Gemeinsam und integrativ
Das Klimaquartier an der Zillestraße in Dortmund überzeugt mit Vorbildcharakter
In unmittelbarer Nähe zum Dortmunder Zoo haben postwelters + partner Architektur und Stadtplanung für den Spar- und Bauverein eG Dortmund ein sozial orientiertes und ökologisch ausgerichtetes Wohnquartier geplant und umgesetzt. Das Ensemble umfasst vier Mehrfamilienhäuser sowie ein inklusives Wohnhaus und gruppiert sich auf knapp 3.000 m² um einen gemeinschaftlichen Quartiersplatz. Im Jahre 2024 wurde es von der Landesregierung Nordrhein-Westfalens als KlimaQuartier.NRW ausgezeichnet.
Insgesamt entstanden hier 24 Wohneinheiten, zwölf Appartements und eine eigenständige Wohngemeinschaft im Geschosswohnungsbau. Die Wohnungsgrößen reichen von 45 m² bis 165 m² und erfüllen als Zwei- bis Vierzimmerwohnungen unterschiedliche Bedürfnisse von Singles, Paaren und Familien. Sie bieten individuelle Gestaltungsspielräume sowie bezahlbaren Wohnraum. Zudem ist hier barrierefreies, altersgerechtes sowie Wohnen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen und für junge Erwachsene mit geistigen Beeinträchtigungen möglich. Das inklusive Wohnhaus für junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren berücksichtigt physiologische und geistige Einschränkungen und steht für gelebte Partizipation im Alltag. Das Konzept ist das Ergebnis eines intensiven Planungsprozesses des Architekturteams in Zusammenarbeit mit der Elterninitiative WiO e.V. und allen Bewohner:innen. Die Elterninitiative „WiO – Wohnen im Ort e.V.“ wurde von 15 Familien als Mieterbaugemeinschaft gegründet. Ihr Anliegen war ein innovatives Wohnmodell, das viel Raum für die Gemeinschaft und hohe Flexibilität ermöglicht. Im Fokus stand zudem die soziale Teilhabe innerhalb der Gesellschaft und im Alltag der jungen Erwachsenen, um ihnen trotz Beeinträchtigungen ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Eine weitere Besonderheit liegt in der hohen Energieeffizienz des Quartiers. Mit Hilfe eines monolithischen Mauerwerks wird der Effizienzhausstandard 40 erreicht, der zugleich die strengen Kriterien des Passivhaus-Standards erfüllt. Das Energiekonzept vereint Photovoltaikanlagen mit Luft-Wasser-Wärmepumpen sowie Lüftungsanlagen mit hervorragender Wärmerückgewinnung. Gekoppelt an ein intelligentes Mieterstrom-Modell können die Bewohner:innen so unmittelbar von dem erzeugten Strom profitieren. Die Infrastruktur des Quartiers stärkt zudem nachhaltige Mobilität: Fahrradwege und -stellplätze, gemeinschaftliches Car-Sharing und die vollständig autofreie Erschließung des Quartiers leisten langfristig einen Beitrag zur Klimaverbesserung.
Fotos:
Cornelia Suhan
www.suhanfotografie.com
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 03|25)