Innen und Außen verbunden
Eine umfassende Sanierung schafft ein Energieeffizienzhaus mit klarer Architektursprache
Zeitlose Eleganz mit hervorragendem energetischen Standard verbinden. Das ist auch dann möglich, wenn es um die Sanierung eines Haus aus den 1960er-Jahren geht. Das Darmstädter Büro Design in Architektur hat das Gebäude dabei unter anderem auf den energetischen Stand eines KfW 70 Energieeffizienzhaus gebracht, eine klare Architektursprache gefunden und barrierearme bzw. barrierefreie Räume geschaffen. Es stand keineswegs von Anfang an fest, dass das Haus mit Hanglage saniert werden würde. Ganz im Gegenteil. Die Architekten haben mit ihren Bauherren ausführlich die Vor- und Nachteile von Abriss und Neubau oder Sanierung erörtert.
Auch wenn bei Sanierungen meist einige Überraschungen oder gar Hürden auftauchen – beispielsweise die Suche nach Bestandsleitungen, für die es keine Pläne gibt, oder das Auffinden von Schadstoffen – hat sich der ressourcenschonende Ansatz gelohnt. Die Gebäudemodernisierung wurde so konzipiert, dass das Haus, in dem jetzt eine Familie wohnt, zukünftig ohne großen baulichen Aufwand in zwei getrennte Wohneinheiten umgebaut werden kann. Auch haben die Architekten aus ursprünglichen Lochfenstern größere Öffnungen gemacht und den ehemals lediglich überdachten Eingangsbereich zu einem Wohnraum mit großzügiger Garderobe, Einbauschränken und einer Sitznische erweitert. Auf Wunsch der Bauherrin erhielten auch weitere Wohnräume Sitznischen mit Ausblicken in die Natur. Den Küchenbereich haben die Architekten um einen Raum erweitert, sodass die Bewohner einen großzügigen Vorbereitungs- und Lagerraum mit Einbauschränken nutzen können. Zudem wurde die ehemals kleine Küche in einen großzügigen Wohn- und Essraum „integriert“. Einen wegen der durchgängigen Stahlbetondecke energetisch nur schwer zu ertüchtigenden Balkon Richtung Talseite haben die Architekten dem Wohnraum zugeschlagen und so das Wohnzimmer noch etwas großzügiger gestaltet. Dadurch wurden auch die kleineren Räume im Untergeschoss in ihrer Proportion besser nutzbar. Bei der Innenraumgestaltung und den Einbauten fallen die natürlichen Materialien und das harmonische Farbkonzept auf: Zementfliesen im Eingangsbereich in Kombination mit geöltem Eichenparkett in Fischgrätverlegung sowie ein Industrieparkett im Untergeschoss vermitteln Eleganz und Hochwertigkeit. Auch bei den drei Bädern, der neuen Verbindungstreppe sowie allen Einbaumöbeln wurden individuelle und hochwertige Lösungen entwickelt – und dabei innen und außen stets so verbunden, dass Boden, Wände, Decken und Einbauten zusammenpassen.
Fotos:
Gregor Schuster
www.gregorschuster.de
(Erschienen in CUBE Frankfurt 02|22)