Klare Linien
Kompaktes Zweifamilienhaus in Mainz mit kleinen Extras
In einem Mainzer Neubaugebiet wollten die von MundS Architekten beauftragten Bauherren ein Einzelhaus mit zwei Wohneinheiten errichten lassen. Da der Bebauungsplan mit seinen klaren Vorgaben nicht viel Spielraum ließ, um sich architektonisch stark zu entfalten, sollte das Gebäude zumindest klare Linien bekommen. Schließlich wünschte sich die Bauherrschaft ein Haus mit einer gewissen individuellen Note. Zugunsten der Klarheit haben sich die Architekten auch entschlossen, auf den Dachüberstand zu verzichten und stattdessen innenliegende Fallrohre und Dachrinnen zu planen. Als Dachränder an den Giebelseiten des Hauses (Ortgänge) wählten sie Attikaabschlüsse, die die klaren Linien zusätzlich verstärken.
Das Konzept für das Zweifamilienhauses bedient sich dabei der Typologie des klassischen Doppelhauses. Im Erdgeschoss nimmt ein zentraler Block die Funktionen Erschließung, Küche, WC und Abstellraum auf. Diele und Essbereich auf der einen und Wohnbereich mit Anschluss an den Garten auf der anderen Seite aktivieren die Funktionszone in der Mitte. Im Obergeschoss befinden sich zwei Kinder- und ein Arbeitszimmer sowie ein Bad. Die großzügigen Kinderzimmer sind jeweils in einen Schlaf- und einen Spielbereich zoniert. Über eine Aussparung in der Geschossdecke über dem Spielbereich reicht die Raumhöhe hier bis unter das Dach und ermöglicht über eine Leiter den Zugang zu einer zweiten Ebene über dem Schlafbereich. Und durch einen Einschnitt im Dach profitiert das Elternschlafzimmer von einer privaten Dachterrasse.
Im ganzen Haus wurden Feinsteinzeugfliesen aus einem Material und in einer Farbe verlegt. Dies schafft eine farbliche Ruhe. In den Bädern wurde lediglich das Format als Mosaik gewählt, damit es sich von den restlichen Räumen abhebt. Auch die Attikableche, Fensterbänke und sichtbaren Metallteile präsentieren sich farblich aufeinander abgestimmt. Der Keller wurde aus WU-Beton hergestellt und ab dem Erdgeschoss ein monolithischer Porotonstein (42,5 cm) verbaut. Die Holzoptik der Kunststofffenster schließt gut an die Echtholztüren und die Echtholztreppenharfe an. Ein einheitliches Lichtkonzept beleuchtet die Räume gleichmäßig in dem Haus, das – wie von den Bauherren gewünscht – energetisch einen KfW-55-Standard erreicht.
Fotos:
Maximilian Wulf
www.maximilian-wulf.de
(Erschienen in CUBE Frankfurt 01|24)