Inspiriert von Wabi
Das neueste Umbauprojekt im Bayerischen Hof trägt wieder die Handschrift von Axel Vervoordt
Nach Robert De Niros Tribeca Penthouse Suite in Manhattan hat der Belgische Designer Axel Vervoordt nun auch in München die 29 Doppelzimmer und Suiten inklusive der luxuriösen Penthouse Garden Suite im Hotel Bayerischer Hof mit seiner ganz besonderen Art des Interior Designs ausgestattet. Seit Langem bekannt und befreundet, hat Vervoordt auch beim neuerlichen Wunsch der Hotelchefin Innegrit Volkhardt nicht nein gesagt (auch die Restaurants Garden und Atelier, die Cinema Lounge und die neue Palaishalle stammen aus seiner Feder). Für die Gestaltung der neuen Räumlichkeiten, die bei laufendem Betrieb oberhalb des Theatersaals neu gebaut wurden, orientierte sich Vervoordt an den philosophischen Ansätzen von Wabi: Ein ästhetisches Konzept aus Japan, das die Schönheit im Einsamen sucht und kombiniert wird mit Materialien mit Geist und Patina. Alter Stein und regeneriertes Holz sind deshalb auch der rote Faden im Konzept: Die Türen sind aus Pappelholz, die Laibungen aus Stein und die Türgriffe aus gebeiztem Stahl, jeder für sich ein Unikat mit unüblicher, organisch anmutender Form. Die puristischen Leinenstoffe für Betten, Sofas, Sessel, Stühle und Kissen sind in hellen oder dunklen Natur- und Erdtönen von beige bis taupeblau gehalten. Die aus altem Holz gefertigten Möbelstücke, etwa aus einem abgeschnittenen Baumstamm und einer Steinplatte gefertigte Couchtische oder die Kommoden, Nachtkästchen, Schreibtische und Regale aus dem Fundus des Designers, sind allesamt Einzelstücke. Die vom japanischen Keramikkünstler Kosi Hidama gestalteten Lampen unterstützen das von Roy Sachs bewusst minimalistisch geplante Lichtsystem in den Zimmern: Wenige Beleuchtungskörper an der Decke, die flächendeckend verlaufen und durch einen Dimmer in unterschiedliche Lichtintensitäten verändert werden können, vermitteln das Gefühl, als handele es sich um natürliches Licht, das von außen in den Raum dringt. Valverde-Naturstein und klare Formen zeichnen die Bäder aus – sowohl der Boden als auch Waschbecken, Ablageflächen, Badewanne und Regendusche sind daraus gefertigt. Die Schlichtheit und Ruhe, die den Räumen innewohnt, wird durch Kunstwerke von Sadaharu Horio und Mitsuko Kübli sowie einigen wenigen kleinen Keramik-Vasen und -Gefäßen aus Vervoordts Werkstatt unterstrichen.
Absolutes Highlight ist die über 350 m² große Penthouse Suite im achten Stock mit atemberaubendem Ausblick auf München – sie bietet einen großzügigen Wohn- und Essbereich mit Kamin und einem lauschigen Sofa, zwei luxuriöse Schlafzimmer mit direkten Zugängen zu den eigenen Badezimmern, ein eigener Spa. Ganz besonders ist die Bodengestaltung: Im Flur- und Wohnbereich wurden imposante 8 m lange Dielen aus Eichenholz verlegt.
www.bayerischerhof.de
Fotos:
Benjamin A. Monn
(Erschienen in CUBE München 02|18)
Innenarchitekten:
Köhler Architekten + beratende Ingenieure
www.rak-architekten.de
Fenster:
Diemer Glas + Metall
www.diemergmbh.de
Edwin Roth Metallbau + Systeme
www.rothmetall.de
Aufzug:
Schindler
www.schindler.de
Bodenbeläge:
Schöner Boden
www.schoener-boden.de
Gussasphalt:
Wayss & Freytag Ingenieurbau
www.wf-ib.de
Innentüren:
BES Brunold Holz und Design Manufaktur
www.brunold-interior.com
Innentüren/Parkett:
Borg-Bouw
www.borgbouw.be
Kamin:
Chiemsee Öfen
www.chiemsee-oefen.de
Naturstein:
Gerloff & Söhne
www.gerloff.com
Sauna:
Klafs
www.klafs.de
Schreinerarbeiten:
Erlacher Innenausbau
www.erlacher.it/de
Sonnenschutz:
Brigel Bauelemente & Sonnenschutz
www.brigel-bauelemente.de