Mäanderförmig

Neue Wohngebäude neben Industriedenkmal werten Gallusviertel weiter auf

Zentrale Lage auf einer ehemaligen innerstädtischen Gewerbefläche, eine optimale ÖPNV-Anbindung und ein breiter Wohnungsmix vom kompakten Einzimmerapartment bis hin zur Vierzimmerwohnung. Im Frankfurter Gallusviertel, nahe dem Frankfurter Hauptbahnhof mit seinen Gleisanlagen und in direkter Nachbarschaft zu den denkmalgeschützten Adlerwerken, errichtete das Darmstädter Architekturbüro planquadrat einen neuen Wohnungsbaukomplex. Auf dem schmalen, langgestreckten Grundstück nehmen die drei Baukörper die Form eines Mäanders auf und schaffen so ein Wechselspiel aus straßenbegleitender Bebauung und differenziert gestalten Höfen mit klar ablesbaren Hauseingängen. Dabei reagieren alle Wohnhäuser mit ihrer Geschossigkeit und den kleinteilig verklinkerten Fassaden auf die denkmalgeschützte Industriearchitektur der Adlerwerke.

Da die Baukörper auch entlang der Gleise verlaufen, mussten sich die Darmstädter Architekten etwas einfallen lassen, um die Bewohner:innen vor Lärm zu schützen. Bei den meisten Wohnungen haben sie wegen der erhöhten Schallschutzanforderungen durchgesteckte Wohnungsgrundrisse entwickelt, bei denen sämtliche Individual- und Wohnräume zur bahnabgewandten Weilburger Straße und die Erschließungsbereiche zu den Gleisen hin orientiert sind. An den Gebäudeenden sind allerdings einige Schlafräume lagebedingt den Lärmemissionen ausgesetzt. Hier haben die Architekten daher passive Schallschutzmaßnahmen an den Fenstern wie Lüftungsklappen mit Schallschutzlamellen vorgesehen. Zudem ermöglicht die kontrollierte Wohnraumlüftung, dass zwar permanent frische Luft in die Wohnräume strömt, ohne dass Lärm durch offene Fenster eindringt. Die Dächer der drei Gebäude halten ein besonderes Highlight parat: Neben privaten Balkonen können die Bewohner:innen einen gemeinschaftlichen Dachgarten nutzen, der sich wie ein grünes Band auf zwei Ebenen über alle Dachflächen erstreckt. Hier gibt es nicht nur herrliche Aufenthaltsbereiche, sondern zudem noch einen tollen Blick auf die Frankfurter Skyline. Treppen verbinden die Dachgärten mit den barrierefrei zugänglichen unteren Gärten.

Der gesamte Gebäudekomplex besteht aus drei Bauabschnitten: Im Baufeld 1 liegen geförderte, familien- und seniorengerechten Wohnungen und eine Kindertagesstätte, in Baufeld 2 ausschließlich konventionelle Zwei- bis Vierzimmerwohnungen und in Baufeld 3 weitgehend möblierte Einzimmerapartments inklusive Pantryküche und einem kleinen Balkon mit bodentiefen Fenstertüren. In jeder Etage von Baufeld 3 ergänzen Waschmaschinenräume die Infrastruktur für die Bewohner:innen. Durch die Gemeinschaftsbereiche sowie den Dachgarten erhält dieser Gebäudeteil einen kommunikativen Charakter, ohne sich jedoch auf eine bestimmte Personengruppe festzulegen.

www.planquadrat.com

Fotos:

Martin Geyer
www.martingeier.com
Kirsten Bucher
www.kirstenbucher.de

(Erschienen in CUBE Frankfurt 04|22)

Architekten:

Planquadrat
www.planquadrat.com

Leuchten:

Trilux
www.trilux.com/de
Bega
www.bega.com/de

Türen:

Novoferm
www.novoferm.de

Schalter, KNX-Gebäudeautomation:

Jung
www.jung-group.com/de
Hager
www.hager.com/de
Ritto
www.ritto.de

Armaturen:

Hansgrohe
www.hansgrohe.de
Geberit
www.geberit.de
Viega
www.viega.de

Sanitär-Keramik:

Keramag
www.geberit.de
Kaldewei
www.kaldewei.de

Klinker:

Backstein-Kontor
www.backstein-kontor.de

Bodenbeläge:

Tarkett
www.tarkett.de
Bauwerk-Parkett
www.bauwerk-parkett.com/de
Villeroy&Boch
www.villeroy-boch.de

Offen und transparent

Schneider + Schumacher Architekten, GBG/Gero Ulmrich

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