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Alte Typologie – neu gefasst

Naturparkzentrum und Agrarmuseum in Wandlitz

Der Ort Wandlitz ist nicht nur schon mehr als 100 Jahre lang beliebtes sommerliches Ausflugsziel... mehr

Der Ort Wandlitz ist nicht nur schon mehr als 100 Jahre lang beliebtes sommerliches Ausflugsziel der Berliner. Er beherbergt auch ein traditions­reiches Agrarmuseum und wurde im Jahr 2009 als Standort eines neuen Besucherinformationszentrums zum Naturpark Barnim ausgewählt. Ziel war es, dringend benötigte neue Räume für beide Einrichtungen unter einem Dach zu vereinen und damit Natur und Landwirtschaft thematisch eng miteinander verzahnt zu präsentieren. Der Vorschlag zur Umsetzung und Gestaltung dieses Konzeptes vom Berliner Büro rw+ Architekten überzeugte im Jahr 2009 nicht nur die Gemeindevertreter, sondern auch das Museum und den Naturpark. Bis September 2013 entstanden daraufhin neben der alten Dorfschule, die heute Tagungsräume und die Verwaltung beherbergt, drei neue Baukörper mit insgesamt 2000 m² Ausstellungsfläche. Die neuen Gebäude umschließen wie ein historischer Dreiseithof als steinerner „Museumsstall“, hölzerne „Scheune“ und Remise den neuen Museumshof.

Was die Architekten Matthias Reese und Stefan Woehrlin mit ihrem Rückgriff auf diese histo­rische Typologie bewirken wollten, erschließt sich vor Ort schnell – Ziel war es, an lokale Bautraditionen anzuknüpfen und sie zeitgenössisch zu interpretieren, um moderne Formensprache mit einem denkmalgeschützten Ortskern in Einklang zu bringen. Deutlich wird dies anhand der Giebelwand des neuen Museumsstalls, die einerseits mit den Altziegeln aus Abbruchhäusern, der Rollschicht über dem Erdgeschoss und dem Satteldach durchaus traditionell wirkt, andererseits mit einer schräg auskragenden Wand im Obergeschoss die historischen Bautraditionen durchbricht. Ebenso erinnert die zurückgesetzte „Scheune“ mit ihrer Lärchenholzfassade an historische Holzscheunen; diese kennen jedoch keine großen Glasschiebetore, kein unregelmäßig polygonales Volumen des Baukörpers und auch keinen Gebäudeabschluss mit einer großflächigen Panoramaglaswand.

Tradition und Moderne, Natur und Technik spiegelt sich auch im Umgang der Architekten von rw+ mit den Baumaterialien wieder. Sie benutzten durchaus traditionelle und naturnahe, ökologische Baustoffe wie Altziegel und Tondachpfannen oder eine Lärchenholzfassade und Holzdachschindeln, im Inneren Holztragwerke und -fußböden, Lehmputz auf Schilfrohr sowie Strohballendämmung. Diese kombinierten sie auf baukonstruktiv anspruchsvolle und in der Detailausbildung sehr zeitgenössische Weise miteinander – sichtbar zum Beispiel bei den minimalen Dachüberständen.

Innerhalb der Scheune entwarfen die Architekten offene, an Blickbezügen reiche Ausstellungsflächen, in die sie im ersten Obergeschoss Ausstellungsboxen für die Präsentation des Dorflebens einstellten. Von dort ist nicht nur der Blick hinunter zu den ausgestellten Landmaschinen jederzeit möglich, sondern durch ein großes Panoramafenster auch über die Felder bis zum Wandlitzsee oder über die gesamte Breite des Gebäudes hinaus in die Umgebung. Damit verdeutlichen die Architekten räumlich die vielfältigen Beziehungen zwischen Mensch, Natur und Technik.

Auch die große „Ladeluke“ im Obergeschoss des Museumsstalls lenkt den Blick ins Freie. Von hier sieht man auf den Hof und bis zur „Remise“, einen großen Unterstand für das Markenzeichen des Agrarmuseums, die „Lokomobile“, ein Dampftraktor aus der Pionierzeit der modernen Landwirtschaft. Die hervorragend umgesetzten Gestaltungsideen haben sicher dazu beigetragen, dass das „Barnim Panorama“ seit der Neueröffnung im September 2013 immer mehr Besucher anzieht.

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Till Schuster
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