Zukunftsperspektive

Ein kernsaniertes Geschäftshauses fordert seine Nachbarn heraus

lwf_0317-2022-6775_15_700pixel

Auch die Mainzer Innenstadt samt Fußgängerzone war betroffen von Umsatzeinbrüchen, Insolvenzen und Schließungen. Höchste Zeit also etwas zu ändern. Das Mainzer Büro Faerber Architekten hat nicht nur vor einigen Jahren bereits den Wettbewerb für einen Teilbereich der nahegelegenen Ludwigsstraße gewonnen, es hat nun auch unweit von Altstadt und Dom ein 1950er-Jahre-Geschäftshaus kernsaniert, aufgestockt und ihm ein optisches Update mit Reminiszenz an die Entstehungszeit „verpasst“. „Die Aufstockung und Sanierung des kleinen Geschäftshauses greift dabei die bestehende Identität und Gliederung der Nachkriegsbebauung auf und gibt ihr gleichzeitig durch die Neugestaltung eine Perspektive für die Zukunft. Die Maßnahme soll auch eine Aufforderung an den übrigen Bestand in der Nachbarschaft darstellen, in eine Aufwertung der Innenstadt zu investieren“, erläutern die Architekten ihr Projekt. Auch den Bauherren war es wichtig, bei größtmöglichem Erhalt des Bestandes ein sichtbar wertiges Gebäude zu schaffen, das Geschäfts- oder Praxisinhaber ebenso anlockt wie Kunden.

Bei der Sanierung haben die Architekten die für die 1950er Jahre so typischen auskragenden Geschossplatten aufgegriffen und ganz im Sinne der Stadtreparatur die ursprüngliche Dreigeschossigkeit der Häuserzeile wiederhergestellt. Sichtbetonfertigteile und Kupferelemente stellen einen Bezug zur Bausubstanz der Mainzer Altstadt her. Filigrane Fertigteile aus Glasfaserbeton interpretieren die Massivität des Natursteins der historischen Umgebung in einer modernen Form. Die nach vorne springenden Boxen schaffen ein Wechselspiel zwischen Nutzung und öffentlichem Raum und spiegeln eine neue Form des traditionellen Erkers wider. Die Wertigkeit der verwendeten Materialien in der neuen Fassade kontrastiert mit den schon etwas in die Jahre gekommenen Nachbarschaftsbauten und formuliert so den Anspruch an diese, gestalterisch nachzuziehen.  

Der Aufwand hat sich auch gelohnt: Das Erd- und das 1. Obergeschoss werden als Handelsfläche genutzt. Im 2. Obergeschoss schenkt der schöne innenliegende Patio dem Empfangsbereich einer Zahnarztpraxis für ästhetische Zahnmedizin direktes Tageslicht und sorgt für eine freundliche Atmosphäre. 

www.faerber-architekten.de

Fotos:

Lennart Wiedemuth
www.lennartwiedemuth.com

(Erschienen in CUBE Frankfurt 02|23)

 

Architektur:

Färber Architekten
www.faerber-architekten.de

 

Elektro, Heizung, Lüftung, Sanitär:

ERN Elektrosysteme Rhein-Nahe
www.ern-simmern.de

 

Bodenbelagsarbeiten:

Klk Raumdesign
www.klk-raumdesign.de

 

Fassade (Glasfaserbeton):

Rieder Sales
www.rieder.cc

 

Fenster:

Schüco
www.schueco.com

 

 

Nothing found.

Farbspektrum

Ein Business Club in Citylage setzt farbenreich auf Exzellenz und Vielfalt

Ein Teil des Waldes

Umbau einer Scheune zu einem modernen Rückzugsort

Passgenau am Bach

Eine geförderte Wohnanlage in Bergisch Gladbach ordnet sich kleinteilig in ihren Kontext ein

Ästhetik in jeder Hinsicht

Das Design einer oralchirurgischen Praxis vermittelt Ruhe, Kompetenz und Wärme

Nothing found.

Einladend und einheitlich

Wohlfühlatmosphäre macht die Arbeit in einer Bürogemeinschaft angenehmer

Kapelle-58_15_700pixel

Geschützter Raum

Die hügelige Landschaft Rheinhessens fließt durch eine kleine Kapelle hindurch

_MG_3252_19_700pixel

Farbenfroh mit Faschen

Geglückte Nachverdichtung: Auf einer Brachfläche entstanden 70 Wohnungen

stativ-lampengestell-renna-deluxe_15_700pixel

Poetischer Purismus

Christiane Hübner entwirft Lifestyle-Produkte, Schmuck und Wohnaccessoires

RS_1701_Symmetrisch_03_15_700pixel

Sonniger Nordhang

Schieferfassade, Rathscheck Schiefer, Andreas Schuchardt,

Individuell und zeitlos

Vasen mit individueller Optik, die aus „Biokunststoff“ per 3D-Druckverfahren gefertigt werden

Sichtholz statt Sichtbeton

Massivholzbau sorgt beim Wohnhaus für schnelle und CO2-freundliche Umsetzung