Aus eins mach zwei

Modernisiertes Reihenendhaus setzt mutigen Akzent und integriert eine Einliegerwohnung

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Einen Bauplatz für ein Einfamilienhaus in der Stadt zu finden, ist nicht leicht. Dagegen sind ältere Wohnhäuser bauzeitlich bedingt kleinteilig ausgelegt und die Wohnfläche in voneinander separierte Räume aufgeteilt. Oft ist die Lage gut bis sehr gut, die Umgebung gewachsen, aber das Haus öffnet sich kaum zur Umgebung. So war es auch bei diesem Reihenendhaus aus den 1980er-Jahren am Hang mit Blick auf die Weinberge, umgeben von Wohnhäusern unterschiedlicher Baujahre. Solide gebaut aus Mauerwerk und Stahlbeton, bot die Qualität der Bausubstanz beste Voraussetzungen, um sie zu einem zeitgemäßen Zuhause für eine Familie umzubauen. Da den Bauherren der klare und geradlinige Stil des Architekten Thomas Sixt Finckh gefällt, beauftragten sie diesen vor ihrer Kaufentscheidung zunächst damit das Umbaupotenzial zu prüfen – und nach seinem „Go“ mit der Modernisierung und Planung. 

Rund ein Jahr dauerte der Umbau. Heute umfasst die Wohnfläche der Familie 122 m², ergänzt von einer Einliegerwohnung auf 37 m² – ein Konzept, das staatlich und vom Land Baden-Württemberg gefördert wird. Ziel ist es, mit vorhandenem Wohnraum sinnvoll umzugehen, den eigenen Bedarf zu hinterfragen und wie in diesem Fall auf einen Teil des möglichen Wohnraumes zu verzichten, um eine weitere Einheit zu schaffen. Das Apartment ist über einen eigenen Eingang zugänglich und komplett vom Familienwohnen separiert. Es verfügt über einen Raum mit maßgefertigter Küchenzeile, der sich über eine große Fensterfläche zur Terrasse mit viel Grün öffnet. Auch das Obergeschoss präsentiert sich hell und licht, denn der Dachboden mit Ausziehtreppe wich einer kompletten Öffnung des Daches bis zum First. Optisch ruhige Einbaumöbel und rahmenlose Türen unterstreichen die gewünschte Klarheit. Wo sich einst kleine Räume reihten, öffnet sich jetzt ein Koch-, Ess- und Wohnbereich. Vor statisch notwendigen Außenwänden und der Brandwand zum Nachbarhaus bieten die raumhohen Einbaumöbel viel Staufläche und Platz für die Technik, das WC und die bündig integrierte Treppe ins Obergeschoss. Von der Sofalounge  aus blickt man durch das „Schaufenster“ direkt auf die Weinberge. Sie waren es auch, die dazu inspirierten das Haus, inklusive der Dachflächen, mit graugrün lasierten Lärchenholz-Lamellen zu verkleiden. Unter den Lamellen sind die Außenwände mit Mineralwolle gedämmt und das Dach mit hinterlüfteten Beton-Flachdachsteinen belegt. Der Abriss des verwinkelten Balkons ermöglichte die Schaffung zusätzlichen Wohnraums mit bodentiefen Fenstern. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe unter der neuen Terrasse kühlt und wärmt das Haus. Während der Energiebedarf vor der Modernisierung bei 195 kWh/m² lag, werden nun lediglich 26 kWh/m² als Endenergiebedarf verzeichnet.

www.finckharchitekten.de 

Wohnfläche: 122 m² + 37 m² Einliegerwohnung
Grundstücksgröße: 299 m²
Bauzeit: 9/2020 bis 9/2021
Bauweise: bestehender Massivbau ökologisch ergänzt
Energiekonzept: Luft-Wasser-Wärmepumpe

Fotos:

Finckh Architekten

(Erschienen in CUBE Stuttgart 04|23)

Architektur:

Finckh Architekten
www.finckharchitekten.de

Holzbau:

Dobler Holzbau
www.dobler-holzbau.de

Heizung und Sanitär:

Giovanni Ciuffreda Sanitär und Heizungsbaumeister
www.g-c-wohlfuehlbad.de

Elektro:

Matthias Hofmann
Telefon: 0711-589247

Glaserarbeiten:

Schreinerei Salzmann
www.schreinerei-salzmann.de

Schlosserei:

Wolfgang Sautter, Metallbau
Telefon: 0711-7778954

Schreinerei:

Mathias Widmann
www.schreinerei-widmann.de

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