Unter drei Dächern
Wohnen, Arbeiten und Ausstellen im Einfamilienhaus mit Indoor-Pool
Drei Dächer für ein Einfamilienhaus? Die Vermutung liegt nah, dass es bei diesen drei aneinandergefügten Giebelhäusern darum geht, unterschiedliche Funktionsbereiche einerseits zu trennen und sie andererseits in Verbindung zu setzen. Richtig vermutet: Die Bauherren arbeiten beide freiberuflich und benötigen entsprechende zusätzliche Flächen, die Bauherrin, die als Fotografin tätig ist, etwa einen Ausstellungsbereich. Mit ihrem Gebäudekonzept und den drei separaten Zugängen ermöglichen Herzog + Herzog Architekten der Familie ein störungsarmes Miteinander von Wohnen mit drei kleinen Kindern und den jeweiligen Arbeitswelten der Eltern.
Die umfassenden Nutzungsvorgaben an die Formensprache der dörflichen Umgebung anzupassen, stellte eine Herausforderung dar. Diese konnte aber dadurch gelöst werden, dass die Grundfläche in ein größeres mittiges Giebelhaus und zwei flankierende kleinere Giebelhäuser unterteilt wurde. Dabei nimmt die schwarze Holzverschalung den ländlichen und natürlichen Charakter der Umgebung auf. Alle Giebelseiten im Süden sind großzügig verglast und bieten freien Ausblick auf die historische Stadtsilhouette und die Flussaue.
Der zentrale Wohnbereich, der der Familie Rückzug und den Kindern freies Spielen bietet, trennt den angrenzenden Innenpool und ein helles großzügiges Fotostudio voneinander. Im separaten Büro mit der leicht zurückversetzten Terrasse kann die Bauherrin in unmittelbarer Nähe, aber doch ungestört, ihrer Arbeit als Fotografin nachgehen. Im Erdgeschoss wurde das Gebäudeniveau angehoben, um einen freien Blick über den Hochwasserwall hin zum Neckar zu ermöglichen. Gleichzeitig waren dadurch die Aushubarbeiten für den Innenpool weniger aufwendig. Dieser wurde von der Iso Gesellschaft für Isolier- und Feuchtraumtechnik aus Offenau umgesetzt. Eine spezielle Innendämmung und eine Dampfsperre gewährleisten einen energetisch hochwertig ausgebauten Raum und schützen gleichzeitig den angrenzenden Gebäudeteil vor der enormen Feuchtebelastung.
Fotos:
David Franck
www.davidfranck.de
(Erschienen in CUBE Stuttgart 01|24)