Kompaktes Lernzentrum

Das Städtische Gymnasium Haan hat einen nachhaltigen Neubau bekommen

Der Ende der 1960er Jahre eröffnete und in den Folgejahren erweiterte Gebäudekomplex des Städtischen Gymnasiums Haan war sanierungsfällig und nicht mehr zeitgemäß. Ein europaweites Vergabeverfahren für einen schlüsselfertigen Neubau konnte der Generalunternehmer MBN mit einem Entwurf des Kölner Architekturbüros Kottmair, das in die Projektentwicklung involviert war, für sich entscheiden. Das neue Schulgebäude sollte für rund 850 Schüler:innen alle Funktionen am bestehenden Standort komprimieren und bei laufendem Betrieb umgesetzt werden.

Anspruch war es, ein Gymnasium zu entwerfen, das eine robuste, aber doch ansprechende gestalterische Qualität und hohe Funktionalität aufweist – bei gleichzeitiger Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und städtebaulicher Einordnung. Der sehr kompakte, höhenmäßig in Talrichtung entwickelte Baukörper überwindet einen Geländeverlauf mit mehr als 15 Metern Höhenunterschied. Die Entscheidung der Landesregierung NRW, das gymnasiale Schulsystem von G8 auf G9 zu ändern, machte es notwendig während der Rohbauphase einen Teilbereich um ein weiteres Geschoss aufzustocken. Der nun sechsgeschossige Baukörper umfasst eine Bruttogrundfläche von rund 17.400 m². Er leitet sich dabei aus rautenförmig angeordneten Riegeln ab, die an den Ecken abgerundet sind. Durch eine mittige Querspange wurden zwei Patios ausgebildet, die für eine großzügige Belichtung der Räume und inneren Verbindungswege sorgen. Zugleich schaffen sie für die erdgeschossig angeordnete Mensa und Bibliothek, aber auch die im untersten Gartengeschoss liegende Aula, einen direkten Zugang zu Außenräumen, die bespielt und mitgenutzt werden können. Ein großzügiges Foyer, das bei schlechtem Wetter auch als Pausenhalle genutzt wird, verbindet dabei Mensa, Bibliothek und Verwaltungsbereiche. Die Räume für die Geistes- und Naturwissenschaften sind auf jeweils eigenen Etagen untergebracht. Dank ihrer sehr guten technischen Ausstattung steht die Aula mit über 450 Sitzplätzen auch der Stadt Haan für Kulturveranstaltungen zur Verfügung. Der leichte Rücksprung der Fensterbänder schafft eine horizontale Gliederung der Aluminiumfassade, lebhaft rhythmisiert durch den Wechsel von offenen Fensterflächen und geschlossenen Paneelen mit punktuellen Farbakzenten. Die Farbigkeit setzt sich auch im Inneren als Orientierung fort. Trotz der Brandschutzvorgaben konnten hier weitläufig zusammenhängende Verkehrsflächen geschaffen werden. Aufgrund nachhaltiger Materialien und dem Einsatz von regenerativen Energien bei Stromerzeugung, Heizung und Kühlung verfügt der Neubau über eine gute Ökobilanz. Durch den Bau gewonnene Freiflächen wurden als Schulhof und Außenanlagen, unter Einbeziehung der bestehenden Sporthalle, neugestaltet.

www.kottmair-architekten.de

Fotos:

Axel Hartmann
www.ah-fotografie.de

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 02|23)

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