Gut aufgehoben
Zwei neue Mehrfamilienhäuser am Michelsberg in Ulm
Wohnen an der Hanglage am oberen Michelsberg mit seinen wunderbaren Ausblicken auf die Stadt Ulm klingt verlockend. In diesem Jahr ist in einem der beliebtesten Wohngebiete in Ulm wieder mehr Wohnraum hinzugekommen. Die Fides GmbH aus Ulm hat als Bauherr zwei Neubauten mit 20 Wohnungen und zwei Tiefgaragen auf dem rund 2.600 m² großen Grundstück realisiert. Die Auswahl in den beiden Mehrfamilienhäuser, die aus einem Gartengeschoss, zwei Vollgeschossen und einem großzügigen Penthouse bestehen, sollte umfangreich sein: Ein bis vier Wohnungen pro Geschoss mit einer Größe zwischen 67 und 365 m² stehen zur Verfügung. Beachtliche Terrassen und Balkone ergänzen das gehobene Wohnen.
Bevor das Münchener / Stuttgarter Architekturbüro h4a Gessert + Randecker Architekten BDA mit der Planung beginnen konnte, galt es, einige Hintergründe und Bestimmungen zu berücksichtigen. Das Wohngebiet besteht seit dem 19. Jahrhundert und zeichnet sich durch seine großzügige „Durchgrünung“ aus. Diese kommt auch durch das zu Beginn des 20. Jahrhunderts festgelegte „Michelsbergstatut“, das noch heute Gültigkeit hat und das Maß der Bebauung regelt. Es sind beispielsweise Abstände zwischen zwei Häusern von mindestens 14 m einzuhalten. Gebäudekanten dürfen nicht länger sein als 24 m. Es sind lediglich zwei Vollgeschosse plus Dachgeschoss plus Gartengeschoss zulässig. Seitens der Stadt war ursprünglich zudem geplant, mitten durch das Grundstück die „Alpenstrasse“ zu bauen, weshalb ein Teil des Grundstücks eine Bauverbotszone aufweist. Jedoch wurde entschieden, dass diese Straße nicht mehr gebaut wird, ohne jedoch die Bauverbotszone aufzuheben.
Die Architekten nutzten diese Vorgaben und entwickelten ein Konzept, das sich eindeutig an der Umgebung orientiert. Die zwei ergänzenden Mehrfamilienhäuser reihen sich selbstverständlich in die überwiegend zweigeschossige, teilweise um die Jahrhundertwende entstandene, Villenbebauung der Nachbarschaft ein. Das schön durchgrünte Wohngebiet ist durch den großstämmigen Baumbestand parkartig geprägt.
Die neuen Baukörper mit ihren vor- und zurückspringenden Fassaden, die großzügig verglast sind, erzeugen fließende Übergänge vom Innen- zum Außenraum. Dadurch entstehen in den Obergeschossen gut dimensionierte Terrassendecks und in den Erd- und Hanggeschossen Zugänge zu den Gärten, die entsprechend hohe Freiraumqualitäten bieten. Die großzügigen Tragwerkstrukturen erlauben individuelle und flexible Grundrisse, die sich den Blick ins Grüne und zur Ulmer Innenstadt zu Nutze machen. Insgesamt sind durch die Gestaltung der Baukörper und Grundrisse hochwertige, ihrer Zeit entsprechende Wohngebäude mit individuellem Ausdruck und einer hohen Identität entstanden.
Ein zusätzliches Extra beschert die zukünftigen Bewohner: Fußwege führen unmittelbar hinunter in das historische Stadtzentrum, an den Münsterplatz, zur nahe gelegenen Donau. Und zum Ulmer Münster mit seinem höchsten Kirchturm der Welt, der immer gern mit Freunden von nah und fern erobert werden möchte. Auf über 161 m Höhe ist eine Verschnaufpause erlaubt, bevor es dann zurück auf die heimische „Aussichtplattform“ geht.
www.fides-projekt.com
Architekten
h4a Gessert + Randecker Architekten BDA
www.h4a-architekten.de
FIDES Projekt GmbH
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Fotos
Oliver Rieger
www.oliverrieger.com