Inspirierende Lernumgebung
Schulneubau ist auf individuelles und kompetenzorientiertes Lernen ausgerichtet
„Unsere Schule ist ein hervorragendes Beispiel für gebaute Wertschätzung. Sie bietet einen optimalen Lern- und Arbeitsort und versteht Schule als Lebensraum“, freut sich nach der Eröffnung der Pfrimmtal Realschule Plus deren Schulleiterin Simone Gnädig. „Dank des Architekturbüros a|sh konnten wir eine moderne und inspirierende Lernumgebung schaffen, die den Bedürfnissen unserer Schüler und Lehrer gerecht wird“, ergänzt sie. Der Neubau vereint dabei zwei bisherige Schulstandorte und formt einen neuen Bildungscampus in Worms: Auf dem Grundstück befinden sich auch eine Grundschule, Mensa sowie eine Gymnastik- und Sporthalle. Eine Campus-Magistrale verknüpft den Ankunftsplatz mit allen Gebäuden. Passend zum Konzept ist das neue „Herz der Schule“ angelegt: eine offene Sitztreppe, die mit dem zuschaltbaren Musikraum die Möglichkeit für Präsentationen, Feierlichkeiten sowie Versammlungen bietet und die Idee einer demokratischen Schule vermittelt.
Die kompakte Bauform mit Clusterung der allgemeinen Lernräume und reduzierten Erschließungsflächen erreicht nicht nur ein günstiges Verhältnis von Bruttogeschossfläche zu Nutzfläche, sondern erzielt auch ein wirtschaftlich vorteilhaftes Verhältnis der Außenflächen zum Gebäudevolumen. Die Schule nutzt selbst erzeugte erneuerbare Energien für die Wärmeversorgung und übertrifft so die Anforderungen der Energieeinsparverordnung. Da Energieeffizienz und Nachhaltigkeit wichtige Kriterien sind, besteht der dreigeschossige Neubau zudem aus zwei sich überschneidenden Kuben in nachhaltiger Klinkerbauweise. Diese ist nicht nur langlebig und wartungsarm, sondern trägt auch zur Energieeffizienz des Gebäudes bei. Durch die geschosshohe Pfosten-Riegel-Fassade und das auskragende Vordach hebt sich der Haupteingang ab und öffnet zudem den Musikraum zum Vorplatz. Der erste Kubus nimmt die übergreifenden Nutzungen wie Haupteingang, Aula, Musikraum oder Verwaltung im Erdgeschoss auf. In den oberen Geschossen befinden sich Fachunterrichtsräume und die Schülerbibliothek. Da die Schule mit ihren Doppeljahrgangsclustern auf individuelles und kompetenzorientiertes Lernen ausgerichtet ist, umfasst der zweite Kubus – das „Lernhaus“ – auf allen Etagen je ein Doppeljahrgangscluster bestehend aus sechs Klassenräumen, einer Teamstation mit Lehrerarbeitsplätzen, einer Unterrichtsfläche als „Marktplatz des Lernens“ oder auch Sanitäranlagen und Garderoben. Ein Ausweich- oder Gruppenraum dient der Differenzierung und Inklusion der sechs Lerngruppen im Cluster.
Barrierefreie Erschließungen des Gebäudes und taktile Systeme, beispielsweise am Boden, ermöglichen auch beeinträchtigten Kindern die Schule zu besuchen.
Fotos:
Felix Meyer
www.felixmeyer-fotografie.de
(Erschienen in CUBE Frankfurt 03|24)