Verspielte Kurven
Wohnquartier setzt strenger Geometrie weiche Formen entgegen
Schienen und ein reger Güterverkehr prägten einst das Bild des heutigen Künstlerviertels in Wiesbaden. In den letzten 15 Jahren hat sich das Terrain des ehemaligen Güterbahnhofs nach und nach in ein Wohnviertel verwandelt, dessen Schlussstein das Wohnquartier Curve bildet. Wie der Name schon vermuten lässt, spielen bei dem Projekt, das auf einer Grundstücksfläche von 8.000 m2 sechs Gebäude umfasst, kurvige, weiche Formen eine zentrale Rolle. Entworfen und realisiert wurde das Gebäudeensemble vom Dortmunder Büro msp Architekten, die der strengen Quartiersgeometrie eine verspielte, weiche Optik entgegensetzen wollten. Neben den weichen Gebäudeformen tragen dazu auch die geschwungenen, tropfenförmigen Balkone bei. Hinter der Riemchenklinker-Fassade und den dreifachverglasten Alu-Holz-Fenstern verbergen sich in sechs Gebäuden insgesamt 113 Wohnungen mit Grundrissen von 40 bis 170 m2. Zwei Tiefgaragen sowie eine Unterflurgarage bieten Stellplätze für 117 PKWs sowie 30 Ladestationen für E-Autos. Typisch für alle Wohnungen sind die sehr gut belichteten und modernen Grundrisse, die eine hohe Wohnqualität entstehen lassen. Hinzu kommt eine zukunftsweisende, energieeffiziente Gebäudetechnik, zu der unter anderem eine Fußbodenheizung gehört, die Fernwärme nutzt, sowie eine automatische Wohnungslüftung. Zu jeder Wohnung gehört ein stilvoll geschwungener Balkon beziehungsweise ein Garten oder eine Dachterrasse. Weitere unmittelbare Aufenthaltsmöglichkeiten unter freiem Himmel bietet der, von den Landschaftsarchitekten PlanD mit viel Liebe zum Detail entworfene, durchgrünte Innenhof. Dieser gehört zur Außenanlage, ebenso wie der Spielplatz, der kleinen Bewohner:innen vielfältige Tobemöglichkeiten direkt vor der Haustür eröffnet. Die Ausstattung der Wohnungen ist hochwertig. Während in den Badezimmern vor allem Produkte des Herstellers Dornbracht zum Einsatz kommen, steht den Bewohner:innen der Penthouse-Wohnungen sogar eine Premiumküche von bulthaup zur Verfügung. Dabei fiel die Wahl auf die bulthaup b1, eine geradlinige und im Design unverfängliche Küche, die das Motto „Reduktion auf das Wesentliche“ zu ihrem Thema macht. Dementsprechend sind die Türen grifflos, die Oberflächen reinweiß und die gesamte Ausstrahlung eher still als sich lautstark in Szene setzend. Ein zeitloses Küchendesign, das ideal für offene Wohnräume ist, wie sie im Curve Standard sind. Geplant und umgesetzt wurden die Küchen in enger Zusammenarbeit mit den Innenarchitekten von bulthaup in Wiesbaden.
Fotos:
Ruske Studio
www.marcruske.com
(Erschienen in CUBE Frankfurt 03|23)