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Aufstockung des Rheumazentrums Ruhrgebiet in Herne
Um der großen Nachfrage nach stationärer Versorgung gerecht zu werden und Patient:innen mit rheumatischen Erkrankungen optimal versorgen zu können, haben Krampe Schmidt Architekten das Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne um eine Etage aufgestockt.
Die Architekten nutzten dafür die Dachflächen des Neubaus, der im Jahr 2014 ebenfalls von dem Bochumer Architekturbüro geplant und fertiggestellt worden war. Sie schufen mit dieser Aufstockung nachhaltig zusätzlichen Platz, ohne weitere Grund- und Grünflächen zu versiegeln. Die Option das Rheumazentrum aufzustocken wurde bereits bei der ursprünglichen Planung 2014 berücksichtigt. Auch wirtschaftlich erwies sich die vertikale Erweiterung als die attraktivste Lösung. Entstanden sind in rund zwei Jahren Bauzeit 22 Zwei- und Dreibettzimmer, neue Arzt- und Untersuchungsräume, Gymnastikflächen sowie Bereiche für Ergotherapie. Die Fassaden- und Gebäudestruktur wurde fortgeführt und ein heller Jura-Naturstein mit liegenden Formaten verwendet. Dadurch zeigt sich die Klinik nach wie vor wie aus einem Guss. Trotz ihrer Größe integriert sie sich weiterhin harmonisch in die Umgebungsbebauung eines gewachsenen Wohngebiets des Stadtteils Wanne.
Der Haupteingang ist weiterhin zweigeschossig in der Fassade erkennbar und erweitert sich optisch über eine bodentief verglaste, großzügige Arztbibliothek. Auch die Patientenzimmer in der Aufstockung verfügen über bodentiefe Fenster, Loggien und Glasbrüstungen. Die Nordseite der Zimmer wurde ebenfalls bodentief verglast. Durch diese Gestaltung ist Tageslicht nicht nur in allen Fluren vorhanden. Auch durch zwei Lichthöfe werden alle Aufenthaltsräume, vom Untergeschoss bis zu den Obergeschossen, natürlich belichtet. Diese Gemeinschaftsräume, wie Wartebereiche, eine Cafeteria sowie eine Dachterrasse samt einem Garten, bieten den Patient:innen die Möglichkeit, einander zu treffen, sich auszutauschen und soziale Kontakte zu knüpfen. Die Aufstockung erweitert nicht nur das großzügige, zweigeschossige Foyer, sondern auch weitere Bestandsräume auf verschiedenen Ebenen, um dem Bedarf nach neuen Arzt- und Untersuchungsräumen sowie neuen Patientenzimmern gerecht zu werden. Zudem wurden drei neue Gymnastikräume sowie Räume für die Ergotherapie geschaffen. Das patientenorientierte Prinzip einer ringartigen Fluranlage setzt sich auch im aufgestockten Geschoss fort. Punktuell erfolgt hier ein Farb- und Materialwechsel, um besondere Bereiche wie den Pflegestützpunkt oder die Aufenthaltsbereiche zu akzentuieren und für optimale Orientierung zu sorgen.
Fotos:
Hans Jürgen Landes
www.landesfoto.de
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 03|23)