Wachgeküsst
Umnutzung in Königstein macht nostalgischen Charme des früheren Hotels erlebbar
Mit der Sanierung und dem Umbau des ehemaligen Parkhotel Bender in Königstein haben Bezzenberger Architekten ein Herzstück des beliebten Taunus-Städtchens mit seinem idyllischen Ambiente aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Das Hotel Bender, das durch Umbauten Ende 1891 und 1909 sein Gesicht erhalten hatte, wurde 1928 abermals erweitert und zuletzt 1963 umgestaltet.
Bei der Umnutzung in Mietwohnungen mussten die Architekten aufgrund der verschiedenen Bauepochen maximale Anforderungen wie Denkmalschutz, Statik, Brandschutz, Akustik und Wärmeschutz in Einklang bringen. Und zwar so, dass aus dem historischen Erbe modernes Wohnen mit nostalgischem Charme wurde.
Um den Charakter des Gebäudes mit all seinen unterschiedlichen Baukörpern zu erhalten, bekamen unter anderem die drei unter Denkmalschutz stehenden Bauelemente im Zuge des Umbaus nicht nur einen eigenen neuen an die Historie angelehnten Fassadenfarbton, sondern eines der Bauteile auch ein neues Dach in exakt der Form des ursprünglichen Bestandes.Da bei dem denkmalgeschützten Gebäude eine Außendämmung nicht möglich war, senkt nun eine Silikat-Innendämmung die Energiekosten, diffusionsoffene Putzaufbauten lassen die Wände atmen und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Durch restaurierte Deckenbemalungen lebt der frühere Charme wieder auf und eine spezielle Beleuchtungsplanung schafft eine Mischung aus historischer Beleuchtung und modernen Anforderungen: Laternen und Wandleuchten zieren Treppenhäuser und Flure, Spots in den Fluren der Wohnungen sorgen auch bei Dunkelheit für angemessenes Licht.
Großzügig gestaltete Grundrisse mit hellen, lichtdurchfluteten Räumen finden sich heute, wo ehemals eine kleinteilige Hotel-Grundrissstruktur vorherrschte. Um an das Erbe des traditionsreichen Kulturdenkmals anzuknüpfen, nehmen Parkettdielen, Naturstein, Schieferschindeln, Holzfenster und -türen, kleinformatige Fliesen im Retrostil oder Badobjekte nach historischen Vorbildern das historische Ambiente in den entstandenen zehn Mietwohnungen mit einer Größe von etwa 52 bis 194 m2 auf.
Fotos:
Thomas Eicken
(Erschienen in CUBE Frankfurt 02|24)