Kommunikation im Fokus
Moderner Verwaltungsbau fördert mit offener Arbeitswelt den Dialog
Für die Bestrahlungstechnikspezialisten BGS Beta-Gamma-Service sollte ein neuer Verwaltungsneubau geschaffen werden. Dabei stand ein Klima des Dialogs mit allen Mitarbeitern und über alle Führungsebenen hinweg im Fokus des Konzepts, das von Freyler Industriebau geplant und umgesetzt wurde. Mit dem Ziel, ein rundum bedürfnisorientiertes Baukonzept zu entwickeln, startete das Projekt mit einem gemeinsamen „Konzepttag“. In diesem Rahmen trafen sich die Architekten und Ingenieure mit der Geschäftsleitung der BGS und fast 20 Mitarbeitern aus den unterschiedlichen Abteilungen. „Neben Büroarbeitsplätzen stand der sogenannte „Marktplatz“ als Verbindungsglied zwischen Verwaltung und Produktion mit Kantine, Sport-, Gemeinschafts- und Sozialräumen im Mittelpunkt der Betrachtungen“, berichtet die Architektin Klaudia Stritzke, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Christian Hötzel für den Entwurf verantwortlich zeichnet.
Als herausfordernd stellte sich die Topografie des Grundstücks in Wiehl dar: Dort, wo Freiflächen für den Gebäudekomplex genutzt werden konnten, besteht ein Höhenunterschied von 4,5 m. „Um unnötige Erdarbeiten zu vermeiden, haben wir drei Baukörper mit unterschiedlichen Funktionen entworfen“, skizziert Stritzke den Entwurf. „Auf Parkplatzniveau haben wir den Büroriegel platziert, den Marktplatz eine Etage versetzt auf Hallenniveau. Dazwischen befindet sich der mit einer sibirischen Lärchenholzfassade verkleidete Verbindungsbau, der sich über beide Ebenen erstreckt.“ Im Bürotrakt ist auf zwei Ebenen eine offene und kommunikative Bürowelt entstanden, wobei sich die Arbeitsplätze entlang der Fensterfronten orientieren. In der Mitte sind Zonen unterschiedlichster Funktionen angesiedelt: Telefon- und Skype-Boxen, kleine Sitzbereiche, Besprechungsinseln für kurze Stand-up-Meetings, abgeschlossene Arbeitsplätze für konzentriertes Arbeiten oder Einzelgespräche, Platz für Drucker oder Garderobe.
Bereits in der Konzeptphase wurde eng mit Spezialisten für Ausstattung und Möbelentwürfe zusammengearbeitet, wobei auch ein Akustikplaner mit an Bord war. Markant ist das Innere des KfW 55-Gebäudes insbesondere durch seinen modernen industriellen Look: Unter der Decke sind offen und sichtbar die Verkabelung der Elektrik sowie die technische Gebäudeausstattung mit Rohrleitungen etwa für Heizung und Lüftung installiert. Auf eine abgehängte Decke wurde bewusst verzichtet. Unterstrichen wird der industrielle Charme zudem von unbehandelten Sichtbetonwänden, frische Akzente setzt die Farbgebung der Einrichtung. Entstanden ist so eine rundum attraktive und motivierende Bürowelt, die die Kommunikation und den Teamgeist auch bereichsübergreifend fördert.
Fotos:
Markus Steur
www.steur.de
(Erschienen in CUBE Stuttgart 03|21)