Behutsam kompakt

Das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Sülz wurde für den Lern- und Sportbetrieb erweitert

220128_1506_HvB_Linus-Reich_0489_15_700pixeluj2d4euUAqYHx

Köln genießt den Ruf, über relativ viele und gelungene Bauten aus den 1950er Jahren zu verfügen. Auch das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in der Leybergstraße in Sülz stammt aus der Zeit: 1959–61 wurde es nach Plänen der Kölner Architekten Berner & Jacobs in Stahlskelettbauweise und einer charakteristischen Sichtbeton-Rasterfassade errichtet. Um im Rahmen der Ganztagsentwicklung gestiegenen Raumbedürfnissen gerecht zu werden und zugleich den Ausbau zur NRW-Sportschule zu ermöglichen, sollte das Baudenkmal möglichst behutsam um einen Erweiterungsbau und eine neue Dreifeld-Sporthalle ergänzt werden. Das beauftragte Kölner Architekturbüro kister scheithauer gross entwickelte eine kompakte Lösung mit einer Fassade aus Backstein, Fensterbändern und lebhaft rhytmisierenden Aluminiumrahmungen. 

Das Gebäudeensemble der Schule ist in seinem gewachsenen städtebaulichen Umfeld fest verankert. Sowohl die Anmutung des Standortes als auch die Qualität der Bauten ließen nur eingeschränkt Veränderungen zu. Entsprechend ist das geforderte Programm in einem kompakten Erweiterungsbau zusammengefasst. Das dreigeschossige Gebäude wurde dabei so platziert, dass der Schulhof zugleich neu geordnet und gefasst wird. Vom Haupteingang gelangt man in das weiträumige holzverkleidete Foyer mit der Haupttreppe. Diese wurde terrassenartig als „Lerntreppe“ mit mehreren flexibel nutzbaren Unterrichts- und Lernorten ausgebilde. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Klassenräume, im zweiten liegen die von den Verkehrsströmen bestmöglich isolierten Fachräume. Analog zur Treppe sind auch die Flure als Orte der Kommunikation und Konzentration ausgebildet – wobei ein Hof für Tageslicht sorgt. Das Erdegerschoss ist durch Bibliothek, Mediathek und Selbstlernzonen geprägt, die für alle Schüler:innen direkt zugänglich sind. Der Übergang vom Schulhof ins Gebäude sowie von Freizeit zu strukturiertem Lernen wird so fließend. Die Dreifeld-Sporthalle wurde dazu tiefer angeordnet, ohne sie jedoch in einem dunklen Untergeschoss verschwinden zu lassen: Die drei Spielfelder sind über Fenster mit der Bibliothek verbunden und erhalten auch eine natürliche Belichtung von außen. Der separate Eingang zur Halle kann abends und an Wochenenden auch als öffentlicher Zugang für Vereinssport und Veranstaltungen dienen. Die Freiraumplanung von greenbox Landschaftsarchitekten unterstützt das architektonische Konzept mit „Landschaftsinseln“, die in ihrer lockeren Positionierung den neuen Schulhof mit ganz unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten gliedern.

www.ksg-architekten.info

Fotos: 

Linus Reich
www.larsgruber.de

(Erschienen in CUBE Frankfurt 02|23)

Nothing found.

Tradition und Moderne vereint

Neubau übersetzt regionale Bauweisen und Materialien in zeitgemäße Architektur

Behutsam modernisiert

Ein denkmalgeschütztes Stadthaus in Unterbilk wird zur passgenauen Wohn- und Arbeitswelt

Klare Formen – Starke Farben

Lichtdurchflutetes Hallenbad bietet Wohlfühlatmosphäre

Biodivers und hitzeresistent

Der Neubau der Calwer Passage besticht durch sein innovatives Grünkonzept

Nothing found.

211010_Su-dfassade_19_700pixel

Bereit für die Zukunft

Ein Verwaltungssitz ist nachhaltig im Material und multifunktional in seiner Raumstruktur

RangierendeR Monolith

Eine Unternehmenszentrale in Niehl macht den Kontext zum Thema

JBNG_PARAT_03_15_700pixelgl4VRVqQuGaox

funktionales design

JBNG kombiniert Einflüsse aus Produktdesign, Architektur, Handwerk und Grafikdesign

PK1026-107_19_700pixel94eJpuNl0odx9

Prägnantes Eingangstor

Der Neubau des Biomedizinischen Zentrums II in Bonn ist mehr als nur Laborgebäude

_R5_2493_fin_15_700pixel

Pfarrzentrum wird Büro

Ein Kölner Architekturbüro schafft für sich selbst neue Arbeitswelten

063_jk010922_19_700pixel

Grossform und Cluster

Der Neubau des Gymnasiums in Lövenich schafft klare Orientierung und Identifikation im Kleinen

VEF_0869_f_19_700pixel

Zweideutiger Hybrid

Ein Einfamilienhaus in Wesseling schlägt konstruktiv und ästhetisch eine Brücke

Fenstertechnik-Klein-Kunde-Kuth-66-von-79-_19_700pixel

Marke Eigenbau

Nicht nur entwerfen, planen, umsetzen, auch wohnen gehört zum Architektenleben