit dem System-Integrator Georg Frühauf von Sys.Tec haben wir einen Spezialisten für die Projektierung der gesamten Elektroinstallation gefunden. Er hat via KNX-System alle elektrischen Komponenten miteinander vernetzt. Die intelligente Steuerzentrale dahinter ist der zentrale Server, bei dem alle Informationen zusammenlaufen und ausgewertet werden.“
So schalten Präsenzmelder bei entsprechender Dunkelheit automatisch das Licht an. Auf mehreren Tastsensoren sind überdies spezielle Lichtszenen für verschiedene Situationen und Stimmungen hinterlegt: zum Arbeiten, Kochen, Baden, den gemütlichen TV-Abend oder für den Empfang von Gästen. Über die Funktion „Zentral-Aus“ lassen sich beim Verlassen des Lofts oder am Abend alle Energiefresser mit einem Befehl vom Netz nehmen.
Das Türkommunikations-System mit Videofunktion liefert gestochen scharfe Bilder jedes Besuchers. Für zusätzliche Sicherheit sorgen die unter der Decke installierten Rauchwarnmelder und eine Anwesenheitssimulation, die im Urlaub zum Beispiel zufällige Lichtsequenzen abspielt. Intuitiv bedienen lässt sich das clevere Loft über ein Interface von Gira. Durch die Kopplung des Servers an das Internet lassen sich alle Funktionen im Haus auch von unterwegs aus steuern – dank einer entsprechenden Interface App via iPhone, iPad, PC oder Smartphone. Störmeldungen und Alarmsignale werden per SMS empfangen.
Mit dem KNX-System ist die Bauherrengemeinschaft in dem historischen Objekt bestens auf die Zukunft vorbereitet. Es lässt sich ganz nach Bedarf ergänzen, neue Funktionen und Geräte einfach integrieren und umprogrammieren. Auch die Bürofläche, die bislang nicht auf das System aufgeschaltet ist, kann jederzeit nachgerüstet werden.
www.metaraum.de
www.sys-tec.info
www.gira.de
Fotos:
Ulrich Beuttenmüller für Gira