Wohnvielfalt im Grünen
Drei Wohnhäuser in Stockum bieten einen maximalen Wohnungsmix und bilden doch ein Ensemble
Inmitten einer Bestandssiedlung in Stockum hatte ein Immobilienunternehmen ein Grundstück erworben, das nachverdichtet werden sollte, um gehobene Mietwohnungen zu errichten. Dabei stand nicht nur der Wunsch im Fokus möglichst viel Wohnfläche zu erzielen, sondern auch einen möglichst breiten Mix an unterschiedlichen Wohnungen. Die mit der Entwurfs- und Ausführungsplanung beauftragten E2 architekten aus Meerbusch entwickelten drei kubische Baukörper, die insgesamt über 19 verschiedene Wohnungstypen aufnehmen und sich dennoch zu einem einheitlich gestalteten Ensemble verbinden inmitten des in Teilen erhaltenen Baumbestandes.
Eine Herausforderung stellte dabei besonders der Bebauungsplan dar, der maximal zwei Vollgeschosse erlaubte. Um dennoch möglichst viel Wohnfläche zu schaffen, wurde das Niveau des Erdgeschosses um ein halbes Geschoss angehoben. So ergaben sich Untergeschosse, die baurechtlich keine Vollgeschosse sind und doch – dank großzügiger Abgrabungen und bodentiefer Fenster – gut belichtet werden. Um keine reinen Souterrainwohnungen zu erhalten, wurden diese Wohnflächen mit den jeweils darüber liegenden Erdgeschosswohneinheiten zu Maisonettes zusammengefasst. Das Dachgeschoss wurde zudem als Staffelgeschoss geplant, sodass sich die Vorgabe von zwei Vollgeschossen tatsächlich mit vier bewohnten Etagen umsetzen ließ. Erschlossen werden die drei Neubauten dabei jeweils über ein zwischen Erd- und Untergeschoss lokalisiertes Zwischenpodest. Der barrierefreie Zugang machte dafür einen zweiseitig erschlossenen Aufzug notwendig. Die Tiefgarage profitiert von der Split-Level-Erschließung und musste nur ein halbes Geschoss unterhalb des Untergeschosses angeordnet werden. Die von Putzbauten geprägte Umgebung ließ eine Fassadengestaltung mit Putzoberflächen als naheliegend erscheinen. Das darunter liegende Wärmedämmverbundsystem wurde aus Gründen des Brandschutzes nicht – wie so oft – aus Polystyrol, sondern aus hochwertiger Mineralwolle hergestellt. Da sich die großflächigen Verglasungen der Treppenräume nur mit einer Pfosten-Riegel-Fassade aus Aluminium realisieren ließen, wurden für die Einheitlichkeit sämtliche Fenster mit hochwertigen Aluminiumrahmen versehen. Die insgesamt 20 zwischen 66 und 155 m² großen Wohnungen bestechen durch einen hochwertigen Innenausbau mit Eichendielen, Feinsteinzeug-Bodenfliesen und glatt gespachtelten Wandoberflächen. Die Hebeschiebetüren zu den großzügigen Balkonen haben als Sonnen- und Sichtschutz Raffstores erhalten. Die Beheizung erfolgt über eine geothermische Wärmepumpe, deren 46 Erdlanzen wegen der Lage im Wasserschutzgebiet ohne Frostschutzzusätze betrieben werden. In die flächengrößte Penthousewohnung wurde zusätzlich ein Kamin integriert.
(Erschienen in CUBE Düsseldorf 01|21)