Wie eine Visitenkarte
Neue Büroräume als Aushängeschild für zeitgemäße Architektur
Die Räumlichkeiten eines Architekturbüros sind wie eine Visitenkarte. Deshalb achteten Vervoorts & Schindler Architekten BDA bei der Planung ihres neuen Büros im denkmalgeschützten Verwaltungsgebäude der ehemaligen westfälischen Gussstahlwerke in Bochum auch darauf, dass das Ergebnis als Ausdruck des eigenen Schaffens wahrgenommen wird: Verbindlich, geradlinig und innovativ.
Vom verblichenen Charme der 1970er-Jahre, den die Räumlichkeiten zuvor versprühten, ist nichts mehr geblieben. Wie andere Projekte auch planten die Architekten ihr neues Domizil im Team. Drei Schwerpunkte kristallisierten sich heraus: gemeinsame Projektbearbeitung in einer Großraumatmosphäre, Trennung zwischen den Bereichen Planung und Bauleitung, Signalwirkung nach außen. Die vorhandenen Flächen wurden einschließlich aller Trennwände und abgehängter Decken entkernt. Dadurch entstanden Raumhöhen von bis zu 4,50 m: „Das waren völlig neue Proportionen, die uns ein Konzept des Großraumbüros mit eingestellten, aber nicht raumhohen Trennungen ermöglichten“, so die Architekten. Die Aufteilung in einen Planer- und Bauleiterbereich wurde durch die vorhandene Gebäudestruktur erleichtert, da die angemietete Fläche auf zwei rechtwinklig zueinander stehende Gebäudeflügel aufgeteilt ist. Je Flügel gibt es nun einen Bereich mit einem zentralen Gelenkpunkt, in dem sich Sekretariat, Besprechungsräume, Teeküche, Server- und Plotterraum befinden. Beide Flügel werden von abgehangenen Deckenleuchten gesäumt, die deren Geradlinigkeit betonen. Ein schwarzer, nicht raumhoher Kubus als Muster- und Materiallager setzt in der Mitte des neuen Planerbereichs einen ansprechenden Akzent und zoniert die Arbeitsbereiche. Die Erschließungsachse zur Bauleitung wird von weißen, in den Flur hineinragenden Kästen im Kontrast zur schwarzen Wand aufgewertet. Diese bilden zugleich Garderobe und Sitzgelegenheit. Die weiße Fußleiste verbindet sich zu einer optisch durchgehenden Linie, die ins Auge fällt und spielerisch auf- und abspringt. Dem eher kühlen Farbkonzept im Bereich der Decken und Wände stehen warme Naturtöne für den Bodenbelag gegenüber. Viel Wert wurde auf die Planung eines großen, multifunktionalen Besprechungs- und Pausenraumes gelegt. Ein großes Deckensegel mit vier integrierten Lichtkanälen sorgt für eine optimale Akustik und Grundbeleuchtung. Deckenspots und eine prägnante Pendelleuchte ermöglichen verschiedene Lichszenarien. Der hochwertige Ausdruck der Räumlichkeiten vermittelt Besuchern einen guten Eindruck von der hier geplanten Architektur.
www.vs-architekten.de
Architekten:
Vervoorts & Schindler Architekten
www.vs-architekten.de
Trockenbau:
Uwe Röllinghoff Trockenbau
www.trocken-bau-bochum.com
Tischlerei:
Alfred Jacobi
www.alfredjacobi.de
Boden:
Steden Bodenbeläge
www.steden-raumgestaltung.de
Heizung/Sanitär:
Kurt Berkowitz
www.berkowitz-gmbh.de
Elektro:
Frank Mai Elektrotechnik
www.mai-elektrotechnik.de
Fotos:
Eric Polenz