Vielschichtiger Monolith

Eine Friedhofskapelle in Monheim kreiert einen ausdrucksvollen Trauerraum

28_1_15_700pixel

Friedhofskapellen befinden sich nicht selten in einem traurigen Sanierungszustand. So war es auch mit der Kapelle auf dem kommunalen Friedhof in Monheim-Baumberg: pbundl architekten aus Köln wurden im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung gebeten eine Konzeptstudie für einen Ersatzbau für das viel zu kleine Gebäude zu entwerfen, die mit einer Neuordnung der Funktionen einhergehen sollte. Der Entwurf überzeugte sowohl die Verwaltung als auch die Mäzenatin – eine engagierte Monheimer Bürgerin, deren Spende den Neubau erst möglich gemacht hatte. Das fertiggestellte Gebäude wirkt als monolithischer Solitär und durch seine Raumdramaturgie. Durch die integrale Einbindung von Kunst am Bau sind dabei ausdrucksvolle Schnittstellen zum Außenraum entstanden. 

Um mehr Fläche für die eigentliche Friedhofskapelle zu gewinnen, wurden Lagerräume und WCs in ein separates Funktionsgebäude ausgelagert, das zugleich eine dreidimensionale Mauer zum umliegenden Straßenraum bildet. Über eine neue Erschließung wird die als Solitär errichtete Kapelle erreicht – beide Gebäude sind dabei in gleicher Materialität und doch unterschiedlicher handwerklicher Ausprägung ausgeführt. Die Fassade der Kapelle wurde dabei so konzipiert, dass sich kein homogener, sondern ein schichtweiser Aufbau verschiedener Stein- und Verbandsarten zeigt – vor allem um einen eher etwas fragmentierten, erzählerischen Ausdruck zu schaffen. Ausgangspunkt der Kapelle ist der niedrige, überdachte Eingangsbereich, der von einer Galerie überkragt wird. Die punktgelagerten Holztüren lassen sich komplett um 90 Grad öffnen, so dass sich  – unterstrichen durch die durchgehende Natursteinplattierung – ein Kontinuum zwischen Innen und Außen ergibt. Von hier aus gelangt man in den hohen Luftraum des Hauptschiffes, das von einer Reihung seitlicher Obergaden belichtet sowie einer Deckenkonstruktion aus Holzbindern und akustisch wirksamen Holzlamellen überspannt wird. Der hintere Kapellenbereich, der der Sarg- und Urnenaufbahrung dient, erhält durch eine Aufweitung in der Decke und eine indirekte Belichtung über eine nicht sichtbare Fensteröffnung einen besonderen Akzent. Nach Westen öffnet sich der Kapellenraum in ein angegliedertes Seitenschiff, durch dessen Filtermauerwerk sanftes Licht fällt. Der Innenraum der Kapelle erhält durch die homogene Wandverkleidung mit Eichenholz, in die auch die Türelemente integriert sind, und die darüberliegenden Putzflächen eine klare reduzierte Gliederung. Diese wird durch die künstliche Belichtung mit Pendel- und Einbauleuchten unterstrichen. Auf der Ostseite sorgt eine Wand dafür, dass der Treppenaufgang zur Galerie über dem Eingangsbereich verborgen bleibt. Von dort aus werden weitere Lagerräume erreicht. Vor allem besticht die Galerie aber durch ihre ausdrucksvolle Fensterfront, die vom Düsseldorfer Künstler Frank Weidenbach wie eine atmosphärische Wolke gestaltet wurde.

www.pbundl.de

Fotos: 

Marcus Schwier
marcusschwier.net

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 02|23)

Architektur:

pbundl architekten
www.pbundl.de

 

Haustechnik:

Asholt + Partner 
www.asholt-partner.de

 

Tragwerksplanung:

Lutzer Ingenieure
www.lutzer-ingenieure.de

 

Lichtplanung:

Dinnebier Licht
www.dinnebier-licht.de

 

Mauerwerk (Beratung):

Backstein-Kontor 
www.backstein-kontor.de

 

Kunst:

Frank Weidenbach
www.frankweidenbach.de

 

Glasarbeiten:

Derix Glasstudios
www.derix.com

 

 

Nothing found.

Ein Sphinxenpaar im Garten

Wie eineiige Zwillinge thronen zwei Villen über dem See

Großzügig und geradlinig

Ein Einfamilienhaus in Bad Godesberg besticht durch Komposition und Blickperspektiven

Leistungsfähige Fassade

Bürohochhaus vereint innovative Technologien und maximale Flexibilität

Grünes Refugium

Ein ganzjährig blühender Garten verbindet sich mit dem Wohnsitz

Nothing found.

IMG_2337_15_700pixel

Gelungenes Zusammenspiel

Neugestaltung einer 2.500 m² umfassenden Außenanlage

DSC05131_15_700pixelgnqisPEu7ItSC

Der Hof neu gedacht

Eine Wohnanlage besticht durch ihre gemeinschaftlichen Innen- und Außenräume

D_Henkel-Y18_24516_26_TKP_15_700pixel

Die Content-Schmiede

Ein früheres Lagergebäude in Reisholz wird zum Kreativstudio von Henkel

1_15_700pixeluyKKH4C4CceGu

Praxis mit Lounge-Atmosphäre

Oralchirurgie am Rathaus in Velbert setzt auf entspanntes Ambiente

DKA_03_03_1882_web_15_700pixel

Sinne für das Natürliche

Die Transformation einer Garage in ein großzügiges „Küchenhaus“

200423_maxfrei_BF1_15_700pixel

Buntgemischtes Stadtquartier

maxfrei steht für vielseitiges Miteinander

Schwitzke-Project_Bu-roaufnahme_Karl-Heinz-Schwoll_15_700pixel

Die Möglichmacher

Anspruchsvolle Bauprojekte im Bestand sind die DNA von Schwitzke Project

_DSC2229_15_700pixel

Behaglich heilend

Ein Augenzentrum in Oberkassel überrascht durch sein stimmungsvolles Interieur