Eins + eins = eins plus

Hatte der ältere Garten teilweise noch geometrisch geformte, klassische Rundungen, einen auf zwei Seiten offenen Teepavillon mit vorgelagertem Holzdeck, so hat der jüngere Teil etwas moderner anmutende Linien, Terrassenflächen in eckigen Plattenformaten und scharfkantig geschnittenen Fugen, eine Fünfer-Baumreihe entlang der Nachbargrenze sowie eckige Leuchten.

Klassische Doppelhäuser in rotem Backstein aus der Fritz-Schumacher-Ära sind prägend für diese von viel Grün durchzogenen Straßen im Hamburger Norden. Noch bis in die Nachkriegszeit hinein wurden solche Flächen „hinter dem Haus“ überwiegend als Ertragsgarten für die Selbstversorgung genutzt. Nur selten fand sich hier ein reiner Ziergarten, wie wir ihn heute kennen und schätzen.

Für einen langjährigen Eigentümer einer solchen Doppelhaushälfte bot sich die Gelegenheit, die andere Hälfte des Hauses zu übernehmen. So erhielt er folgerichtig auch einen zweiten Garten. Das Team von Jensen Landschaftsarchitekten gestaltete für ihn – zeitlich versetzt um rund vier Jahre – beide Gärten. Im zuerst geplanten Garten für die westliche Haushälfte hatte sich über die vier Jahre eine schöne Bepflanzung entlang der ehemaligen Mittelgrenze entwickelt. So entschied man sich, diese so zu belassen und den zweiten Gartenteil in einer eigenen, leicht abgewandelten Formensprache, aber im gleichen Stil zu entwickeln. Es sollte der Eindruck bleiben, dass es sich nach wie vor um zwei Gärten mit zwei separaten Rasenflächen handelt. Hatte der ältere Garten teilweise noch geometrisch geformte, klassische Rundungen, einen auf zwei Seiten offenen Teepavillon mit vorgelagertem Holzdeck, so hat der jüngere Teil etwas moderner anmutende Linien, Terrassenflächen in eckigen Plattenformaten und scharfkantig geschnittenen Fugen, eine Fünfer-Baumreihe entlang der Nachbargrenze sowie eckige Leuchten.

Die Erschließung der tiefer liegenden Gartenflächen erfolgt von Hochparterre über zwei schmiede- und gusseiserne Treppen nach historischem Vorbild, die durch ihre Transparenz leichter wirken als Holz- oder Steinkonstruktionen. In Verbindung mit Geländern und Handläufen sowie der Überdachung aus vorbewittertem Zink auf einer Holzkonstruktion an der Loggia entsteht ein harmonisches Gesamtbild. Mehrstämmige Solitärsträucher wie Felsenbirne und Blumenhartriegel dürfen in einem solchen Garten nicht fehlen. Weitere Pflanzen-Highlights sind Rhododendron „Schneekrone“ und Tellerhortensien. Für die wintergrünen Strukturen sorgt die Japanische Stechpalme als einzeln sowie in Gruppen platzierte Kugeln und niedrige Einfassungshecken. Die fein abgestimmte Pflanzenverwendung schafft ganzjährig attraktive, jahreszeitlich abwechslungsreiche, aber dennoch verhältnismäßig pflegeleichte Gartenstimmungen. So finden sich Kombinationen aus zart wachsender Rose mit kleinem Lampenputzergras, Graublattfunkie mit Teppich-Storchschnabel, Riesenlauch mit Japanwaldgras sowie Katzenminze mit Präriekerze und Allium „Globemaster“ oder Lavendel mit Allium atropurpureum und Schachbrettblume. Prachtvoll für den Spätsommer sind die Kombinationen aus Lavendel mit Silberkerzen, Sterndolden und Wollziest.

www.jensen-landschaftsarchitekten.de

(Erschienen in CUBE Hamburg 01|20)

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