Neues Wohnen Orankesee
Behutsame Nachverdichtung mit vier Punkthäusern in Weissensee
Die Stadt wächst, aber der Wohnungsbau hält nicht mit. Laut Wohnraumbericht 2025 fehlen in Berlin etwa 90.000 Wohnungen und die Nutzung freier Flächen im Bereich der bestehenden Bebauung ist eine Strategie um den fehlenden Wohnraum zu schaffen. Als Teil einer behutsamen Nachverdichtung entstanden von 2022–2024 vier Punkthäuser, die sich in die bestehende Bebauung am Orankesee einfügen und den Bestand zugleich respektieren. Vier Mehrgeschossbauten mit 85 Zwei- bis Fünf-Zimmerwohnungen ergänzen nun das Quartier. Das Berliner Architekturbüro Arnold und Gladisch entwarf die Wohnanlage im Auftrag der MIB – Märkische Ingenieur Bau. Vor einem großen Wohnblock mit Kammstruktur ordnen sich die Neubauten, näher am See und in gebührendem Abstand, sozusagen zwischen den Zinken des Kamms an.
Das Bauvorhaben läuft unter dem offiziellen Titel „Hansastraße“ als Ortsbestimmung im Stadtteil Weissensee. Drei der neuen sechsgeschossigen Häuser schließen sich in Größe und Form sensibel an die bestehende Nachbarschaft an, das vierte steht frei und öffnet sich zum Orankesee. Eine breite Freitreppe mit Sitzstufen lädt zum Verweilen ein. Sie führt zu einer Jugendeinrichtung mit Hausaufgabenbetreuung. Etwa die Hälfte der Wohnungen sind gefördert und als Sozialwohnungen ausgewiesen. Der Wohnungsmix bietet Raum für vielfältige Lebensformen von Singles bis zu großen Familien. Helle Putzfassaden, Klinkerriemchen im Sockelbereich und ein einheitliches Farbkonzept sorgen für ein harmonisches Gesamtbild. Im Innern unterscheiden sich die Häuser jeweils durch eine eigene Farbe im Foyer, an den Decken und den Treppenunterseiten.
Fotos:
Werner Huthmacher
www.huthmacher-data.de
(Erschienen in CUBE Berlin 03|25)