Zwei unter einem Dach
Feuerwehr-Neubau beherbergt zwei Dependancen
In Frimmersdorf-Neurath wurde es Zeit für ein neues Feuerwehrhaus und so wurde das Architekturbüro thelenarchitekten von der Stadt Grevenbroich mit der Planung und Entwicklung des Neubaus beauftragt. Entstanden ist ein Gebäude mit integrierter Rettungswache, das zwei getrennte Nutzungseinheiten beinhaltet: eine für die freiwillige Feuerwehr Frimmersdorf-Neurath und eine Dependance der Rettungswache des Rhein-Kreises Neuss. Während die Rettungswache ihren Funktionsbereich im 24-Stunden-Dienst nutzt, ist das Feuerwehrhaus nur zeitweise besetzt. Der Neubau ist in Nord-Süd-Richtung annähernd mittig auf dem Grundstück platziert und bettet sich typografisch in den Geländeverlauf des bestehenden Terrains ein. Im Süden ist ein Stellplatz für die Privatfahrzeuge der Mitarbeiter angeordnet, der direkt von der Frankenstraße aus über eine neue Zufahrtsrampe erschlossen wird. Im Norden schließen an das Gelände die Bewegungszonen der Fahrzeuge mit einer Übungsfläche und der Alarmausfahrt auf die Kreisstraße an.
Architektonisch gliedert sich das Flachdach-Bauvolumen in einen zweigeschossigen L-förmigen Baukörper (Sozialbereich) und eine eingeschossige Fahrzeughalle. Der auf der Südseite mittig gelegene Haupteingang erschließt die Funktionsbereiche der Rettungswache und der Feuerwehr. Die getrennten Nutzungseinheiten erstrecken sich jeweils über beide Geschosse. Neben Umkleide-, Wasch-, Dusch- und WC-Bereichen befinden sich hier Aufenthalts- und Schlafräume sowie ein Seminarraum. Auch die Fahrzeughalle ist hinsichtlich der beiden Nutzungseinheiten getrennt. Entsprechend der nutzungsspezifischen Anforderungen sind Desinfektionsbereiche, Werkstatt, Stiefelwaschanlage, Lagerflächen etc. dem jeweiligen Bereich zugeordnet. Die Waschhalle steht jedoch beiden Einheiten zur Verfügung.
Die Fassaden des kompakten Baukörpers bestehen aus Klinkerflächen und in Teilbereichen aus Putz. Die Reduzierung auf wenige unterschiedliche Fensterformate ermöglicht eine zusammenhängende Gestaltung der Lochfassaden. Nur der Eingangsbereich wird durch eine großflächig verglaste Fassadenkonstruktion akzentuiert. Auf der Nordseite wird die besondere Funktion der Sektionaltoranlagen durch ihre schachbrettartige Verglasung betont.
Für das Gebäude wurde auch aufgrund der besonderen Anforderungen der Nutzung in Verbindung mit der hier festgeschriebenen Erdbebenzone 2, eine Konstruktion aus Stahlbeton für das gesamte Tragsystem einschließlich Gründung gewählt.
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