Veränderte Verhältnisse

Gut umgebaut entstehen auf drei Etagen zwei große Wohnungen

In einer grünen Villengegend in der Nähe des Rheins lebt es sich in jungen Jahren mit Familie ebenso gut wie im Alter. Wer hier einmal wohnt, zieht nicht weg, nur weil sich die Lebensverhältnisse geändert haben, die Kinder aus dem Haus sind. Was aber soll mit dem zu groß gewordenen Wohnraum geschehen? Umbauen heißt die Antwort. Und genau das haben Keßler Plescher Architekten bei einer Gründerzeitvilla in Marienburg getan. Aus den Räumen im ersten Obergeschoss wurde eine eigenständige Wohnung, das Baupaar bezog Souterrain und Hochparterre. Platz dafür ist in dem denkmalgeschützten Gebäude allemal.

Für den Wohnraum in Hochparterre und Souterrain hatte sich das Ehepaar entschieden, da hier ein unmittelbarer Zugang zum Garten besteht. Ins Grüne schweift heute der Blick, wenn an der Kücheninsel gekocht wird. Sie ist eines von drei raumbildenden Elementen im großen Raum, der durch Zusammenschluss von Flur, Küche und Esszimmer entstanden ist. Bei den anderen beiden handelt es sich um einen raumhohen Einbauschrank, der durch seine Position der Küche Eigenständigkeit im offenen Raum gibt, und die Treppe. Sie wurde ergänzt, um die repräsentativen Räume des Hochparterres mit den privaten des Souterrains zu verbinden. Ihre freiliegende Tragstruktur lässt im Souterrain Schattenspiele entstehen und die Treppe jenseits ihrer Funktionalität wie eine Skulptur wirken. Im Hochparterre kontrastiert der helle Travertinboden mit den dunklen, auberginefarbenen Fronten der Einbauten und dem tiefgrünen Marmor der Küchenarbeitsfläche. Eigens für dieses Projekt gefertigte Griffe und Leuchten aus brüniertem Messing fügen einen hellen, elegant wirkenden Ton hinzu. Geschlafen wird heute im Souterrain, was angesichts der steigenden aufgrund des Klimawandels vor allem im Sommer sehr angenehm sein wird.

Die ehemaligen Schlafräume hingegen, die in der Beletage lagen, sind heute eine eigenständige Wohnung. Bereits im ersten Bauabschnitt des zweiteiligen Projekts wurden hier die gründerzeitlichen Elemente wie Deckenstuck, Böden, Türen und Fenster aufgearbeitet und wo nötig ergänzt. In die vorhandene Raumstruktur ließen sich sowohl eine Küche als auch ein großes Bad problemlos integrieren. Damit beweist die alte Bausubstanz Flexibilität und somit Zukunftsfähigkeit.

www.kesslerplescher.de

Fotos:

Marie Kreibich von Wedel
www.mariekreibich.com
Thomas Wiuf Schwartz
www.thomaswiuf.dk

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 03|23)

Innenarchitektur:

Keßler Plescher Architekten
www.kesslerplescher.de

Einbauten:

LeSch Interior
www.lesch-interior.de

Fliesen:

CE.SI. Ceramica
www.cesiceramica.it
Mosa
www.mosa.com/de

Sanitärkeramik:

Duravit
www.duravit.de

Armaturen:

Vola
de.vola.com

Leuchten:

Flos
www.flos.com
Wever Ducre
www.weverducre.com

Know-How auf italienische Art

„Made in Italy“ ist das Gütezeichen einer Wohnungszusammenlegung in Berlin

Vom Wald inspiriert

Nachhaltiges Bildungszentrums mit Verwaltung im Schwarzwald setzt auf das Potenzial von Holz

Ein Tempel für Berlin

Das Reethaus in der Rummelsburger Bucht – sakral und profan zugleich

Die zwei Seiten

Organische Front trifft auf klare, lineare Rückfassade