Potenzial gehoben
In einem einstigen Dachboden entstand eine lichtdurchflutete, offene Wohnung
Welches Potenzial in ungenutzten Dachböden schlummert, zeigt die großzügige Wohnung über zwei Etagen, die Innenarchitektin Alexa Schraverus von designraum für ihre Bauherren, ein junges Paar, geschaffen hat. Und das, obwohl das Gebäude im Ensembleschutzbereich liegt und deshalb alle äußeren Eingriffe abgestimmt werden mussten. Wo zuvor ein dunkler Dachraum war, entstand durch klug gewählte Dacheinschnitte, Gauben, Flächenfenster und klare Linien schließlich eine lichtdurchflutete, offene Wohnung, die verschiedensten Anforderungen gerecht wird. Charakteristisch für die neue Wohnung auf 160 m²: Transparenz, starke Kontraste, sich wiederholende Farben und ein durchdachtes Lichtkonzept. Aufgrund der enormen Raumhöhe von 5 Metern konnte sogar noch eine Lounge im oberen Dachraum realisiert werden.
Auf der ersten Ebene gehen Wohnraum mit Küche, Esszimmer, Loggia und Kamin ineinander über. Ein Arbeitszimmer für zwei Personen fügt sich optisch in die offenen Strukturen ein – kann aber auch separiert werden, wenn hier trotz der Offenheit noch konzentriert gearbeitet werden muss, während nebenan schon der Feierabend eingeläutet wird. Lediglich Stahl-Glas-Schiebetüren zonieren die offene Struktur. Auch die Lounge auf der eingestellten Empore trennt nur ein Glasgeländer vom Wohnbereich. Intimer und etwas abgetrennter ist lediglich der private Bereich mit Schlafzimmer und Zugang zum Bad.
Passend für einen Altbau fiel die Wahl beim Boden der unteren Wohnebene auf Eichenparkett in Fischgrätverlegung. In der Lounge auf der Empore sorgt hingegen ein weicher Flauschteppich für Gemütlichkeit. Der Einbau eines Gaskamins schafft hoch über den Dächern der Stadt unkomplizierte und entspannte Behaglichkeit und die Loggia mit Blick auf das Schloss ein privates Rooftop-Feeling. Einen modernen Kontrast zum Altbau-Ambiente setzen schwarze Lamellen, Steelframes und eine schwarze Küche. Die Beleuchtung spielt geschickt mit Licht und Schatten, setzt Akzente und lässt bewusst Bereiche im Diffusen.
www.schraverus-innenarchitektur.de
Fotos:
Daniel Böth
Team Simon
www.teamsimon.de
(Erschienen in CUBE Frankfurt 04|23)