Bereit für das 21. Jahrhundert

Ein Bungalow aus den 1960er-Jahren wird ästhetisch und energetisch für heutige Ansprüche fit gemacht

Einen Bungalow aus den 1960er-Jahren gestalterisch in das 21. Jahrhundert transformieren und energetisch sanieren – vor dieser Bauaufgabe stand das Architekturbüro TeamGeissert. Dabei sollte das vorhandene Gebäude so umgestaltet werden, dass dessen Eigenarten wie die klare Geometrie samt Zusammenspiel von horizontaler und vertikaler Gliederung erhalten bleiben und zugleich das Neue selbstbewusst und harmonisch hervortritt. Auch sollten sich die heutigen Raumansprüche und Lebensgewohnheiten im Grundriss wiederfinden. Und all das bei einer besseren Energiebilanz. 

Das 1964 in Langen für eine Familie gebaute Haus ist als freistehender Bungalow auf einem Gelände von 1.000 m² errichtet. Das ursprüngliche Raumprogramm war aufgeteilt in privatem Schlafbereich und öffentlichem Wohn- und Essbereich. „Architektonisch ging es um das Auflösen der Räume in ein neues Raumgefüge. Ziel war die Schaffung von Großzügigkeit und Weite bei fest vorgegebener Fläche und Kubatur, einer Wohnfläche von rund 180 m²“, erläutert Architekt Thomas Geissert. Um das zu erreichen, haben die Architekten die Fensterflächen vergrößert, Glasbausteine durch neue Fenster ersetzt und Brüstungen teilweise bodentief geöffnet, damit fließende Übergänge von innen nach außen entstehen. Auch haben sie Türen und Wände entfernt, um raumhohe Durchgänge zu schaffen. Die klaren geometrischen Formen, rechten Winkel und die parallele Linienführung der Gebäudestruktur blieben erhalten, da alle Eingriffe auf ein Minimum reduziert wurden. So überzeugt der Bungalow heute mit der schlichten Eleganz des Unaufdringlichen.

In den eher öffentlichen Bereichen prägen ein schwarzer Schieferboden und in den Schlafbereichen ein geräuchertes Eichenparkett den Raumeindruck, wobei sich der Schieferboden auch in die Außenbereiche fortsetzt. Die Reduktion der Formen, Materialien und Farben führt zu einem harmonischen Gesamteindruck, den das dezente Farb- und Beleuchtungskonzept unterstreicht.  Jenseits der sichtbaren Änderungen hat der Bungalow im eher Verborgenen entscheidende Neuerungen erfahren: ein energetisches Update. Bungalows aus den 1960er-Jahren sind bei Weitem nicht auf dem heutigen Stand: Sie weisen per se ein ungünstiges Verhältnis zwischen Raumvolumen und Hüllfläche auf. Zudem haben sich in den letzten Jahrzehnten die Ansprüche an nachhaltiges Bauen verändert. All das galt es auszugleichen. Unterschiedlichste alternative Energieformen wurden bei der Erneuerung in die Haustechnik integriert: beispielsweise ein Hybridheizsystem mit Heizwasserspeicher in Kombination mit Solarthermie, ein wasserführender Kaminofen und eine Photovoltaikanlage. Doch auch neugedämmte Leitungen für Heizung und Wasser sowie neue Fenster und Türen sorgen für eine bessere Energiebilanz. Ausgezeichnet wurden die Architekten für diese Arbeit mit dem A’Design Award.

www.teamgeissert.de

Fotos:

Wolfgang Uhlig
www.wolfganguhlig.de

(Erschienen in CUBE Frankfurt 04|21)

Architekten:

TeamGeissert
www.teamgeissert.de

Kaminofen:

Brunner
www.brunner.de

Fenster:

Unilux
www.unilux.de

Heizung:

Solvis
www.solvis.de

Schalter, KNX-Gebäudeautomation:

Jung
www.jung.de

Küche, Küchentechnik:

Plana
www.plana.de

Armaturen:

Vola
de.vola.com

Sanitärausstattung:

Duravit
www.duravit.de
Sanico
bathroom.sanico.es

Sauna:

Viliv Saunawerk
www.viliv-sauna.de

Naturstein:

Jona Stone
www.jonastone.de
Traco
www.traco.de

Heizkörper:

Brandoni
www.brandoni.com

Swimmingpool:

Mondepra Schimmbecken
www.piscinesmondepra.com

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