Grünes Werk vollendet
Das südliche Areal des Krupp-Parks in Essen wurde kürzlich fertiggestellt
Der Krupp-Park in Essen ist weit mehr als „nur“ eine grüne Lunge inmitten der Stadt. Die 20 Hektar große Fläche, auf der einst Teile der Kruppschen Gussstahlfabrik standen, verbindet den Stadtteil Altendorf mit dem westlichen Stadtzentrum und ist integraler Bestandteil des für die Stadt Essen wichtigen Stadtentwicklungsprojekts „Krupp-Gürtel“. 15 Jahre nach der Fertigstellung des nördlichen Teils sind nun auch die Arbeiten am Krupp-Park-Süd abgeschlossen. Der Entwurf stammt vom Team um Prof. Andreas Kipar vom Landschaftsarchitekturbüro LAND Germany, die Umsetzung erfolgte durch Grün und Gruga.
Nach Jahren umfangreicher vorbereitender Planungen, die von stadtplanerischen und infrastrukturellen Maßnahmen bis hin zur Zusage von Fördermitteln reichte, konnte mit der aufwändigen Geländemodellierung begonnen werden. Fünfeinhalb der insgesamt acht Hektar großen Fläche wurde aufgeforstet. Im Fokus stand dabei die Artenvielfalt. So wurden 14 verschiedene heimische und klimaangepasste Baumarten gepflanzt – zusammen mehr als 11.500 Bäume. Darunter befinden sich Bergahorn, Vogelkirsche und Rotbuche, die zur Biodiversität beitragen und zugleich schattenspendend und dekorativ sind. Als verbindendes Element zum Nordteil des Parks wurden auch hier die Baumreihen aus Säulen-Eichen fortgesetzt. Des Weiteren ergänzen 7.000 Sträucher in 15 Arten sowie 1.500 Stauden und Gräser die Vegetation. Entlang der Wege sorgen blütenreiche Mähwiesen für Farbtupfer. Der größere Nordpark mit seinem 10.000 m² großen See und Sportanlagen ist längst zu einem beliebten und viel frequentierten Naherholungsziel für Groß und Klein geworden.
Der südliche Bereich reiht sich hier nahtlos ein. Zudem trägt er durch die Aufforstung deutlich zur Verbesserung des Stadtklimas bei: Die Bäume sorgen durch Verdunstung von Niederschlagswasser für Abkühlung und bieten an heißen Sommertagen schattige Plätze. Dabei wird das Niederschlagswasser bereits im Sommer teilweise in den Baumkronen aufgehalten, verdunstet und kühlt anschließend die Umgebung. Auf den nicht versiegelten Flächen kann das Wasser versickern und bleibt dort, wo es benötigt wird. „Im Rahmen des Masterplans „Freiraum Schafft Stadtraum“ wirkt der Krupp-Park als Katalysator. „Grünen Lungen wie diese ziehen neue Siedlungen an, indem sie ein attraktives und gesundes Umfeld bieten, die Lebensqualität der Bewohner:innen verbessern und Möglichkeiten für kommerzielle Aktivitäten und Freizeitgestaltung schaffen. Das Vorhandensein gepflegter Grünflächen und Räumlichkeiten für die Freizeit fördert das Zugehörigkeitsgefühl und den sozialen Zusammenhalt und trägt so zum allgemeinen Wohlbefinden der örtlichen Gemeinschaft bei“, fasst der renommierte Landschaftsarchitekt und aus dem Ruhrgebiet stammende Prof. Andreas Kipar die übergeordnete Bedeutung des Krupp-Parks zusammen.
Fotos:
Kassenberg
Richter
Oberhaeuser
(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 02|24)