Smarte Altbaumoderne

Die Sanierung einer Stadtvilla in Bilk setzt auf perfekte Lichtplanung und Haustechnik

Eine typische Backsteinvilla aus den 1930er-Jahren mit Gartengrundstück, ruhig gelegen in der Nähe des Unicampus, ohne morgendliche Pendelstaugefahr mit direkter Autobahnanbindung – das war der Ausgangspunkt eines Interieur-Projektes für ein Bauherrenehepaar mit einem Kind. Während das Gebäude von außen komplett erhalten und nur in Teilbereichen ausgebessert und wiederhergestellt werden sollte, wünschten die Bauherren im Innenbereich eine moderne und hochwertige Innenarchitektur, ausgeführt auf höchstem haustechnischen Niveau. Das Architekturbüro aprikari aus Viersen entwickelte einen Entwurf mit maßgeschneiderten Grundrissen und einem umfassenden Lichtkonzept, das auch im letzten Winkel des Hauses Wohlfühlatmosphäre aufkommen lässt.

Um eine moderne Raumstruktur zu erhalten, wurden die vorhandenen Raumanordnungen punktuell geöffnet. Türrahmungen und -blätter, aber auch die formvollendete, nach oben gewundene Holztreppe ließen sich erhalten und mussten lediglich aufgearbeitet werden. Auch die in der Wand seitlich versenkbare Schiebetür, die die Küche vom Essbereich trennt, wurde beibehalten. Vorhandene Wanddurchbrüche mussten dagegen verbreitert werden, um durchgehende Blickachsen zwischen Koch-, Ess- und Wohnbereich zu erhalten. Der Gaskamin im Wohnzimmer wurde dabei so zentral installiert, dass er sowohl von der Küche als auch von dem Esstisch aus einsehbar ist. Zugleich besitzt er einen Durchblick in das dahinterliegende Billardzimmer. Die charakteristischen Sprossenfenster wurden alle saniert, ohne vergrößert zu werden. Die vorhandenen Sanitär- und Elektroinstallationen entpuppten sich als weitgehend unbrauchbar für die Anforderungen des Projektes und mussten deshalb ebenfalls komplett erneuert werden. Während sich im Erdgeschoss der gesamte repräsentative Wohnbereich des Hauses befindet, liegen Schlaf- und Kinderzimmer sowie die Ankleide im Obergeschoss. Über eine breite Wandöffnung geht das Elternschlafzimmer dabei fließend in das Masterbad über, das hochwertig mit weißen Marmorfliesen und einem Saunabereich ausgestattet ist. Sowohl in den Wohn- als auch den Nassräumen wurde Eichenholzparkett als Bodenbelag verwendet – lediglich im Eingangsbereich entschied man sich für einen Belag aus großformatigen Fliesen. Eine Reihe von Möbel­einbauten – von der Garderobe über Vitrinenschränke bis hin zu Einbauregalen und Ankleide – lassen die Räume wie maßgeschneidert wirken. Die dezidiert warme Materialauswahl wird dabei durch die ebenfalls sehr warm wirkenden Lichtlösungen von Occhio noch zusätzlich verstärkt. In die Deckenkanten integrierte, unterschiedlich kolorier- und dimmbare LED-Lichtbänder wurden auf die Wandgestaltung in einer Vielzahl von gedeckten Tönen abgestimmt.

Hinsichtlich der Haustechnik spielen alle verbauten Komponenten perfekt zusammen. Das verwendete Smart Home-System bringt die Beschattung der Fenster, Fußbodenheizung, Belüftung und die Schließ- und Alarmsysteme miteinander in Einklang und sorgt für ein Maximum an Komfort und Sicherheit. Dabei wurden auch Aspekte wie die Gartenbewässerung, der Betrieb des Gaskaminofens und das Audiosystem berücksichtigt.

www.aprikari.de

(Erschienen in CUBE Düsseldorf 01|20)

Architekten:

aprikari
www.aprikari.de

Smart Home:

Loxone
www.loxone.com

Fußboden:

Apex Fussbodentechnik
www.apex-fussbodentechnik.de

Kamin:

Kachelöfen Breuer
www.kacheloefen-breuer.de

Leuchten:

Occhio
de.occhio.de

Fliesen:

Mirage
www.mirage.it

Fotos:

David Justen

Know-How auf italienische Art

„Made in Italy“ ist das Gütezeichen einer Wohnungszusammenlegung in Berlin

Vom Wald inspiriert

Nachhaltiges Bildungszentrums mit Verwaltung im Schwarzwald setzt auf das Potenzial von Holz

Ein Tempel für Berlin

Das Reethaus in der Rummelsburger Bucht – sakral und profan zugleich

Die zwei Seiten

Organische Front trifft auf klare, lineare Rückfassade