Es bleibt in der Familie
Bestehendes Einfamilienhaus behält trotz Umbau mit modernen Elementen seinen bauzeitlichen Charakter
In Zeiten fehlenden Wohnraums für Familien waren die Voraussetzungen für diese Sanierung und Umgestaltung günstig: Die Eltern verkauften das Wohnhaus an ihre Kinder und zogen selbst in eine Wohnung. Es sollte Platz für die junge Familie geschaffen werden. Diese wünschte sich für das Haus in bester, geschützter Lage und mit guter Aussicht mehr Weite und Großzügigkeit sowie eine moderne Gestaltung, die Wärme ausstrahlt. Vor allem die Zugangs- und Eingangssituation mit dem engen Treppenhaus und der kleinen Garderobe sollte offener und einladender gestaltet werden.
Steinmetz & Loeckle Architekten und Innenarchitekt waren sich mit der Bauherr:in schnell einig über den Entwurf. Allerdings hielt die Umsetzung einige Herausforderungen bereit. Da das Gebäude in einer engen Straße steht, die in eine Sackgasse mündet, verlangte der An- und Abtransport von Material sowie die laufenden Arbeiten über rund ein Jahr den Nachbar:innen einiges an Geduld ab. Und auch beim Umbau traten immer wieder größere Probleme zu Tage, die gelöst werden mussten. Dank deren flexiblen Handhabung ist letztendlich ein offenes und helles Einfamilienhaus entstanden. Parkett aus Eiche trägt zum gewünschten warmen Charakter der Räume bei. Alle Einbaumöbel und auch der Esstisch wurden vom Schreiner maßgefertigt, sodass viele ruhige, klare Flächen mit jeder Menge Stauraum entstanden sind. Sie wiederum unterstützen die optische Weite. Die einstige enge Treppe wurde neu, offen und frei gestaltet. Ein großer und funktional eingerichteter Garderobenbereich „ordnet“ all die Dinge, die man als Familie braucht und erleichtert das Leben mit zwei Kindern. Diese wiederum genießen das Schlafen, Spielen und Lernen im eigens für sie gestalteten Dachgeschoss und auch die Eltern bekamen einen Bereich für sich. Er umfasst neben dem Schlafzimmer auch eine Ankleide und ein Bad mit freistehender Badewanne und fugenloser Dusche. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe versorgt das Haus mit Heizwärme und Warmwasser.
Im rechten Winkel zum Wohnhaus befindet sich noch ein Gästehaus, das ebenfalls saniert wurde. Unter der Terrasse, im ehemaligen Lagerraum für den Öltank, können beispielsweise Gartengeräte „unsichtbar“ verstaut werden. Die Entscheidung für einen Pool fiel während des Planungsprozesses. „Ein Zuhause zu schaffen ist mehr als Architektur – es war ein Akt des Vertrauens zwischen den Bauherrn und mir, um aus Ideen Wirklichkeit zu schaffen. Die Zusammenarbeit hat sehr viel Freude gemacht“, so die Architektin Ulrike Loeckle. Und die Familie freut sich, dass der ursprüngliche Charakter des Hauses beibehalten werden konnte und moderne Elemente die Gestaltung veredeln.
Fotos:
Jürgen Pollak
www.juergenpollak.de
(Erschienen in CUBE Stuttgart 01|25)