Firmensitz mit Wow-Effekt
Nach einer Generalüberholung entstand eine moderne Arbeitswelt im Loftstyle
Das familiengeführte Unternehmen Kortmann Beton wurde 1950 gegründet und ist in einem Gewerbegebiet in einer ländlich geprägten Umgebung angesiedelt. Es ist angetreten, den Baustoff Beton in seiner Vielfalt bekannter zu machen und ihn auch in puncto Umwelt als Bestandteil für nachhaltige Lösungen ins Gespräch zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind motivierte Mitarbeitende unerlässlich. Sie sollten daher ein attraktives Arbeitsumfeld vorfinden, das qualifizierte Arbeitskräfte auch in eine ländliche Region lockt. Der bestehende Unternehmenssitz konnte diesem Anspruch nicht mehr genügen und sollte daher einer Generalüberholung unterzogen werden. Mit der Planung und Umsetzung wurde Engelshove Bau beauftragt. Architektin Anja Engelshove und Bauingenieur Jochen Engelshove schufen eine moderne Arbeitswelt im Loftstyle mit hohem Wohlfühlcharakter für die Mitarbeitenden und kreierten eine Ausstellungswelt, die den Baustoff Beton Kund:innen unmittelbar erlebbar macht.
Das Gebäude präsentiert sich nach den umfangreichen Umbauarbeiten bereits von außen als Haus mit eigenem Charakter. Innen setzt sich dieser Eindruck noch intensiver fort. Bereits am Empfangstisch werden die Besucher:innen vom indirekt beleuchteten Schriftzug „Kortmann“ vor einer phantasievollen Tapete begrüßt. Beim Empfangstisch handelt es sich um einen aufwändig aufgearbeiteten Hubtisch mit schön herausgearbeiteten Details, der mit einer Tischplatte versehen wurde. Darüber hängen Leuchten von Tom Dixon in unterschiedlicher Höhe, deren warmes Licht das Glas funkeln lässt. Im anschließenden Sitzbereich hält die Natur mit einer raumhohen begrünten Wand Einzug. Sie wird von oben beleuchtet und verfügt über einen großen integrierten TV-Bildschirm. Von den locker gruppierten Designmöbeln aus kann man das einladende Ambiente auf sich wirken lassen. Der Ausstellungsbereich präsentiert sich mit Outdoor-Atmosphäre, wozu Inseln mit Bäumen ihren Beitrag leisten. Helle Betonböden wechseln sich mit warmen Holzböden ab, dunkle Farben, Glas sowie schwarze Möbel und Rahmen finden sich durchgehend wieder und treffen auf Akzente setzende bunte Tapeten und Textilien. In dieser Umgebung lassen sich die Produkte in realen Situationen erleben. Für Events und als kommunikative Zone wurde eine offene Showküche integriert, die mit ihren schwarzen Oberflächen und einer Arbeitsfläche aus Marmor mit eingearbeitetem Waschbecken edel und einladend wirkt. „Egal, welchen Stil man verfolgt, für mich ist das Wichtigste, dies konsequent zu tun und dabei nicht nur die Konsequenz beim Einsatz der Materialien zu pflegen, sondern auch die Durchgängigkeit eines Materialkanons einzuhalten“, betont Anja Engelshove. Selbst in den Waschräumen wird dies umgesetzt: Zur schwarzen Wandfarbe wurden schwarze Armaturen und Sanitärobjekte gewählt. Die dunkelgrünen Wandfliesen treffen auf dunkelgrüne Marmor-Waschtischoberflächen. Tapeten in passenden Farbtönen schaffen ein außergewöhnliches Ambiente. Für die Mitarbeitenden wurden offene, die Kommunikation fördernde Bereiche geschaffen und Arbeitsplätze eingerichtet, die mit Glaselementen im Industrielook voneinander getrennt sind. Im Besprechungsraum wurden Akustikpaneele mit Lichtfugen in Szene gesetzt. Hier kommt gut durchdachte Technik, wie etwa der große Bildschirm für Videokonferenzen, zum Einsatz. Von allen Plätzen des großen Tisches aus ist dank eines Mikrofons über der Tischmitte eine gute Akustik gewährleistet. Ein Lounge- und Ruhebereich mit schallhemmenden Teppichen und Textilien sorgt für den entspannten Ausgleich zwischendurch. Während sich die einen am Kicker versuchen, bevorzugen andere Sitzecken als Rückzugorte, nutzen Outbag Peaks zum Ausruhen oder Räume für Powernaps und Massagen. Auch im Außenbereich und auf der teilweise begrünten Dachterrasse laden Loungebereiche zum Verweilen ein.
Fotos:
Arnt Haug
www.arnt-haug.de
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 02|23)