Familienwohnen
Mehrere Hausbausteine passen sich den Bedürfnissen ihrer Bewohner an
Ein Haus für jede Lebensphase – das war der Wunsch eines Ehepaars mit vier Töchtern für sein neues Zuhause. Aus dieser Vorgabe entwarfen Kuner Architekten einen mehrteiligen Baukörper, der reichlich Platz für die derzeit sechsköpfige Familie bietet. Und außerdem Optionen für eine spätere Nutzung bereithält: Hier könnten sowohl mehrere Generationen als auch zwei separate Wohnparteien leben.
Entstanden sind zwei zweigeschossige Häuser mit Satteldächern und viel Raum für Privatsphäre auf einer Bruttogeschossfläche von insgesamt 423 m². Ein Haus bewohnen die Eltern, das andere die Mädchen. Das Elternhaus ist unterkellert und nimmt neben zwei Kellerräumen auch ein Lager auf. Der abgewinkelte Verbindungsbau mit Flachdach dient auf knapp 64 m² als gemeinsamer Wohn- und Essbereich. Im Erdgeschoss des Elternhauses befindet sich die zum gemeinsamen Bereich offene Küche. Das Schlafzimmer der Eltern mit Badbereich und Ankleide ist im Obergeschoss untergebracht. Hier wechselt das stehende Fensterformat der Erdgeschosszonen zu einem lang gestreckt liegenden Fenster. Das Kinderhaus nimmt die vier Zimmer der Mädchen, ein Bad und ein separates WC auf. Einbauschränke in den Fluren auf beiden Etagen ermöglichen mehr Freiraum in den Kinderzimmern.
Alle Räume orientieren sich Richtung Garten, wo durch die winkelförmige Anordnung der beiden Häuser ein geschützter Bereich mit Innenhofcharakter entstanden ist. Gleichzeitig folgt das Gebäude dem Knick der Straße, von der es geschützt aber nicht abweisend steht. Der direkte Zugang zum Innenhof von der Straße aus verbindet die Küche und den Mehrzweckraum im Elternhaus mit der Garage. Der Holzsteg führt vom Vorgarten an die Rückseite des Hauses und schließt als vorgelagerte Terrasse die Baukörper zusammen. Der Garten bietet viel Freifläche mit Rasen und einen Bereich mit einem Gartenhaus und Sitzgruppe, einem Nutzgarten sowie einer Sickermulde für Regenwasser.
Ökologisch punktet das Holzhaus mit einer ressourcenschonenden Bauweise durch die überwiegende Holzrahmenbauweise sowie geringem Energieaufwand im laufenden Betrieb durch Erdwärme-Flächenkollektoren. Schmale Giebelflächen sorgen für ein kompaktes und gleichzeitig ästhetisches Erscheinungsbild. Die Holzfassaden mit vertikaler Lattung sowie die Holzfenster mit Streckmetall-Schiebeläden erzeugen eine natürliche, modern-schlichte Optik.
(Erschienen in CUBE Stuttgart 03|19)