Identifikation mit den 60ern
Ein Einfamilienhaus blickt zurück und nach vorne
Man sagt schon mal, wenn ein neues Haus gebaut wird, darf es nicht schlechter sein als das, was vorher dort stand. Noch besser ist es manchmal, wenn ein altes Haus gar nicht erst abgerissen werden muss, weil es an Ort und Stelle eingebunden ist und nach Jahrzehnten noch seine Berechtigung hat. Auch eine Erweiterung muss dann nicht störend sein. So geschehen in Kaarst. 1958 gründete Hans Gritzmann sein Architekturbüro in Neuss, 1963 baute er einen eingeschossigen Atriumbau in einer ruhigen Anliegerstraße. 1967 und 1972 wurde das Haus erst um einen rückwärtigen Anbau und im zweiten Schritt um ein innenliegendes Schwimmbad ergänzt. 2013 – mittlerweile führt Sohn Johannes Gritzmann das Büro seines Vaters weiter – sollte dann ein großer Umbau sowie eine Aufstockung dazukommen.
„Die atriumartige Ausrichtung zum Garten und zum Landschaftsschutzgebiet sowie die geschlossene Fassade zur Straße hin sind noch immer ideal“, fasst Johannes Gritzmann den Entwurf aus den 1960er-Jahren zusammen. Durch das erhöhte Erdgeschoss kam hinzu, dass das Haus ein Souterrain mit natürlicher Belichtung bot, in dem es sich wohnen und leben ließ. Von dort unten aus war auch das Schwimmbad erreichbar, allerdings ausschließlich. 1972 war das noch gut und praktisch, 2013 haben sich die Anforderungen und Wünsche aber dann doch geändert.
Durch den Umbau wurde vor allem das U-förmige Erdgeschoss neu aufgeteilt. Der Wohn- und Lebensmittelpunkt wurde vergrößert und bildet nun mit der Küche sowie dem Wohn- und Essbereich eine Einheit, die eine direkte Verbindung zum Garten und zum neuen Wellnessbereich schafft. Vor dem Wohnraum wurde eine große Freitreppe errichtet, die mit der Terrasse als Sitzmöglichkeit genutzt werden kann und den Höhenausgleich zum abgesenkten Schwimmbad herstellt. Damit wird das Hallenbad im Sommer zum Freibad mit Gartenanbindung. In der neuen Aufstockung wurde das Raumprogramm flexibel erweitert. Einerseits kann es als Schlaf- und Rückzugsbereich der Familie genutzt werden, andererseits kann es durch minimalen Aufwand in eine eigenständige Penthouse-Wohnung verändert werden. Zum guten Schluss wurde das neu gestaltete Atrium mit seiner Terrasse von einem Glasdach vollständig überdeckt. Von hier aus blickt man ungehindert in den über 50 Jahre entwickelten parkähnlichen Garten. Der Garten war so gut gepflegt, dass er nur geringfügig verändert werden musste – auch das ein Indiz dafür, dass Neues nicht immer besser ist.
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