Moderne Rettungswache
Ein durchdachtes Gebäude in Unna stellt schnelle Abläufe sicher
Bei Einsätzen von Rettungskräften zählt jede Minute. Umso wichtiger ist es, dass die Abläufe von Beginn an routiniert und optimal vorbereitet sind. Dazu gehört nicht nur die Ausbildung der Rettungskräfte, sondern auch die Rettungswache selbst, die gebäudetechnisch und -planerisch auf die Einsätze ausgerichtet sein muss. Lindner Lohse Architekten BDA aus Dortmund haben in Unna ein solches Gebäude geplant und realisiert. Das nach DIN 13049 und nach den Regeln für Arbeitsstätten (ASR) ausgeführte Gebäude besteht aus einer Halle für zwei Fahrzeuge sowie einem Sozial- und Funktionstrakt.
Die Rettungswache befindet sich im Ortsteil „Alte Heide“ im Norden von Unna. Auf dem Grundstück wurden zwei aneinandergrenzende Baukörper so platziert, dass sie mit ihren Längsseiten zur Hammerstraße ausgerichtet sind, über die das Ausrücken der Fahrzeuge erfolgt. Die 173 m² große Fahrzeughalle wurde eingeschossig, der Sozialtrakt zweigeschossig geplant. Die Ein- und Ausfahrt der Fahrzeuge erfolgt getrennt: das Ausrücken über den Hof auf die Hammerstraße, das Einrücken über den rückwärtigen Teil der Rettungswache aus Richtung des Gewerbegebiets. Die Fahrzeughalle bietet drei Stellplätze, wovon einer mit Waschmöglichkeit ausgestattet ist. Beide Baukörper wurden in Massivbauweise errichtet. Der Sozialtrakt besteht aus Stahlbetonaußenwänden, die mit einer Klinkerfassade ummantelt sind. Die Fahrzeughalle wurde aus Stahlbetonfertigteilen und einer vorgehängten Fassade aus Faserzementplatten errichtet. An beiden Längsseiten befinden sich jeweils drei schnell zu öffnende Faltschiebetore. Im Sozialtrakt wurden Aluminiumfenster und -Türen verbaut. Die Nutzung des Sozial- und Funktionstrakts ist zweigeteilt. Im Erdgeschoss befinden sich die Duschen und Umkleiden für die Rettungssanitäter:innen sowie Lager-, Trocknungs- und Desinfektionsräume. Im Obergeschoss sind die Ruheräume, die Verwaltungsräume sowie ein Aufenthaltsraum mit Küche verortet, wobei letztere offen gestaltet sind und ineinander übergehen. Die Ausstattung erfolgte bewusst wertig – die im 24-Stunden-Schichtbetrieb arbeitenden Diensthabenden sollen zwischen ihren Einsätzen ein wohnliches Umfeld für ihre Ruhephasen vorfinden. Verbaut wurden Eichenindustrieparkett und Bodenfliesen, auch die Duschabtrennungen und Armaturen sind hochwertig. „Beide Baukörper sind durch einen Durchgang miteinander verbunden und selbstverständlich fehlt auch der Sprungschacht hinunter in die Fahrzeughalle nicht, damit es im Falle eines Alarms schnell geht,“ erläutert Sophie Schulte-Filthaut vom Projektteam.
www.lindner-lohse-architekten.de
Fotos:
Peter Stockhausen
www.peterstockhausen.de
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 02|25)