Lebenswert

Ein familienfreundliches und naturbezogenes Wohnquartier bietet viel Raum für Gemeinschaft

„Wie wollen wir heute wohnen und leben?“: Diese Frage stand im Zentrum der Planung von insgesamt sechs Wohnhäusern im Nordosten des Darmstädter Stadtteils Eberstadt. In einem von Gewerbe und Wohnungsbauten umgebenen Areal entstand so ein familienfreundliches und naturbezogenes Wohnquartier, das schon bei der Planung den Freiraum als Raum für Gemeinschaft, Kommunikation und Identität des neuen Wohnviertels einbezog. Auf zwei Baufeldern errichtete das Karlsruher Büro Johnny Architekten zum einen ein Ensemble aus fünf Mehrfamilienhäusern mit zwei bis vier Geschossen, unterschiedlichen Abmessungen und gestaffelten Gebäudehöhen – zum anderen entstand auf dem kleineren Areal ein dreigeschossiges Gebäude mit Satteldach.

Eine kleine Herausforderung bei der Planung war der Bebauungsplan. Dieser gab Baufluchten vor, die sich an ehemaligen Bestandsgebäuden des Grundstücks orientierten und nach Abbruch dieser Gebäude keinen Sinn mehr machten – aber dennoch eingehalten werden mussten. Trotz dieser Einschränkung gelang es dem Karlsruher Büro ein Ensemble mit Baukörpern unterschiedlicher Typologie, Höhenstaffelung und Ausrichtung zu schaffen, das sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Die Positionierung der Bauten innerhalb des Ensembles gestaltet und gliedert den Außenbereich mit privat und gemeinschaftlich genutzten Gärten. Zentrum ist der Quartiersplatz, der allen Bewohner:innen Begegnung und Gemeinschaft ermöglicht. Aber auch ein Spielplatz, ein repräsentativer Stifter-Garten (eine Stiftung ist Bauherr), ein Nebengebäude zur Abfallentsorgung, Fahrradstellplätze und Besucherparkplätze finden Platz auf dem Areal. Auch das dreigeschossige Gebäude mit Satteldach ist umsäumt von einer Grünzone. Eine großzügige Tiefgarage, mit Zugängen zu allen Einheiten, verbindet die Gebäude unterirdisch und bietet auch E-Ladestationen.

Ein Hingucker sind die Gebäudefassaden aus Sandstein, die je nach Lichteinfall, Wetterlage und Tageszeit changieren und dem Quartier nicht nur eine edle Optik verleihen, sondern auch die Wohnhäuser auf beiden Baufeldern zu einem Ensemble verbinden. Wartungsarm und langlebig ist der seit langer Zeit eingesetzte natürliche Baustoff für Mauerwerke außerdem. Die großzügigen Wohnräume hinter den Fassaden sind zwischen 73 und 185 m2 groß, einige sind barrierefrei. In allen wurden Massivholzparkettböden verlegt und elektrische Rollläden angebracht.

www.johnny-architecture.de

Fotos:

Nikolay Kazakov
www.kazakov.de

(Erschienen in CUBE Frankfurt 03|23)

Architektur:

Johnny architecture
www.johnny-architecture.de

Leuchten (außen):

Delta Light
www.deltalight.com

Leuchten (innen):

SLV
www.slv.com

Fenster und Außentüren:

Schüco
www.schueco.com

Innentüren:

Rema
www.rema-online.it
Prüm
www.tuer.de

Naturstein:

Hofmann
www.hofmann-naturstein.com

Heizung (Fernwärme, Warmwasserbereitung):

Danfoss
www.danfoss.com

Schalter, KNX-Gebäudeautomation:

Gira
www.gira.de

Armaturen, Sanitär-Keramik:

Vigour
www.vigour.de

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