Schwerelos
Ein Rückzugsort, der die Grenzen zwischen Innen und Außen verwischt
Für die Umgestaltung des Außenbereichs auf seinem Privatgrundstück wünschte sich ein Bauherr, dass dieser zum Verweilen und Entspannen einladen, aber auch Raum für einen geselligen Aufenthalt bieten sollte. Ansonsten erhielten Römer Kögeler Partner Architekten vom befreundeten Auftraggeber die Carte Blanche. Ihre Entwurfsidee: Ein geschützter Raum sollte den Abschluss des zuvor neu angelegten Außenpools bilden. Eine Herausforderung war dabei, dass die kompakte Fläche nicht sehr groß war.
Den spannungsvollen Kontrast zur neu angelegten Poolanlage bildet nun ein Glaskubus, dessen Dach scheinbar schwerelos über ihm schwebt. Multifunktional gestaltet, ist es mit einer Deckenflächenheizung und Beleuchtung ausgestattet. Das Objekt wurde als stützenlose Ganzglas-Konstruktion mit tragenden Glaswänden ausgebildet, die die Grenzen zwischen Innen- und Außenbereich sowie zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem verwischen. Die Dachfläche ziert ein stilisiertes Astlabyrinth, das von den das Grundstück umgebenden Bäumen gleichsam eingerahmt wird. Dabei erzeugt das Spiel mit Licht und Schatten immer wieder neue Perspektiven. Neben Glas wurde Grauwacke als markantes Material für den Bodenbelag im Außenbereich sowie die Wände der Einfriedung gewählt, in die neben einem Fernseher auch die neue Außenküche und eine Dusche integriert wurden. Mit Vor- und Rücksprüngen und einer tief reliefierten Oberfläche ausgebildet, entwickelt sich auf den Natursteinplatten je nach Lichteinfall durch Sonne oder Beleuchtung eine spannungsvolle, lebhafte Schattierung. Dabei setzt das Beleuchtungskonzept selbst ästhetische Akzente: Der Lichtkanal wurde in einer Fuge angelegt, so dass man nicht sieht, wo das Licht herkommt. Die Reduktion auf zwei Materialien – Glas und Grauwacke – sowie der Kontrast in ihrer jeweiligen handwerklichen Ausgestaltung – grob und fein – führten zu einem besonderen Rückzugsort, dessen Umsetzung in Abstimmung mit Landschaftsplanern erfolgte. „Er macht dem Bauherrn richtig Spaß“, freut sich Architekt Bernd Römer.
Fotos:
Jens Willebrand
www.willebrand.com
(Erschienen in CUBE Köln Bonn 03|24)