Spiel mit der Natur

Das Indoor-Spielhaus im Essener Grugapark wurde umfänglich saniert und umgebaut

Der Grugapark, das grüne Herz Essens, ermöglicht Naturerlebnisse inmitten der Großstadt. Für Kinder war das 1965 erbaute Spielhaus beliebte Anlaufstelle, bis das über die Jahre marode gewordene Gebäude 2019 geschlossen wurde, um es gründlich zu renovieren und umzugestalten. Das Projekt stemmte der Grugapark in Kooperation mit dem Stiftungsverein Grugapark Essen e. V., im Sommer 2023 konnte es wiedereröffnet werden.

Das mit der Planung und Umsetzung beauftragte Büro nimptsch ausstattung und design aus Lüdenscheid griff das Motto Natur auf. Es schuf ein Spielhaus, das die Naturerlebnisse vom Außengelände in das Gebäude einbrachte und Anreize zur Naturerfahrung für Kinder von Null bis etwa zehn Jahren bietet sowie den heutigen Bedürfnissen, Anforderungen und Herausforderungen dieser Altersgruppe entspricht. Die rund 135 m² wurden in mehrere Bereiche aufgeteilt. Diese ergänzen einander, bauen aufeinander auf und schaffen somit für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen und/oder mit körperlichen, seelischen und geistigen Einschränkungen besondere Herausforderungen. Aus Nachhaltigkeitsgründen wurde vorhandene Bausubstanz möglichst erhalten und durch Spielgeräte, Anbauteile und Naturmaterialien ergänzt. Der Baby- und Ruhebereich „Wald-See“ ist mit dem Kinderwagen über eine Rampe erreichbar und wartet mit Sitzgelegenheiten an fest installierten Tischen in Pilzoptik auf. Die U3-gerechte „Reh-Rutsche“ bildet den Anschluss an das nebenstehende Baumhaus. Dieses lädt durch spielerisches Lernen zum Entdecken ein. Ein Fernglas, eine Hängebrücke und verschiedene Bodenmaterialien setzen Anreize für alle Sinne. 

Im Hauptraum sind ein Kletterwald aus Baumstämmen in horizontaler und vertikaler Ausrichtung sowie ein Hangelbereich entstanden. Etwas erhöht und abgeschottet durch ein Geländer, das auch als Theke dient, laden eine Picknick-Ecke mit hölzernen Tischen und Stühlen sowie aus Teppichfliesen gefertigte „Picknickdecken“ zum Verweilen ein. Im Obergeschoss wurden Wände entfernt, auf der eine Spielfläche für Kinder über drei Jahre mit Bezug zum restlichen Bereich entstand. Das Highlight ist eine Edelstahl-Tunnelrutsche, die durch ein stilisiert dargestelltes Bergmassiv und eine halbtransparente Acrylglasplatte umrandet ist. Mittig auf dem Spielepodest ist ein Baum platziert, durch den eine durchkriechbare „Wurzelebene“ führt. Halbtransparente Acrylglasplatten und Spiegelflächen spiegeln tierische Erdbewohner wider, zudem kann im Spinnennetz geklettert werden. In einen Holzzaun, der als Absturzsicherung dient, ist ein Geschicklichkeitsspiel integriert. „Bei den Spielgeräten wurden die Fallschutzbereiche eingehalten und mit entsprechenden Materialien ausgebildet. An der aufgehenden Trennwand wurde ein schallabsorbierender Wandbelag aus Rasenmatten angebracht und mit Linoleum ein Naturmaterial als Bodenbelag verwendet“, beschreibt die Architektin Julia Hampf-Nimptsch einige Details. Die Rinden von Eiche, Buche und Birke können im gesamten Naturspielhaus erkundet werden. An einzelnen Bäumen geben Beschilderungen Erläuterungen zu der jeweiligen Baumart in Wort, Schrift, Brailleschrift und einem mit Videomaterial hinterlegten QR-Code. 

​www.nimptsch-art.de

Fotos:
Grugapark/Medienmalocher
www.medienmalocher.de

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet 04|23)

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