Aus eins mach zwei

Modernisiertes Reihenendhaus setzt mutigen Akzent und integriert eine Einliegerwohnung

0155_43_700pixel

Einen Bauplatz für ein Einfamilienhaus in der Stadt zu finden, ist nicht leicht. Dagegen sind ältere Wohnhäuser bauzeitlich bedingt kleinteilig ausgelegt und die Wohnfläche in voneinander separierte Räume aufgeteilt. Oft ist die Lage gut bis sehr gut, die Umgebung gewachsen, aber das Haus öffnet sich kaum zur Umgebung. So war es auch bei diesem Reihenendhaus aus den 1980er-Jahren am Hang mit Blick auf die Weinberge, umgeben von Wohnhäusern unterschiedlicher Baujahre. Solide gebaut aus Mauerwerk und Stahlbeton, bot die Qualität der Bausubstanz beste Voraussetzungen, um sie zu einem zeitgemäßen Zuhause für eine Familie umzubauen. Da den Bauherren der klare und geradlinige Stil des Architekten Thomas Sixt Finckh gefällt, beauftragten sie diesen vor ihrer Kaufentscheidung zunächst damit das Umbaupotenzial zu prüfen – und nach seinem „Go“ mit der Modernisierung und Planung. 

Rund ein Jahr dauerte der Umbau. Heute umfasst die Wohnfläche der Familie 122 m², ergänzt von einer Einliegerwohnung auf 37 m² – ein Konzept, das staatlich und vom Land Baden-Württemberg gefördert wird. Ziel ist es, mit vorhandenem Wohnraum sinnvoll umzugehen, den eigenen Bedarf zu hinterfragen und wie in diesem Fall auf einen Teil des möglichen Wohnraumes zu verzichten, um eine weitere Einheit zu schaffen. Das Apartment ist über einen eigenen Eingang zugänglich und komplett vom Familienwohnen separiert. Es verfügt über einen Raum mit maßgefertigter Küchenzeile, der sich über eine große Fensterfläche zur Terrasse mit viel Grün öffnet. Auch das Obergeschoss präsentiert sich hell und licht, denn der Dachboden mit Ausziehtreppe wich einer kompletten Öffnung des Daches bis zum First. Optisch ruhige Einbaumöbel und rahmenlose Türen unterstreichen die gewünschte Klarheit. Wo sich einst kleine Räume reihten, öffnet sich jetzt ein Koch-, Ess- und Wohnbereich. Vor statisch notwendigen Außenwänden und der Brandwand zum Nachbarhaus bieten die raumhohen Einbaumöbel viel Staufläche und Platz für die Technik, das WC und die bündig integrierte Treppe ins Obergeschoss. Von der Sofalounge  aus blickt man durch das „Schaufenster“ direkt auf die Weinberge. Sie waren es auch, die dazu inspirierten das Haus, inklusive der Dachflächen, mit graugrün lasierten Lärchenholz-Lamellen zu verkleiden. Unter den Lamellen sind die Außenwände mit Mineralwolle gedämmt und das Dach mit hinterlüfteten Beton-Flachdachsteinen belegt. Der Abriss des verwinkelten Balkons ermöglichte die Schaffung zusätzlichen Wohnraums mit bodentiefen Fenstern. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe unter der neuen Terrasse kühlt und wärmt das Haus. Während der Energiebedarf vor der Modernisierung bei 195 kWh/m² lag, werden nun lediglich 26 kWh/m² als Endenergiebedarf verzeichnet.

www.finckharchitekten.de 

Wohnfläche: 122 m² + 37 m² Einliegerwohnung
Grundstücksgröße: 299 m²
Bauzeit: 9/2020 bis 9/2021
Bauweise: bestehender Massivbau ökologisch ergänzt
Energiekonzept: Luft-Wasser-Wärmepumpe

Fotos:

Finckh Architekten

(Erschienen in CUBE Stuttgart 04|23)

Architektur:

Finckh Architekten
www.finckharchitekten.de

Holzbau:

Dobler Holzbau
www.dobler-holzbau.de

Heizung und Sanitär:

Giovanni Ciuffreda Sanitär und Heizungsbaumeister
www.g-c-wohlfuehlbad.de

Elektro:

Matthias Hofmann
Telefon: 0711-589247

Glaserarbeiten:

Schreinerei Salzmann
www.schreinerei-salzmann.de

Schlosserei:

Wolfgang Sautter, Metallbau
Telefon: 0711-7778954

Schreinerei:

Mathias Widmann
www.schreinerei-widmann.de

Nothing found.

Pause mit Aussicht

Die Grundschule Am Baakenhafen ist der Mittelpunkt des dicht bewohnten Quartiers

Das Bessere ist des Guten Feind

Ein Hotel zeigt wie kultivierte Gastlichkeit aussehen kann

Eine kluge Entscheidung

Umbau statt Neubau hat viele Vorteile und erfüllt lang gehegten Wunsch der Bauherren

Selbstverständliche Eleganz

Der neu gestaltete Garten eines Wohnhauses aus den 1950er-Jahren ergibt ein stimmiges Bild

Nothing found.

IMG_0809_b2_15_700pixel

Neues im alten Zuhause

Mutige Neugestaltung des Elternhauses ermöglicht ungeahnte Raumwirkungen

Alles andere als schräg

Ungewöhnliches Wohnhaus aus den 1960er-Jahren wurde mit wenigen Eingriffen zukunftsfit

HLC_steimle_architekten_220417_001_15_700pixel5luWI7VweBwKa

Privat und Gemeinschaftlich

Bahnhofsnahes Stadtquartier mit verbindender Erdgeschosszone und geschützten Höfen

EKS_08-2020_0082_15_700pixel

Bestand charakterstark umgenutzt

Untergeschoss eines Wohnhauses wird zu individuellen Büroräumen

ZB715-04_15_700pixel

Upcycling

Zentrumsnah wohnen und arbeiten in erweitertem Verwaltungsgebäude aus den 1960er-Jahren

BueroVFinal_0008_19_700pixel

Für sich & gemeinsam

Halboffene Struktur verbindet zwei durch ein Treppenhaus getrennte Büroflächen

210509007_19_700pixel

Auf dem Sonnendeck

Kita fügt sich in die Hanglandschaft und bietet naturnahe Spielräume mit Weitblick

Holztisch_Stechert_001_19_700pixel

Individuelle Lösungen

Wolfgang A. Lüchow und Andreas Macke entwerfen Produkte und Leuchten mit Mehrwert