Claus Luthe
„Gutes Design sieht man nicht.“
Der bekannteste Entwurf Claus Luthes, der NSU RO 80, ist der sichtbare Beweis für progressives, modernes und zeitloses Design. Luthe, der geduldig drei Jahre auf seinen Meistertitel wartete, da er bei der erfolgreichen Ablegung der Meisterprüfung zu jung für den Titel war, war einer der wegweisenden Automobildesigner Deutschlands. Die von ihm kreierte aerodynamische Keilform sollte erst 20 Jahre später zum Standard im Automobilbau werden.
Claus Luthes Schaffenswerk ist gekennzeichnet von einer schlichten Eleganz – streng getreu der Designrichtlinie „form follows function“: Nach der hohen Gürtellinie und der glatten Flächen des NSU Prinz folgte die Keilform des RO 80. Im darauffolgenden Raumwunder NSU/VW K70 wurden Motor und Getriebe übereinander konstruiert. Die Fähigkeit neue Wege zu gehen war eine weitere Besonderheit Luthes. Nach seinem Wechsel zu BMW – als Nachfolger von Paul Bracq (CUBE 03/16) – entwickelte er dessen neues Markenbild konsequent weiter, bis er mit dem zweiten „7er“ einen weiteren Meilenstein schuf. „Zu progressiv“ befand die Werbeagentur – und wurde ausgewechselt. Der Vorstand von BMW war begeistert und das erste deutsche 12-Zylinder-Modell der Nachkriegszeit lehrte dem Platzhirschen Mercedes S-Klasse das Fürchten.
Aus familiären Gründen trat Claus Luthe in den vorzeitigen Ruhestand und lebte zurückgezogen bis zu seinem Tod 2008 in München.
www.comco-classic-cars.de
Der gezeigte NSU RO 80 wurde freundlicherweise von Thomas Rossnagel zur Verfügung gestellt.
NSU RO 80
(1967-1977)
Zweischeiben-Kreiskolben-Motor, 994ccm, 115 PS, 37.406 Stück
Preis 1967: 14.150 DM