Vorgebirge am Ostpark
Die neue Wohnanlage in Perlach besticht mit ihrer „Schräglage“
Ob der Entwurf durch die Alpen, die bei Föhn gut zu sehen sind, inspiriert wurde, haben uns die Architekten nicht verraten. Weit hergeholt ist diese Annahme jedoch nicht, angesichts der sich gebirgsartig in den Himmel reckenden Dachschrägen des Neubaukomplexes LAO in Perlach. Gerade bei neuen großen Wohnanlagen, die ein Stadtviertel stark prägen können, ist eine individuelle Bauweise, die vom uninspirierten Kistenformat abweicht, von großer Wichtigkeit. Dies scheint gelungen beim Wohnkomplex LAO – Leben am Ostpark, das von 2013 bis 2015 errichtet wurde. Das optisch Besondere an diesem Geviert aus um einen Innenhof angeordneten Häusern sind die abgeschrägten begrünten Dächer. Jede der Dachschrägen schaut in eine andere Himmelsrichtung.
Der Projektentwickler Zima hat ein renommiertes, international agierendes Architekturbüro ausgewählt, um ein repräsentatives Ergebnis zu erzielen: Der Entwurf stammt von KSP Jürgen Engel Architekten, einem der GlobalPlayer unter den deutschen Architekten, mit Hauptsitz in Frankfurt, drei weiteren deutschen Standorten und Außenstellen in Peking und Hanoi. Der internationale Durchbruch für das Büro kam durch die Nationalbibliothek in Peking und derzeit entsteht die von KSP geplante große Moschee von Algier.
Das Projekt LAO liegt verkehrsgünstig an zwei U-Bahnlinien, nahe an der Salzburger Autobahn und „naturnah“ am Ostpark, der mannigfaltige Freizeitmöglichkeiten bietet. Die markante Silhouette hat einen hohen Wiederkennungswert – oder wie Architekt Heinz Mornhinweg, Leiter des Münchner Büros, es ausdrückt: „Die markanten Schrägdächer setzen ein weithin sichtbares Zeichen innerhalb der Bestandsbebauung. Das Konzept der ,Lichten Höfe‘ hat auch die Stadtgestaltungskommisson Münchens überzeugt.“ Es entstanden 139 Eigentumswohnungen, vom 1-Zimmer-Appartement bis zu 5-Zimmer-Wohnungen, mit der Größe von 35-150 m2, verteilt auf sieben Obergeschosse. Im Erdgeschoss befinden sich Läden, Gastronomie und eine Kindertagesstätte. Die vier Baukörper sind bis zum 2. Obergeschoss miteinander verbunden, ab dem 3. Obergeschoss beginnen die abgeschrägten Dächer. Alle zum Hof hin orientierten Räume werden mit mehr Tageslicht versorgt als es bei einem konventionellen Hofhaus ohne Dachschrägen der Fall gewesen wäre. Die innenliegende „Piazza“ bietet zudem Aufenthaltsqualität für die Bewohner. Eine Tiefgarage mit 172 Stellplätzen hat Ausgänge zu den vier Treppenhäusern und den Aufzügen. Das Highlight sind natürlich die Penthousewohnungen mit ihren in die Schrägdächer eingeschnittenen großzügigen Terrassen. Alle übrigen Wohnungen verfügen entweder über Balkone mit Glasbrüstungen oder solchen aus perforiertem Metall zum Innenhof hin. Loggien mit bodentiefen Fenstern wechseln sich mit den Balkonen ab und rhythmisieren das Erscheinungsbild der Außenfassade. Die Ausstattung der Wohnungen mit Echtholzparkett, Fußbodenheizung und edel gefliesten Bädern entspricht gehobenen Ansprüchen.
www.ksp-architekten.de
Architekten:
KSP Jürgen Engel Architekten
www.ksp-architekten.de
Elektro:
Planservice Tippelt
www.eplanung.com
Nelhiebel Elektrotechnik
www.nelhiebel.de
HLS:
HT-Plan
www.ht-plan.de
Opbacher Installationen
www.opbacher.at
Außenplanung:
Kübert Landschaftsarchitekten
www.freiraumplanungkuebert.de
Schlosser:
Rudolf Stögmüller Stahl- und Metallbau
www.stoegmueller-stahlbau.com
WDVS:
Bartik Vollwärmeschutz
www.bartik-vollwaermeschutz.de
Fotos:
Florian Holzherr
Andreas Huber