Markant in Rot

Fließender Übergang zwischen Innenraum und Natur

Dass gelungene Architektur auch dort entstehen kann, wo die meisten Bauherren oder Bauträger kein Potenzial für einen Hausbau sehen, zeigt ein Neubau bei Gießen. In Wißmar, neben einem ebenfalls vom Architekten Gerhard Schymik geplanten schwarzen Holzhaus (Objektbericht in der CUBE 4/2022), erhebt sich nun ein weiterer Neubau: ein rotes Einfamilienhaus, das sich nicht nur durch seine Farbgebung, sondern auch durch seine Gestaltung von der konventionellen Bauweise abhebt.

Der Architekt und Bauherr in Personalunion nutzte die Chance, mit diesem Projekt einen bewussten Kontrapunkt zur gängigen Bauträgerarchitektur zu setzen. Möglich wurde die Grundstücksteilung und Erschließung nur durch das freundschaftliche Verhältnis des Architekten zum Grundstücksbesitzer, der sich vorstellen konnte, einen Teil seines Grundstückes abzugeben, und den Architekten, der die entsprechenden Vorstellungen zur Durchführung entwickeln und bei den Ämtern durchsetzen konnte. Die Fassade aus rotem Wellblech ist ungewöhnlich für ein Wohnhaus, doch genau darin liegt ihr Reiz. Die Entscheidung fiel bewusst auf dieses Material, um eine vorgehängte Fassade zu realisieren, die in Kombination mit Porotonsteinen keine zusätzliche Wärmedämmung benötigt und dennoch den Standards eines Niedrigenergiehauses entspricht. Das Ergebnis ist eine optisch markante, langlebige und wartungsarme Hülle. Eine Besonderheit des Entwurfs ist die freistehende Garage, die durch schwarze Rohre mit dem Haupthaus verbunden ist. Diese architektonische Geste verleiht dem Ensemble eine formale Geschlossenheit und schafft eine visuelle Brücke zwischen den beiden Bauten. Die Farbkombination von Rot und Schwarz ist natürlich kein Zufall: Sie zieht sich konsequent durch die Entwurfsphilosophie des Architekten und verweist auf Vorbilder aus der modernen Architekturgeschichte. Und, so der Architekt: „Die Kombination aus Rot und Schwarz liegt mir bei fast allen meinen Gebäuden sehr am Herzen.“

Das Haus besticht durch seinen ungewöhnlichen Grundriss, der sich nicht nur an funktionalen Anforderungen orientiert, sondern stark auf die Umgebung reagiert: Eine großzügige Terrasse beispielsweise ermöglicht einen uneingeschränkten Blick ins Grüne. Das Innere des Hauses setzt die Gestaltungsidee konsequent fort. Die große Fensterfront zur Terrasse verstärkt den fließenden Übergang zwischen Wohnraum und Natur. Materialien wie Eiche bei den Verkleidungen und und grün changierende Fliesen spiegeln die umgebende Landschaft wider und schaffen eine natürliche Verbindung zwischen innen und außen.

(Erschienen in CUBE Frankfurt 01|25)

Architektur:
Gerhard Schymik
Fenster, Blechfassade:
Treiber Metallbau
www.treiber-metallbau.de
Türen, Küche:
Schreinerei Becker
www.schreiner-becker.com
Heizung, Armaturen:
Kost Wärmetechnik
www.kostwaermetechnik.de
Elektro:
AF Elektrotechnik
www.afelektrotechnik.de
Küche:
Schreinerei Becker
www.schreiner-becker.com
Sanitär-Keramik:
Haus des guten Wohnens
www.hdgw.de

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