Das Bernsteinhaus
Baulücke architektonisch anspruchsvoll geschlossen
Es ist jeweils der Ort, der die Leitidee für die Entwürfe des Büros Druschke und Grosser Architektur vorgibt. In Duisburg Duissern, einem beliebten innerstädtischen Wohnviertel, galt es, eine städtebauliche Lücke innerhalb eines heterogenen Quartiers zu schließen. Die angrenzenden Nachbargebäude mit sieben Geschossen auf der einen und 3,5 Geschossen auf der anderen Seite machten eine Staffelung des Neubaus in zwei Achsen notwendig. Vertikale Elemente gliedern den Baukörper und nehmen die kleinteilige Struktur der umgebenden Bebauung entlang der Allee mit doppelter Baumreihe auf. Die drei entstandenen Baukörper mit insgesamt 39 Eigentumswohnungen setzen einen starken architektonischen Akzent und prägen nun als Ankergebäude das Straßenabild der Königsberger Allee. Passend zum Straßennamen erhielt das Ensemble die Bezeichnung „Bernsteinhaus“ in Anlehnung an die Königsberger Bernsteinmanufaktur an der Ostsee. Die Fassadengestaltung steht in der Tradition der klassischen Moderne im Sinne von Erich Mendelsohn oder Hans Scharoun. Das robust verklinkerte Sockelgeschoss erhebt das Gebäude optisch aus dem Straßenraum, die bernsteinfarben gerahmten Fenster im stehenden Format und horizontale, vor- und zurückspringende Putzbänder gliedern das Gebäude mit seinen teilweise abgerundeten Ecken. Einheitliche Loggien wurden in das Gebäudevolumen integriert. Um für den Bauherren, einen Duisburger Bauträger, eine optimale Ausnutzung des Grundstücks bei einem Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit zu erreichen, wurde unter anderem die Größe der Treppenhäuser so weit wie möglich reduziert. Erschlossen werden die Häuser als Zwei- und Vierspänner über drei an der Fassade liegende Treppenhäuser. Alle Wohneinheiten können über Aufzüge, auch aus der Tiefgarage, barrierefrei erreicht werden. In den Obergeschossen sind fünf exklusive Penthäuser entstanden, deren großzügige Dachterrassen einen herrlichen Blick über den Grüngürtel eröffnen, der sich bis hin zum Kaiserberg zieht. Offene Grundrisse, großzügige Fensteranlagen und helles Massivholz-Parkett schaffen in den nach Süden und Westen ausgerichteten Wohnungen eine lichtdurchflutete angenehme Atmosphäre. Ein zeitgemäßes ökologisches Konzept sorgt für einen niedrigen Primärenergieverbrauch. Mit der anspruchsvollen Bebauung wollen die Planer das gesamte Quartier aufwerten und Vorbildfunktion für weitere Wohnbauprojekte in Zentrumsnähe übernehmen: „Trotz schwieriger Umstände, wie das hier sehr beengte Grundstück und die heterogene Nachbarbebauung ist es möglich, gute Architektur zu realisieren, die für Be- und Anwohner einen Mehrwert schafft“, sagt Architekt Dirk Druschke.
www.druschkeundgrosser.de
Architekten:
Druschke und Grosser Architektur
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Fotos:
Andreas Horsky
www.andreashorsky.de