Weniger, aber besser

Die besonders nachhaltige Sanierung eines Einfamilienhauses beeindruckt überregional

1954 baute der Architekt Fido Spröde im Süden Dortmunds ein kleines Wohnhaus, das aufgrund langjährigen Leerstandes bis vor kurzem in einem erbärmlichen Zustand war. Eine dreiköpfige Familie ließ sich davon nicht abschrecken, kaufte die Immobilie und rettete sie damit mutmaßlich vor dem Abriss. Als glücklicher Umstand kam hinzu, dass sie mit Thomas Schmidt von SSP in Bochum einen umweltbewussten Architekten mit dem Umbau betrauten, der für die nachhaltige und minimal in die Substanz eingreifende Sanierung des Hauses mit dem europaweit ausgeschriebenen, renommierten „Häuser-Award 2022“ ausgezeichnet wurde.

Das Siedlungshaus steht auf einem 750 m² großen Grundstück in einer gewachsenen Wohnsiedlung und besticht durch seine einfache äußere Form. Es galt, den Charme des Hauses zu erhalten, vorhandenes nachhaltiges Material wiederzuverwenden und Ergänzungen minimal zu gestalten. Außen blieben die dunklen Tondachziegel, eine Dachgaube, die massive Holzeingangstür, zwei Holzfenster, die gelblichen Fliesen sowie die hellen Natursteinelemente im Sockelbereich inklusive des Bestandsmauerwerks aus Gitterziegeln erhalten. Hinzu kamen vier Dachflächenfenster aus Holz und sechs Aluminiumfenster mit Dreifachverglasung im Erdgeschoss. Um im Erdgeschoss offenes Wohnen zu erreichen, wurden zwei Wände zurückgebaut. Wohnen und Arbeiten, Kochen und Essen sind nun mit Blick und Zugang über eine doppelflügelige verglaste Türanlage auf die Terrasse und den Garten möglich. Im Erdgeschoss sorgt geölte Eiche als Bodenbelag für Behaglichkeit, die Heizkörperverkleidungen aus Holz und Natursteinbänke aus Marmor konnten erhalten werden. Geblieben sind zudem die Solnhofener Bodenplatten in den Fluren und auf der Treppe, wo mineralische Anstriche an Wänden und Decken Farbe ins Spiel bringen. Der gut durchdachte Grundriss im Obergeschoss blieb bestehen. Im Schlaf- und Kinderzimmer wurde Teppich aus Naturhaar verlegt, im Bad und WC-Bereich sorgt jetzt neu verlegtes Mosaik-Feinsteinzeug für Frische. Die gesamte Sanitär- und Elektroinstallation wurde erneuert, das Licht auf LED umgestellt und die bestehende Heizungsanlage durch den Wechsel der Brenner und Heizungspumpen optimiert. Im offenen Wohnraum befindet sich zusätzlich eine Kaminanlage. „Wir haben durch unsere suffiziente Vorgehensweise den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich gehalten“, erläutert Thomas Schmidt. Das Haus kann am Tag des offenen Denkmals im September besichtigt werden.

www.ssp.ag

Fotos:

Joachim Schumacher
www.joschumacherfotografie.de

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 02|22)

Architekten:

SSP
www.ssp.ag

Dachflächenfenster:

Velux
www.velux.de

Fenster:

Schüco
www.schueco.com

Beschläge (Türen und Fenster):

FSB
www.fsb.de

Innenfarbe:

Keimfarben
www.keim.com

Außenfarbe:

Brillux
www.brillux.de

Schalter:

Jung
www.jung.de

Bodenbelag:

Bembé Parkett
www.bembe.de

Textil:

tretford Weseler Teppich
www.tretford.eu

Sanitärelemente:

Bette
www.my-bette.com
Duravit
www.duravit.de

Sanitärarmaturen:

Dornbracht
www.dornbracht.com

Küchengeräte:

Miele
www.miele.de

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