Naturverbunden wohnen

Aufgelockerte Wohnanlage im Vogelkamp Neugraben

In Neugraben-Fischbek entwickelt die IBA als städtische Projektentwicklungsgesellschaft insgesamt drei neue Quartiere mit insgesamt über 5.000 Wohneinheiten. Am weitesten fortgeschritten ist der Vogelkamp Neugraben, der zu Zweidrittel fertiggestellt und bezogen ist. Mit seiner Stadtrandlage in direkter Nachbarschaft zum ökologisch bedeutenden Naturschutzgebiet und EU-Vogelschutzgebiet „Moorgürtel“ hat das Quartier eine einmalige Lage – mit hervorragender Verkehrsanbindung und direkter Nähe zum Nahversorgungszentrum. Nach Norden, zur Landschaft hin, prägen Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser das Bild. Am südlichen Rand, an öffentlichen Plätzen und entlang des Parks ergänzen Mehrfamilienhäuser das Quartier.

Dieses Ensemble von Gerber Architekten fügt sich als bewusste Referenz an die Baukultur der Hansestadt mit seinen Klinkerfassaden harmonisch in sein geographisches Umfeld ein. Das parallel zum Quartierspark mit seinen vielfältigen Spiel- und Sportangeboten, Rasenflächen, Sitz- und Ruhegelegenheiten verlaufende Wohnquartier setzt sich aus zwei unterschiedlich langen Gebäuderiegeln zusammen: Der kürzere Riegel besteht aus drei, der längere Wohnblock aus fünf Stadthäusern. Die Vor- und Rücksprünge der Fassaden unterstreichen die rhythmische Strukturiertheit des aufgelockerten Gebäudekomplexes. Zusätzlich betont das Wechselspiel der Klinkerfarbe die ruhige Horizontalität der Wohnanlage mit ihrer zum Park verlaufenden Parallelität. Das ausgewogene Verhältnis geschlossener und geöffneter Wandflächen und das aus der Fassadenmodellierung entstehende Spiel von Licht- und Schattenpartien verleiht den Stadthäusern einen ruhigen und angenehmen Eindruck. Die Luftigkeit der Balkonkonstruktion erzeugt zudem Transparenz und Leichtigkeit.

Die abwechslungsreichen Wohnkonzepte innen entsprechen der fein ausgearbeiteten Gliederung der länglichen Gebäuderiegel außen. Auf vier Etagen verteilen sich 77 genossenschaftliche Mietwohnungen, die als Zwei- und Dreizimmerwohnungen je nach Schnitt zwischen 55 und 75 m² Wohnfläche bieten. Bodentiefe Fenster, Balkone und Terrassen gewähren aus allen Stadthäusern und aus allen Etagen eine schöne Aussicht auf das grüne Umfeld und den beliebten Park. Die Verbindung von Innen- und Außenraum war ein wesentlicher Entwurfsgedanke der Architekten für das Wohnkonzept. Im Erdgeschoss bilden Terrassenbereiche eine private Übergangszone zur Umgebung. Für den Komfort der Mieterinnen und Mieter ist auf der Freifläche des Quartiersparks ein Spielplatz angeordnet. Zu den Wohnungen gehörende Pkw-Stellplätze runden das neue Wohnquartier ab.

www.gerberarchitekten.de

Fotos:

Marcus Bredt
www.marcusbredt.de

(Erschienen in CUBE Hamburg 02|21)

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